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Licht trotz Schatten - Mikrospiegel vereinen Gegensätze

Geschrieben am 25-07-2006

Kassel (ots) -

Fenstertechnik der Universität Kassel soll auch Wärme
regulieren - DBU fördert mit rund 350.000 Euro

Wenn die Sonne in die Büros lacht, dann ist das nicht immer
vorteilhaft. Die Räume heizen sich auf, Tageslicht blendet bei der
Arbeit. Oft die Konsequenz: Mitarbeiter lassen die Rollos runter und
schalten ihre Lampen an. Aber Glühbirnen benötigen unnötigen Strom -
jedenfalls nach Meinung der Firma Von Waitzische Beteiligungen.
Gemeinsam mit der Universität Kassel und mit finanzieller
Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) entwickelt
das Unternehmen "aktive Fenster". Winzige Spiegel zwischen der
ansonsten konventionellen Doppelverglasung sollen Tageslicht gezielt
in den Raum lenken, etwa an die Decke, aber ansonsten für Schatten im
Büro sorgen. Es werde Licht, aber nicht zu warm: Die Kombination
beider Effekte ist neu. "In den Räumen bleibt es taghell, aber ohne
direkte Sonneneinstrahlung", weiß DBU-Referent Dr. Jörg Lefèvre. Die
Technik helfe, bis zu 20 Prozent des elektrischen Lichtes zu sparen,
Klimaanlagen zu entlasten und so die Umwelt zu schonen.

"Jalousien werden überflüssig. Die Mikrospiegel können Schatten
erzeugen. Außerdem ist die Arbeitsatmosphäre im Tageslicht
behaglicher", nennt Lefèvre weitere Vorteile. Die "aktiven Fenster"
sollen einfach und kostengünstig im Aufbau sein, wartungsarm,
langlebig und könnten sowohl im Privathäusern als auch in
Geschäftsgebäuden nachgerüstet werden. Die Firma plant, die
Miniatur-Spiegel elektrisch anzusteuern, so dass die Technik je nach
Beleuchtungssituation regelbar ist. Ein Sensor soll das Tageslicht
außerhalb der Fenster registrieren und analysieren, um dann die
Spiegel gruppenweise neu auszurichten. "Der Lichteinfall wird dann
zielgenau ins Innere gelenkt, wie der Strahl einer Taschenlampe, den
wir auf einen Spiegel richten", erläutert Lefèvre.

Das Prinzip an sich ist nicht neu: Sogenannte "Mikrospiegelarrays"
werden auch in Beamern oder einigen Scannern verwendet. Bislang fand
die Technik allerdings nur kleinflächig Anwendung und war teuer.
Innovativ ist die Größe, die günstigere Materialzusammensetzung und
der einfachere und somit preiswerte Herstellungsprozess. "Die Module
selbst werden in mehreren Beschichtungs-, Druck- und Ätzschritten
hergestellt", erläutert Prof. Dr. Hartmut Hillmer vom Institut für
Nanostrukturtechnologie und Analytik (INA) der Uni Kassel. Die aus
dem Verfahren resultierenden geringeren Prozesskosten würden erst
eine Anwendung in der Größe erlauben. "Dennoch bleiben die Maße der
Spiegel für uns eine Herausforderung", so Hillmer. Deshalb
entwickelten Institutsmitarbeiter im ersten Schritt ein Modell aus
sechs mal sechs Zentimeter großen Modulen.


Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter http://www.dbu.de



Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6908
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Katja Cherouny
Anneliese Grabara
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Prof. Dr. Hartmut Hillmer
Institut für Nanostrukturtechnologie und Analytik (INA) der Uni
Kassel
Telefon: 0561/ 804 4485
Telefax: 0561/ 804 4488
hilmer@uni-kassel.de


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