Westfälische Rundschau: WR-Interview mit Bundesbildungsministerin Annette Schavan
Geschrieben am 26-07-2006 |
Dortmund (ots) - Berlin. Mit einem neuen "Bildungssparen" will die Bundesregierung die berufliche Weiterbildung in Zukunft staatlich fördern. Im WR-Interview kündigte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) eine entsprechende Gesetzesinitiative noch für dieses Jahr an. Die Details des Konzeptes würden zur Zeit im Ministerium erarbeitet.
Schavan: "Der Grundzug muss sein, dass lebenslanges Lernen, dass berufsbegleitende Weiterbildung zu jeder Berufsbiographie gehört." Als Vorbild und Modell für das neue Bildungssparen diene das bekannte Bausparen. "Die eigene Investition in Bildung muss einen höheren Stellenwert bekommen", sagte Schavan. Angebote sollten auch für Arbeitnehmer mit geringen Einkommen entwickelt werden. Daher werde es eine staatliche Förderung des Bildungssparens geben. Über deren Höhe und Umfang machte Schavan noch keine Angaben. Das Angebot gelte aber für alle Weiterbildungsbereiche, "nicht nur für Akademiker". Die Bundesbildungsministerin begrüßte Überlegungen, die Dortmunder Universität zu einer zweiten Technischen Hochschule (TH) für NRW auszubauen. Schavan: "Der Weg der Profilierung, der Spezialisierung ist ein guter Weg, über den die Hochschule selbst entscheiden muss." Die Dortmunder Universität sei je in den 60er Jahren als Technische Hochschule gegründet worden. Die Entwicklung des Profils stärke den Standort Dortmund. Schavan kündigte an, dass sich die Bundesregierung an den Kosten für die notwendige Bereitstellung von Studienplätzen beteiligen werde, um den absehbaren Studentenboom in den kommenden Jahren zu bewältigen. Sie habe den Universitäten einen "Hochschulpakt" angeboten. Schavan: "Das Geld wird bereit gestellt. Wir brauchen dringend mehr Akademiker." Keine Hoffnung machte Schavan den Studenten angesichts kommender Studiengebühren auf höheres Bafög: "Die Haushalte haben dafür kein Geld." Sie verwies die Studenten auf neue Kreditangebote zur Studienfinanzierung. Im übrigen zahlten Handwerker schon immer ihren Meisterbrief aus der eigenen Tasche. Die Studiengebühren machten nur einen kleinen Teil der gesamten Studienkosten aus. Die Vorschläge des Ethikrates zur Lockerung der rechtlichen Bestimmungen zur Sterbehilfe lehnte Schavan ab: "Der Mensch entscheidet nicht, wann er geboren wird. Und er hat auch keine Entscheidungsbefugnis über sein Ende." Stattdessen müsse verstärkt Palliativmedizin, "medizinische Begleitung der letzten Lebensphase" angeboten werden. Schavan: Erleichterung des Sterbens über Palliativmedizin ist der richtige Weg, nicht über ein selbstgesetztes Ende."
Originaltext: Westfälische Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2
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