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Greenpeace-Erfolg zum Schutz des Amazonas / Brasilianische Rinderindustrie stimmt Moratorium zum Schutz des Regenwaldes zu

Geschrieben am 06-10-2009

Sao Paulo, Brasilien / Hamburg (ots) - Die vier größten
brasilianischen Rinderunternehmen gaben gestern in Sao Paulo bekannt,
ab sofort keine Rinder mehr aus neu gerodeten Urwaldgebieten zu
beziehen. Diesem Erfolg war eine weltweite Greenpeace-Kampagne zum
Schutz des Amazonas-Regenwaldes vorangegangen. Fleisch- und
Lederabnehmer wie Adidas, Nike, und Walmart sahen sich dadurch
veranlasst, die brasilianische Rinderindustrie zu wirksamen Maßnahmen
zum Urwaldschutz zu bewegen. Die Rinderzucht gilt als größter
Urwaldvernichter im Amazonasgebiet. 80 Prozent der abgeholzten
Waldflächen werden als Weideland genutzt. Auch Klaus Meine, Sänger
der Rockband Scorpions, die sich seit Jahren gemeinsam mit Greenpeace
für den Erhalt des brasilianischen Regenwaldes einsetzen, begrüßt den
neuen Erfolg zum Schutz des Regenwaldes.

"Die Unterzeichnung dieses Moratoriums ist ein außerordentlicher
Erfolg in unserem Kampf gegen die Urwaldzerstörung" sagt Tobias
Riedl, Waldexperte von Greenpeace. "Das Abholzen und die Brandrodung
des Regenwaldes ist ein Verbrechen, dem endlich ein Ende bereitet
werden muss. Greenpeace wird die wirksame Umsetzung dieser
angekündigten Maßnahmen wachsam verfolgen." Nach dreijähriger
Recherche veröffentlichte Greenpeace im Juni 2009 einen Report, der
die Zusammenhänge zwischen Rinderzucht und Zerstörung des
Amazonas-Regenwaldes detailliert aufzeigt. Rund 63 Millionen Rinder
werden derzeit auf gerodeten Urwaldgebieten gehalten.

Die Rinder-Konzerne JBS-Friboi, Bertin, Marfrig und Minerva
unterzeichneten gestern ein Moratorium auf die weitere Umwandlung von
Wald in Weideland. Die Rinderverarbeiter verpflichten sich damit, nur
noch Farmen als Lieferanten zu akzeptieren, die nicht länger den
Urwald zerstören. Für eine entsprechende Überwachung müssen sich die
Rinderfarmer mit ihren Satellitennavigations-Daten registrieren.

"Von den dramatischen Zuständen in Amazonien konnte ich mir
letztes Jahr selbst ein Bild machen", sagt Klaus Meine. Während ihrer
Brasilientournee 2008 flogen die Scorpions zusammen mit Greenpeace
über brennenden Regenwald. Bei ihren Konzerten riefen die Musiker zum
Urwaldschutz auf. "Der heutige Erfolg gibt mir die Hoffnung, dass wir
diese einzigartigen Naturparadiese noch nicht verloren haben" sagt
Meine weiter.

Die Urwälder Amazoniens sind unentbehrlich für das weltweite
Klima. Wissenschaftler schätzen, dass sie 80 bis 120 Milliarden
Tonnen Kohlenstoff speichern. Durch Abholzung und Brandrodung werden
die gespeicherten Treibhausgase freigesetzt. Bis Juli 2008 wurden
bereits 74 Millionen Hektar des Amazonas-Regenwaldes vernichtet, dies
entspricht der doppelten Fläche Deutschlands.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Tobias Riedl, Tel. +49-40
30618-246 oder +49 171-8891096. Fotos erhalten Sie unter +49-40
30618-376, Videomaterial unter +49 170 7370721. Internet:
www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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