WAZ: Schneller Griff zur Pille - Kommentar von Petra Koruhn
Geschrieben am 17-09-2009 |
Essen (ots) - Noch eine Pille gefällig? Eine, weil der Bauch kneift. Eine, weil der Kopf schmerzt? Die Deutschen sind Weltmeister im Pillen-Schlucken.
Wen wundert es, dass die Kosten so hoch sind wie nie? Keine Reform, kein Zwangsrabatt, keine Preisobergrenze konnten wirklich Gutes ausrichten. Denn was das Gesundheitssystem so teuer macht, ist: Wir Menschen werden immer älter. Und Ältere brauchen mehr Medikamente als Jüngere.
Sicher können wir froh sein, dass für uns erstklassige Medikamente zur Verfügung stehen. Aber müssen sie teurer sein als woanders in der Welt? Selbst die Nachahmerpräparate (Generika) kosten bei uns mehr. Das zeigt nur, welchen Spielraum man der Pharma-Industrie einräumt. Genau hier muss nachgearbeitet werden.
Doch Kosten senken geht auch so: Ärzte sollten weniger verschreiben. Nicht ganz leicht für sie, weil die Patienten dann den Doktor wechseln. Also müssen wir selbst erkennen: Pillen sind nicht nur teuer, sie können auch gefährlich sein. Jährlich werden 300 000 Deutsche wegen Nebenwirkungen klinisch betreut. Hier könnte man sparen - Geld wie Leid.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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