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Auswirkungen von Hörminderung auf die Schulleistung häufig unterschätzt

Geschrieben am 07-10-2009

Fellbach-Oeffingen (ots) -

25 Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden an Hörminderung -
Hear the World regt verstärkte Prävention und Aufklärung an
Schulen an

Verminderte Hörfähigkeit ist unter Kindern und Jugendlichen in
Deutschland auf dem Vormarsch. Inzwischen ist jeder Vierte davon
betroffen, Tendenz steigend. Das hat Auswirkungen auf den Umgang mit
Freunden und Familie sowie auf die Lernfähigkeit und Schullaufbahn.
Studien belegen, dass bereits Kinder mit leichter Hörminderung
Schwierigkeiten haben, dem Unterricht zu folgen; abnehmende
Konzentrationsfähigkeit, nachlassende Leistungen und signifikante
Schwächen beim Lesen und in der Rechtschreibung sind die Folgen. Zu
Beginn des neuen Schuljahres verstärkt die Initiative Hear the World
daher ihre Bemühungen um Aufklärung und Prävention sowie die bewusste
Auseinandersetzung mit dem Thema Hören, um Schüler, Eltern und Lehrer
zu sensibilisieren.

Aktuelle Studien aus Deutschland zeigen, dass bereits 37 Prozent
aller Kinder mit leichtem Hörverlust eine Klasse wiederholen müssen.
Damit zählt eine Hörminderung zu den häufigsten Ursachen für die
"Ehrenrunde". Eine von der Krankenkasse DAK vorgelegte Untersuchung
bestätigt, dass unter ihren Versicherten die Zahl der Kinder und
Jugendlichen, denen ein Hörgerät verschrieben wurde, seit 2005 um 38
Prozent gestiegen sei.

Nach Erkenntnissen von Hear the World sind die Gründe für diese
Entwicklung vielfältig. Zum einen ist eine Hörminderung die häufigste
angeborene Sinnesbeeinträchtigung. So leiden zwei von 1.000
Neugeborenen unter einer angeborenen Hörminderung, die im Rahmen des
Neugeborenen-Screenings frühzeitig erkannt werden kann. Eine rasche
Hörgeräte-Anpassung sowie audiotherapeutische oder logopädische
Betreuung des Kindes in den ersten beiden Lebensjahren hilft, eine
nahezu unauffällige sprachliche Entwicklung des Kindes
sicherzustellen. Zum anderen trägt der heutige Lebensstil mit
Dauerbeschallung, Stress und dem hohen Lärmpegel im Alltag dazu bei,
dass immer mehr Menschen bereits im Jugendalter von einer
Beeinträchtigung des Gehörs betroffen sind.

"MP3-Player und Stereoanlage gehören heute bei Jugendlichen zur
Grundausstattung, die Besucher von Pop-Konzerten oder Diskotheken
werden immer jünger. Musik wird heute fast ständig konsumiert und
überschreitet dabei oft Schallpegel von 100 dB", bestätigt Professor
Zorowka, geschäftsführender Direktor der Universitätsklinik für Hör-,
Stimm- und Sprachstörungen an der Universität Innsbruck. "Dem Gehör
fehlt die Möglichkeit, sich nach einer zu hohen Belastung und
ungenügender Lärmpause zu erholen. Dazu kommt, dass Kinder und
Jugendliche Schwerhörigkeit als Alterserkrankung kennen und sich kaum
darüber bewusst sind, dass Hörschäden zumeist irreversibel sind. Eine
umfassende und frühzeitige Aufklärung sind daher besonders wichtig".

"Hörminderungen entwickeln sich schleichend und werden von den
betroffenen Kindern, von Eltern und Lehrern deshalb oft nicht
rechtzeitig erkannt", so der Experte weiter. Bei nachlassenden
schulischen Leistungen werde diese Ursache häufig nicht in Betracht
gezogen. "Mangelnde Aufmerksamkeit im Unterricht oder ungenügende
Motivation werden dann oft fälschlicherweise als Verhaltens- oder
Erziehungsproblem des betroffenen Jugendlichen verkannt", betont
Zorowka. Dabei könnten durch spezielle Therapieprogramme oder
Hörgeräte viele Schüler den Unterricht wieder aufmerksam verfolgen
und ihre Leistungen durch die wiedererlangte Motivation und Freude an
der Schule steigern.

"Wir möchten Eltern und Lehrer auf die Notwendigkeit einer
frühzeitigen Auseinandersetzung mit dem Thema Hören aufmerksam machen
und die Prävention stärken", so Vanessa Erhard Blattmann, die beim
Schweizer Hörgerätehersteller Phonak für die Initiative Hear the
World verantwortlich ist. Sie empfiehlt, früh ein Bewusstsein für das
sensible Organ zu schaffen und regt regelmäßige Hörtests an, die bei
jedem Akustiker vorgenommen werden können. Für eine erste Überprüfung
bietet die Initiative auf ihrer Website ( www.hear-the-world.com )
einen Online-Hörtest an, der bequem und kostenfrei von zu Hause
absolviert werden kann.

Erhard Blattmann ergänzt, dass gerade Lehrer nicht ausreichend auf
den Umgang mit Kindern mit Hörverlust vorbereitet sind. Sie wüssten
nicht, mit welchen Problemen die Kinder zu kämpfen hätten und wie sie
in die Klasse integriert werden könnten. So liegt der
durchschnittliche Geräuschpegel im Klassenzimmer bei 60 Dezibel (dB),
während der Lehrer mit seiner Stimme nur 65 dB erreicht. Daher ist es
für Schüler mit Hörminderung schwierig, den Lehrer zu verstehen. Um
Lehrer darauf vorzubereiten engagiert sich die Initiative im Rahmen
ihrer Stiftung im Bildungswesen. So betreibt die Hear the World
Foundation beispielsweise das Programm "Teach for better Hearing", in
dessen Rahmen an einer Schule in Südafrika ein weltweit einzigartiges
Unterrichtskonzept für Kinder mit Hörverlust entwickelt wurde.

Darüber hinaus bietet die Initiative auf ihrer Website
Informationen zum Thema bewusstes Hören an. Diese erleichtern Eltern
und Lehrern das Erkennen einer Hörminderung sowie den Umgang damit
und umfassen neben Details zum Hör-Screening für Neugeborene auch
Hinweise zur Therapie und Integration betroffener Kinder.

Über Hear the World

Hear the World ist eine weltweite Initiative vom
Hörsystem-Hersteller Phonak, die das Bewusstsein für das Thema Hören
und Hörverlust fördert. Die Initiative adressiert soziale und
emotionale Konsequenzen von Hörverlust und informiert über Prävention
und Lösungen für ein Problem, das 16% der Weltbevölkerung betrifft.
Bryan Adams, Annie Lennox, Lenny Kravitz, Plácido Domingo und weitere
renommierte Persönlichkeiten unterstützen Hear the World als
Botschafter. Im Rahmen der Hear the World Initiative hat Phonak die
gemeinnützige Hear the World Foundation gegründet, um die
Lebensqualität von Personen mit Hörverlust durch finanzielle Mittel
und die Bereitstellung von Hörsystemen zu verbessern. Die Stiftung
engagiert sich sowohl in der Prävention als auch in der Unterstützung
der von Hörminderung Betroffenen und deren Familien.

Originaltext: Phonak GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/18689
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_18689.rss2

Pressekontakt:
BSKom GmbH
Eva Birle
E-Mail: birle@bskom.de
Tel: +49 89 13 95 78 27 11

Hear the World
Anke Bayer-Oertel
E-Mail: anke.bayer-oertel@phonak.com
Tel: +49 711 510 70 306


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