Neue bundesweite repräsentative FORSA-Umfrage zur Schulstruktur und Bildungspolitik / Zwei Drittel gegen Abschaffung des gegliederten Schulwesens
Geschrieben am 24-09-2009 |
Berlin (ots) -
Klare Mehrheit gegen Einheitsschule auch in den neuen Bundesländern Auch Mehrheit der SPD-Anhänger gegen integratives Schulsystem
Nur 31 Prozent der deutschen Bevölkerung sind für eine Abschaffung des gegliederten Schulwesens zugunsten eines integrativen Einheitsschulsystems. Dies ergab eine repräsentative Umfrage bei 1007 Bundesbürgern im Auftrag des deutschen Philologenverbandes vor wenigen Tagen. Dagegen sind 63 Prozent der Befragten der Ansicht, das bisherige Bildungssystem sollte beibehalten werden.
Der DPhV-Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger wertete dies angesichts der auch im Bundestagswahlkampf von einigen Parteien erhobenen Forderung nach einer verpflichtenden Gemeinschafts- oder Gesamtschule und einem längeren gemeinsamen Lernen als klares Signal, dass die große Bevölkerungsmehrheit nicht hinter einer solchen Bildungspolitik steht und solche Bestrebungen nicht unterstützt. Besonders interessant ist die Tatsache, dass die Befürworter eines differenzierten, gegliederten Schulwesens besonders zahlreich unter der jungen Generation der 18- bis 29-Jährigen ist. Hier sind sogar drei von vier Jugendlichen gegen die Abschaffung der bisherigen Schularten und für das bisherige Schulsystem. Ebenso fällt auf, dass sich erstmals auch eine klare Mehrheit in den neuen Bundesländern (56 Prozent) für das nach der Wende eingeführte, nach Schularten gegliederte Schulwesen ausspricht.
Besonders groß ist die Zahl der Befürworter eines differenzierten Bildungswesens unter den Anhängern von CDU (72 Prozent) und FDP (78 Prozent), eher überraschend ist, dass sich auch eine Mehrheit von SPD-Anhängern (55 Prozent) gegen den Beschluss des SPD-Parteitags stellt, das gegliederte Schulwesen in Deutschland zu überwinden. Bei den Anhängern der Grünen herrscht eine Pattsituation, selbst unter den Anhängern der Linken bilden die Verteidiger des gegliederten Schulwesens eine starke Minderheit (43 Prozent).
Bei der Frage danach, ob die Leistungsfähigkeit deutscher Schulen durch eine Einheitsschule verbessert werden könnte, ist die Mehrheit derer, die dies verneinen, noch eindeutiger. Sogar eine absolute Mehrheit der Grünen-Anhänger (53 Prozent) glaubt nicht daran, dass ein integratives Bildungssystem die Leistungsfähigkeit deutscher Schulen im internationalen Wettbewerb steigert.
"Die Botschaft dieser repräsentativen Umfrage ist eindeutig. Es gibt in Deutschland keine Mehrheit für die Abschaffung des gegliederten Schulwesens. Die meisten Bürger wollen auch weiterhin eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Bildungsangeboten und Schularten behalten. Jede Koalition, jede Partei, die in einem Bundesland gegen diese Bevölkerungsmehrheit in der Schulpolitik handelt, kann nicht auf Konsens setzen, sondern muss mit härtestem Widerstand rechnen.
Wer zukunftsweisende Reformen umsetzen will, muss sich auf die Verbesserung der Unterrichtsqualität und der individuellen Förderungsmöglichkeiten sowie der Rahmenbedingungen in allen bestehenden Schularten kümmern. Daran werden die Bürger die Politik messen!", betonte der DPhV-Vorsitzende Heinz-Peter Meidinger.
Originaltext: Deutscher Philologenverband Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2
Kontakt:
DPhV - Deutscher Philologenverband Eva Hertzfeldt Pressesprecherin Telefon: 030 - 40 81 67 89 Mobil: 0172 - 305 08 67 EMail: presse@dphv.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
226902
weitere Artikel:
- Eröffnung der EXPOPHARM / Apotheker fordern schnellere Entbürokratisierung Düsseldorf (ots) - Der Deutsche Apothekerverband (DAV) setzt sich für eine stärkere und schnellere Entbürokratisierung im Arzneimittelsektor ein. Bei der Eröffnung der Fachmesse EXPOPHARM in Düsseldorf sagte der DAV-Vorsitzende Fritz Becker in Bezug auf die Rabattverträge: "Denkbar wäre eine Kopplung des Apotheker-Zielpreismodells an eine Wirkstoffverordnung durch den Arzt. Hierdurch könnten Kosteneinsparungen erzielt und Ärzte von wirtschaftlichen Zwängen befreit werden." Auch die wuchernde Bürokratie und Lieferschwierigkeiten würden mehr...
- Aktuelle Wahlumfrage: Schwarz-Gelb verliert Mehrheit Köln (ots) - SPD, Grüne und Linke liegen knapp vor CDU/CSU und FDP Wenige Tage vor der Bundestagswahl haben CDU/CSU und FDP ihren Vorsprung gegenüber SPD, Grüne und Linke eingebüßt. Aktuell entfallen auf das schwarz-gelbe Lager nur noch 45 Prozent der Stimmen, die anderen drei Parteien vereinen 48 Prozentpunkte auf sich. Dies zeigt eine unabhängige aktuelle Online-Wahlumfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. 3.500 wahlberechtigte Bundesbürger wurden im Zeitraum vom 18. bis 23. September 2009 repräsentativ im YouGov Panel Deutschland mehr...
- Bundestagswahl - Wettkunden bei JAXX sagen Ende der großen Koalition voraus Heidelberg (ots) - Auf www.jaxx.com können politikinteressierte Wettfreunde auf die Ergebnisse der am Sonntag stattfindenden Wahlen zum Deutschen Bundestag wetten. Da hier im Gegensatz zu den zahllosen Umfragen echtes Geld auf den Wahlausgang gesetzt wird, können Spaßaussagen zum größten Teil ausgeschlossen werden. Die Kunden wollen Geld verdienen mit ihren Einsätzen - und daher tippen sie auch auf den Wahlausgang, den sie tatsächlich für wahrscheinlich halten. Wenn also die Verteilung der Wetteinsätze auf www.jaxx.com eine relativ mehr...
- Oskar Lafontaine zum G20-Gipfel: Die Kanzlerin und ihr Finanzminister sind unglaubwürdig Berlin (ots) - Zum G20-Gipfel in Pittsburgh und den Stellungnahmen der Bundeskanzlerin und des Finanzministers dazu erklärt der Vorsitzende der Bundestagsfraktion DIE LINKE, Oskar Lafontaine: "Außer unverbindlichen Forderungen und populistischen Ankündigungen haben die Bundeskanzlerin und ihr Finanzminister bisher nichts vorzuweisen. Weder haben sie Geschäfte mit Steueroasen und Geschäfte außerhalb der Bilanz verboten, noch den Handel mit verbrieften Schrottpapieren. Deswegen ist die von Merkel jetzt vor ihrer Abreise nach Pittsburgh mehr...
- Schuldenschere der Regionen klafft auseinander (Mit Grafik) Köln (ots) - - Querverweis: Das Ranking über die langfristige Verschuldung der öffentlichen Haushalte liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Die Schulden der öffentlichen Haushalte haben sich schon vor der Wirtschaftskrise auseinander entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der langfristigen Pro-Kopf-Verschuldung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|