Eltern vernachlässigen Impfschutz ihrer Kinder - Jugendliche haben zu viele Lücken im Impfpass /Jeder vierte unter 18-Jährige ist nicht ausreichend gegen Masern geschützt
Geschrieben am 22-09-2009 |
Hamburg (ots) - Jeder vierte Jugendliche in Deutschland ist einem erhöhten Masernrisiko ausgesetzt, weil kein ausreichender Impfschutz besteht. Auch bei anderen Krankheiten gibt es deutliche Defizite: Mehr als zwei von zehn Kindern und Jugendlichen werden nicht umfassend gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) oder Keuchhusten geimpft. Dabei gehören Impfungen zum kostenlosen Vorsorgeprogramm, das Kinder vor gefährlichen Infektionen schützen soll. Der Grund für den mangelnden Impfschutz: Viele Eltern vergessen, ihre Kinder immunisieren zu lassen. Vor allem Zweitimpfungen, die für den Vollschutz notwendig sind, werden oft nicht durchgeführt. "Kinderkrankheiten stellen aber nicht nur für die betroffene Person selbst große gesundheitliche Risiken dar. Auch die Gesamtbevölkerung ist aufgrund des lückenhaften Impfverhaltens einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt", warnt Frank Grunwald, Gesundheitsexperte beim Deutschen Ring. Dabei könnten bestimmte Krankheiten durch eine hohe Impfrate der Bevölkerung sogar komplett verdrängt werden.
Besonders Masern werden oft verharmlost
Vollständiger Impfschutz ist nur vorhanden, wenn die vom Hersteller angegebene Anzahl von Einzeldosen verabreicht wurde. "Damit der Krankheitserreger ausgelöscht werden kann, müssten mehr als 95 Prozent der Deutschen zweimal gegen Masern geimpft werden" betont Frank Grunwald vom Deutschen Ring. Zurzeit verfügen aber nur etwa 87 Prozent über einen Komplettschutz mit Erst- und Zweitimpfung. Als Folge der Impfdefizite steigen die Fallzahlen immer weiter an. Allein in Hamburg erreichte die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von zwei Monaten bereits zehn Prozent der deutschen Gesamtfälle aus 2008. Im letzten Jahr infizierten sich rund 1.000 Menschen mit Masern. 80 Prozent von ihnen waren nicht ausreichend geimpft. Fehlende Immunität ist auch der Grund, warum es in der Vergangenheit immer wieder zu Epidemien kam.
Impfmüdigkeit auch bei anderen Krankheiten
Auch bei anderen Infektionskrankheiten trägt eine niedrige Impfquote in Deutschland zu einer deutlich erhöhten Infektionsgefahr bei. Zwar findet beispielsweise der Erstschutz gegen Tetanus in der Regel statt, die im Vorschulalter erforderliche Auffrischimpfung wird aber meist zu spät oder gar nicht durchgeführt. Zu viele verlassen sich darauf, sich erst im Falle einer Verletzung impfen zu lassen. Oftmals werden die Wunden dann aber als harmlos eingeschätzt und der Gang zum Arzt erst gar nicht angetreten. Den besten Schutz bietet daher immer noch eine Immunisierung. Seit diesem Jahr empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) bei der nächsten Tetanusauffrischung auch den Keuchhustenschutz. Vor allem für Säuglinge und Kleinkinder kann die Infektionskrankheit lebensbedrohlich sein, wird aber oft noch unterschätzt. Die Ansteckungsgefahr geht dabei überwiegend von infizierten Erwachsenen aus, die mit Kindern in Kontakt kommen. Eine entsprechende Auffrischung ist also nicht nur für den Nachwuchs, sondern generell notwendig.
Eltern fehlt Wissen über Impfungen und Risiken
Schutzimpfungen gehören heutzutage zu den wirkungsvollsten und kostengünstigsten vorbeugenden Maßnahmen der modernen Medizin. Das Problem: "Viele Eltern sind schlecht informiert. Sie kennen häufig die gesundheitlichen Risiken nicht, denen sie ihre Kinder ohne umfassenden Schutz aussetzen", sagt Frank Grunwald, Gesundheitsexperte beim Deutschen Ring. Auch bei den Argumenten, die für oder gegen eine Immunisierung sprechen, verfügen sie oft nur über Halbwissen. Um alle Eltern intensiv zu informieren, hat der Deutsche Ring deshalb wichtiges Hintergrundwissen, einen Impfkalender sowie weitere wertvolle Tipps zu Schutzimpfungen unter www.DeutscherRing.de/RingGesundheitsWelt in der Rubrik Vorsorgeuntersuchungen zusammengestellt. Denn nur wer die Vorteile und die Notwendigkeit von Impfungen kennt, kann seine Kinder auch umfassend gegen gefährliche Kinderkrankheiten schützen lassen und damit die Ansteckungsgefahr eindämmen.
Direktlink: http://www.deutscherring.de/magazin/gesundheit/vorsorg euntersuchung/impfungen/index.do
Originaltext: Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74011 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74011.rss2
Pressekontakt: Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a. G., Lebensversicherungs-AG, Sachversicherungs-AG
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kirstin Zeidler - Pressesprecherin Tel.: +49 (0)40 35 99 - 27 37 Fax: +49 (0)40 35 99 - 22 97 E-Mail: Presse@DeutscherRing.de
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