Methode zur Malariakontrolle könnte 6 Millionen Neuerkrankungen bei Säuglingen verhindern
Geschrieben am 17-09-2009 |
Barcelona, Spain (ots/PRNewswire) -
- Obwohl ein von der WHO empfohlener Therapieansatz laut Ergebnissen, die jetzt in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurden, Malaria bei 30 % der Säuglinge unter 12 Monaten verhindern könnte, haben nur wenige afrikanische Länder diesen Ansatz übernommen
Ein Drittel (30 %) der Malariaerkrankungen afrikanischer Säuglinge könnte durch den Einsatz einer sicheren, bezahlbaren und einfachen Methode verhindert werden. Der Ansatz, bei dem das Medikament Sulfadoxin-Pyrimethamin (SP) verwendet wird, bezeichnet man als intermittierende präventive Malariatherapie im Säuglingsalter (Intermittent Preventive Treatment of Malaria in Infants -IPTi) . Sie kann parallel zu bereits existierenden Impfprogrammen im Kindesalter angewandt werden(i). Heute hat die medizinische Fachzeitschrift The Lancet zu dieser Malariaprävention die Ergebnisse einer Metaanalyse, basierend auf sechs in Afrika durchgeführten klinischen Studien, im Internet veröffentlicht. Die Methode wird bereits von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Forschungsexperten sind der Meinung, dass im Falle einer Ausweitung des IPTi-SP-Behandlungsansatzes auf weitere afrikanische Länder Jahr für Jahr sechs Millionen Malariafälle in der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppe verhindert werden könnten. (ii,iii)
"Der Therapieansatz IPTi mit dem Medikament SP hat das Potenzial, jährlich Zehntausenden von Menschen in Afrika das Leben zu retten, und kann darüber hinaus unkompliziert und schnell über bereits existierende WHO-Impfprogramme eingeführt werden, wie auch die Ergebnisse der Studie bestätigen" erklärt Dr. Pedro Alonso, Studienleiter und Chef des Sekretariats am Zentrum für Internationale Gesundheitsforschung in Barcelona, das dem Klinikum der Universität Barcelona (Spanien) angegliedert ist. "IPTi ist eine sinnvolle Ergänzung bestehender Massnahmen zur Bekämpfung von Malaria. Deshalb sollten politische Entscheidungsträger auf internationaler Ebene und Leiter nationaler Programme zur Malariakontrolle die sofortige Einführung dieses Therapieansatzes und dessen Einbindung in bereits existierende Programme ernsthaft in Erwägung ziehen", so Alonso weiter.
Die Ergebnisse von sechs in Afrika durchgeführten, randomisierten, placebokontrollierten Studien zur IPTi-SP wurden gebündelt und in einer Analyse zusammengefasst. Durchgeführt wurde diese Analyse vom IPTi Consortium und unterstützenden Partnern im Rahmen einer einzigartigen Arbeitsgemeinschaft von über 20 Organisationen aus Afrika, Europa und den USA. Diese Untersuchung liefert den bislang fundiertesten Nachweis für die Wirksamkeit dieses Ansatzes bei der Malariaprävention im Säuglingsalter. Die dieser Analyse zugrunde liegenden Studienergebnisse wurden über einen Zeitraum von neun Jahren von 1999 bis 2008 in vier afrikanischen Ländern unter Einbeziehung von fast 8.000 Säuglingen gewonnen. Die Ergebnisse zur Effizienz wurden dann nochmals durch den jeweiligen Statistiker der sechs Studien überprüft; anschliessend analysierte ein unabhängiges Gremium aus afrikanischen Sicherheits- und Arzneimittelüberwachungsexperten die Daten zur Arzneimittelsicherheit. Das IPTi Consortium wird von der Bill & Melinda Gates Foundation unterstützt.
"UNICEF unterstützt die Ausweitung der IPTi-Methode in Afrika; ein Behandlungsansatz zur Malaria-Kontrolle mit dem Potenzial, die Krankheit bei Kindern deutlich zu reduzieren", sagt Dr. Alexandra de Sousa, Operational Research Coordinator von UNICEF.
Malaria stellt eine schwere Bürde für die öffentliche Gesundheit in Afrika dar, wobei die jüngste und am stärksten gefährdete Bevölkerungsgruppe überproportional häufig betroffen ist. 86 % der weltweit 247 Millionen Malariafälle im Jahr 2006 traten in Afrika auf (ii). Afrikanische Säuglinge haben das höchste Risiko, an den schwersten Malariaformen zu erkranken; alle 30 Sekunden stirbt eine afrikanisches Kind an Malaria.(iv)
Informationen zu IPTi
Bei der IPTi wird Säuglingen zwei- oder dreimal im Laufe des ersten Lebensjahrs ein Antimalariamittel verabreicht. Dabei kann die Verabreichung parallel zu bereits existierenden Impfprogrammen, wie beispielsweise zum erweiterten Impfprogramm der WHO, erfolgen. Dieser Therapieansatz ist nicht teuer (die Kosten pro Dosis liegen zwischen 0,13 - 0,23 US-Dollar)v,vi und kosteneffektiv. Der IPTi-Ansatz unter Einsatz von SP ist von einem Ausschuss des Institute of Medicine der US-amerikanischen National Academy of Sciences sowie von der Technischen Expertengruppe (TEG) der Weltgesundheitsorganisation geprüft worden. Die Ausschüsse sprachen dabei die Empfehlung aus, dass die Einführung dieses Ansatzes in Gegenden mit mässiger bis hoher Malariaübertragung und geringer bis mässiger Resistenz der Parasiten gegen SP in Erwägung gezogen werden sollte.(vii,viii)
Die vollständige Pressemitteilung mit Literaturangaben finden Sie unter
http://www.ipti-malaria.org
Originaltext: IPTi Consortium Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/76942 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_76942.rss2
Pressekontakt: Weitere Informationen erhalten Sie bei: Àlex Argemí, IDIBAPS - Hospital Clínic Scientific, +34-93-227-57-00, Emma Griffiths, Weber Shandwick, +44-20-7067-0230
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
225422
weitere Artikel:
- Das neue HD-Medienverarbeitungs-Ein-Chip-System von Marvell bietet preisgekrönte Qdeo-Verarbeitung für die Unterhaltungselektronikgeräte der nächsten Generation Santa Clara, Kalifornien (ots/PRNewswire) - - Das hochleistungsfähige, stromsparende Ein-Chip-System 88DE3010 von Marvell vereint zwei leistungsfähige Sheeva-Prozessorkerne, Qdeo-Videoverarbeitung und bietet Herstellern eine überzeugende Lösung für elektronische Unterhaltungsgeräte Marvell (Nasdaq: MRVL), bei Speicher-, Kommunikations- und Halbleiter-Lösungen für Endverbraucher führend, brachte heute das High Definition (HD) Medienverarbeitungs-Ein-Chip-System (SoC) 88DE3010 von Marvell(R) heraus, mit dessen Hilfe Hersteller von Unterhaltungselektronikgeräten mehr...
- Dornier kündigt hochwertiges stationäres Gerät mit integriertem Lithotripter für urologische Eingriffe an MÜNCHEN, September 17 (ots/PRNewswire) - Dornier freut sich, bekannt geben zu können, Gemini in sein Produktportfolio aufgenommen zu haben. Gemini ist ein hochwertiges stationäres Gerät mit integriertem Lithotripter für urologische Eingriffe, das branchenweit die beste urologische Funktionalität bietet. Geminis beispielloser Zugang für Patienten umfasst eine jederzeit um volle 360 Grad drehbare Liege. Dank einem hohen Grad an Flexibilität sowohl bei endourologischen als auch Lithotripter-Eingriffen und einem optimierten Arbeitsablauf mehr...
- IAA 2009: Spritfresser und Klimakiller / Greenpeace-Aktivisten demonstrieren vor dem IAA-Haupteingang gegen die umweltschädigende Modellpolitik deutscher Autohersteller Frankfurt/Main (ots) - Mit einem sechs Meter hohen, platt gefahrenen Globus zeigen 20 Umweltschützer während der offiziellen Eröffnung der IAA durch Kanzlerin Merkel, dass aktuelle Automodelle noch immer zu viel klimaschädliches CO2 ausstoßen. Die Greenpeace-Aktivisten richten die Botschaft auch an Frau Merkel, die diese verfehlte Modellpolitik unterstützt. Auf einem Banner über dem Globus steht: "Frau Merkel, Spritfresser stoppen!". "Leider ist auf der IAA 2009 kein Durchbruch in Richtung Klimaschutz zu erkennen", sagt Wolfgang Lohbeck, mehr...
- Verbraucher setzen auf Riester-Rat vom Profi / HanseMerkur-Studie: Bei der Altersvorsorge vertrauen die Deutschen der Stiftung Warentest mehr als Freunden oder Verwandten Hamburg (ots) - Unabhängige Bewertungen wie der heute veröffentlichte Finanztest der Stiftung Warentest sind für mehr als zwei Drittel (69%) der Deutschen maßgeblich für die Wahl einer privaten Vorsorge. Sie vertrauen diesen Institutionen sogar mehr als Freunden oder Verwandten (56%) oder dem Berater ihrer Hausbank (46%). Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage* im Auftrag der HanseMerkur Versicherungsgruppe. Deren Produkt RiesterMeister erhielt im aktuellen Rating der Zeitschrift Finanztest zum dritten Mal in Folge beim mehr...
- 3,9% weniger Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe im Juli 2009 Wiesbaden (ots) - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wirkt sich die aktuelle Schwäche der Gesamtwirtschaft immer deutlicher auf die Beschäftigung im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland aus: Ende Juli 2009 waren in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten gut fünf Millionen Personen tätig. Das waren rund 202 400 Personen oder 3,9% weniger als im Juli 2008. Dies bedeutet den größten Rückgang der Beschäftigtenzahl im Vergleich zu einem Vorjahresmonat seit mehr als zwölf Jahren. Im Februar mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|