Werder Bremen-Presseservice: "Blindes Verständnis" bringt blitzschnelle Tore
Geschrieben am 04-10-2009 |
Bremen (ots) - Beim zweiten Tor ging es so blitzschnell, dass selbst die Fernsehkameras Mühe hatten zu folgen. Das perfekte Zusammenspiel zwischen Mesut Özil und Aaron Hunt brachte die Vorentscheidung in Stuttgart - und dokumentierte gleichzeitig das derzeit "blinde Verständnis" im Werder-Team.
"Aaron hat gerufen, ich habs gehört und einfach rüber gespielt", erklärte Mesut Özil, warum er den Freistoß auf der linken Außenbahn so zügig ausgeführt und direkt auf Hunt in die Spitze gespielt hatte. "Wir kennen uns ja schon länger, auch von früher aus der U21-Nationalmannschaft", gab Özil weiter zu bedenken - mit einem zufriedenen Schmunzeln.
Der eine weiß, wohin der andere läuft, starke Einzelspieler ergänzen sich vorne wie hinten zu einem noch stärkeren Kollektiv - Werder Bremen ist derzeit richtig gut in Form. Von einem vermeintlich schwächelnden Gegner VfB Stuttgart wollte Geschäftsführer Klaus Allofs denn auch nichts wissen. "Ich denke schon, dass wir daran ,schuld' waren, dass der VfB nicht so gut gespielt hat. Genauso wie wir in den Vorjahren daran schuld waren, dass sich der VfB gegen uns gut entfalten konnte", betonte Allofs. Schließlich hatte er genau wie die Spieler nicht vergessen, dass die Grün-Weißen bei ihren letzten beiden Gastspielen am Neckar mit 1:4 und 3:6 jeweils böse unter die Räder geraten waren.
Diesmal aber war alles anders - auch dank der beiden schnellen Tore zu Beginn der ersten und zweiten Halbzeit. "Das frühe erste Tor hat uns mehr Ruhe gebracht, und ähnlich ist es auch in der zweiten Halbzeit gelaufen", resümierte Allofs. Eines der Erfolgsrezepte aus Sicht des Geschäftsführers: "Wir sind viel in Bewegung, wir sind einfach schwer auszurechnen."
Ebenso zufrieden äußerte sich Cheftrainer Thomas Schaaf: "Wir haben eine hervorragende Leistung gezeigt, die Mannschaft hat sich weiter entwickelt. Wir haben unser Spiel aus der Partie gegen Bilbao fortgesetzt, und gut und gezielt nach vorne gespielt."
Und das, obwohl der Euro-League-Sieg gegen die Basken durchaus Kraft gekostet hat, wie Mesut Özil anmerkte: "Wir hatten am Donnerstag gegen Bilbao ein schweres Spiel und ein bisschen schwere Beine. Deshalb sind wir besonders glücklich, dass wir die drei Punkte haben und das auch verdient."
Der verdiente Lohn einer erneut bärenstarken Leistung lässt sich auch an der Tabelle ablesen - Werder klettert von Rang sieben auf vier. Dazu Klaus Allofs: "Das war heute ein ganz wichtiges Spiel. Da oben wollen wir hin. Zudem haben wir den VfB Stuttgart deutlich auf Distanz gehalten." Werders Geschäftsführer weiter: "Der Tabellenstand ist in Ordnung, wenn man wie wir mit einer Niederlage in die Saison gestartet ist. Zudem haben wir schon in Leverkusen und in München gespielt. Mit dem Zwischenergebnis können wir zufrieden sein."
Das freundliche Bild in der Tabelle bleibt den Bremern mindestens zwei Wochen erhalten - die Länderspielpause mit dem entscheidenden WM-Quali-Spiel zwischen Deutschland und Russland steht an. Unglücklich über die spielplanbedingte Unterbrechung ihres Laufs sind die Werderaner nicht. Im Gegenteil, Thomas Schaaf gewinnt den zwei Wochen bis zum nächsten Bundesliga-Spiel gegen Hoffenheim sogar etwas Positives ab: "Die Pause kann uns dabei helfen, unseren Kader wieder zu vervollständigen." Schließlich standen in Stuttgart mit Torsten Oehrl und Niklas Andersen zwei Akteure im 17-köpfigen Kader, die tags zuvor noch mit Werders U23 in der 3. Liga aktiv waren. Schaaf hofft, dass Spieler wie Daniel Jensen, Hugo Almeida oder Sebastian Prödl nach mehr oder minder langwierigen Verletzungspausen nun den Weg zurück ins Team finden.
Erstmal dürfen sich alle Werder-Profis aber über das bisher Erreichte freuen. Nach der hohen Belastung der letzten Wochen gab Thomas Schaaf seinen Spielern einen Tag frei. Zeit für eine verdiente Verschnaufpause. Am Dienstag um 15.30 Uhr geht es mit der nächsten Trainingseinheit weiter.
von Kevin Kohues und Tino Polster
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