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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum neuen Milchfonds

Geschrieben am 19-10-2009

Bielefeld (ots) - In keinem anderen Politikfeld werden so viele
nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen wie in der
Landwirtschaft. Gestern war wieder einmal EU-Agrarkommissarin Mariann
Fischer Boel an der Reihe, das zu bestätigen.
Sie hat einen neuen Milchfonds vorgeschlagen. 280 Millionen Euro soll
die Europäische Union kommendes Jahr zusätzlich an ihre
Mitgliedsländer verteilen. Pro Landwirt sind das etwa 1000 Euro.
Das klingt wenig? Das ist eine Farce. Warum, zeigt ein Blick in den
Haushalt, den die EU für das laufende Jahr aufgestellt hat: 133,8
Milliarden Euro will sie insgesamt ausgeben. Das meiste Geld wird als
Agrarausgaben verbucht: satte 55,1 Milliarden Euro.
Man fragt sich, warum die Landwirte es angesichts dieser
Größenordnung überhaupt noch wagen, sich zu beklagen? Nun: Sie
bekommen wenig - im Vergleich zu Industrie, Adeligen und
Agrargroßbetrieben. Diese führen die Liste der EU-Agrarhilfeempfänger
an.
Die Frage der Verteilungsgerechtigkeit steht nach wie vor im Raum.
Fischer Boel wird sie auch mit 280 Millionen Euro nicht beantworten
können.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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