O-Ton-Beitrag: Riesen Fortschritte bei der Zeckenbekämpfung - Erfolgreiche Zwischenbilanz der von der Landesstiftung Baden-Württemberg geförderten Forschungsprojekte zur biologischen Zeckenbekämpfung
Geschrieben am 25-07-2006 |
Stuttgart (ots) -
- Querverweis: Das Tonmaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio abrufbar -
Anmoderation: Erschütternde Berichte über Menschen die durch die Lyme-Borreliose schwer erkrankt sind, geistern in diesem Sommer immer wieder durch die Medien. Angesicht solcher Schicksale wird ein gezielter Schutz vor Zeckenstichen immer wichtiger. Vor allem wenn man weiß, dass in Deutschland rund 30 Prozent der Zecken mit Borreliose Bakterien infiziert sind. In Deutschland erkranken dadurch jährlich nach Schätzungen 30 bis 50 Tausend Menschen an der Lyme-Borreliose. Die beste Methode diese Krankheit zu vermeiden ist also, keinen Zeckenstich zu bekommen. Deshalb fördert die Landesstiftung Baden-Württemberg die biologische Zeckenbekämpfung. Ein Ansatz der Forscher ist die Zeckenbekämpfung mittels Ziegen. Die werden als Zeckenfänger auf die Wiesen geschickt. Professor Dr. Franz-Rainer Matuschka von der Charité Berlin leitet das Projekt.
O-Ton Prof. Dr. Franz-Rainer Matuschka Es ist eine Konkurrenz um die Zecke und den gewinnt in der Regel das größere Tier. Und das bedeutet auch, dass das Risiko für den Menschen, an dieser Krankheit zu erkranken, nämlich einer infizierten Zecke zu begegnen, drastisch, hochsignifikant reduziert ist. (0:13)
Die jetzt vorgelegten Zwischenergebnisse sind beeindruckend. Gerade läuft im Gebiet Hohenlohe in Baden-Württemberg die zweite Stufe, bei der die erforderliche Dauer und Häufigkeit der Beweidung untersucht wird. Parallel wird der Effekt erforscht, den das regelmäßige Mähen der Wiesen- und Wegränder auslöst.
O-Ton Prof. Dr. Franz-Rainer Matuschka Man kann jetzt sagen, dass kein Zweifel mehr daran besteht, das Ziegen, Schafe, Rinder dazu beitragen unser Infektionsrisiko drastisch zu senken. (0:09)
Ein anderer Forschungsansatz favorisiert die Unterwanderung der Zecken. Bei dem Gemeinschaftsprojekt der Uni Hohenheim und des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg werden Fadenwürmer eingesetzt um die Tiere zu töten. Die ersten Labortests sehen viel versprechend aus. Dr. Rainer Ohme ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projekts.
O-Ton Dr. Rainer Ohme Die Fadenwürmer sind wirksam gegen die Zecken und das muss man jetzt sehen, welche Wirkung haben sie im Freiland. Wie stark kann ich die Zeckenpopulation nach unten drücken mit den Fadenwürmern. Wir haben das nur räumlich begrenzt vor, also gerade in Gebieten, wo wir genau wissen es hat sehr viele Zecken, dass man es dort entsprechend ausbringt. (0:18)
Zwei viel versprechende Ansätze um die Zahl der Zecken deutlich zu verringern und so das Gesundheitsrisiko für den Menschen zu senken. Für Rudi Beer, bei der Landesstiftung Baden-Württemberg verantwortlich für den Bereich Forschung und Wissenschaft, geht es jetzt um die Vertiefung der Projekte.
O-Ton Rudi Beer Wir hatten denen ja konkrete Vorgaben gegeben, welche der Ansätze sie untersuchen sollen. Jetzt im zweiten Jahr wird es darum gehen, dass man sich auf bestimmte Maßnahmen konzentriert und die zielgerichtet weiter untersucht. Das sind zum einen bestimmte Mahdsysteme, Beweidungssysteme und es geht auch um natürliche Feinde, die Nematoden. (0:24)
Das sind die Fadenwürmer. Spannend verfolgt werden die Entwicklungen auch von den Kommunen und Gemeinden, die auf der Suche nach einem kostengünstigen und gleichzeitig sehr effektiven Mittel zur Zeckenbekämpfung sind.
O-Ton Rudi Beer Die Projekte sind jetzt schon im Dialog mit den Kommunen. Sie brauchen ja Versuchsflächen. Da werden bestimmte biologisch unterschiedliche Gebiete empfohlen. Die Kommunen sind natürlich hoch interessiert, insbesondere all die, die Tourismus betreiben, was letztendlich wirklich als Empfehlung am Ende für alle gültig da herauskommt (0:20)
Für die Redaktionen: Wenn Sie Interesse an einem Telefoninterview oder weiterem O-Ton Material haben, dann wenden Sie sich bitte direkt an: Birgit Richter, 0711 32 777 590
ACHTUNG REDAKTIONEN: Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben an desk@newsaktuell.de.
Originaltext: Landesstiftung Baden-Württemberg Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=61773 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_61773.rss2
Ansprechpartner: Landesstiftung Baden-Württemberg, Iris Berghold: 0711 2484 7616 all4radio, Birgit Richter: 0711 32 777 590
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