Brauksiepe (CDU) widerspricht Berichten über geplante Streichung von ALG-II-Zuschlägen / ifo-Chef Sinn: Der Staat muss sich jetzt verschulden
Geschrieben am 20-10-2009 |
Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 20. Oktober 2009 - Der arbeits- und sozialpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Ralf Brauksiepe (CDU), hat Berichte dementiert, wonach die schwarz-gelbe Koalition eine Streichung der Zuschläge beim Übergang von Arbeitslosengeld I in Arbeitslosengeld II beschlossen habe. In der PHOENIX RUNDE (Ausstrahlung heute, 22.15 Uhr) sagte Brauksiepe, über dieses Thema sei weder gesprochen noch irgendetwas beschlossen worden. "Ich rede nicht aus internen Sitzungen, aber dass das kein Thema war, das möchte ich ganz deutlich sagen", so Brauksiepe. Zu den derzeit diskutierten Vorschlägen, Steuerentlastungen durch das Verlagern von Ausgaben in einen Sonderhaushalt zu ermöglichen, sagte Brauksiepe: "Uns geht es darum, dass wir für eine Entlastung bei den Steuern mit gleichzeitig stabilen Sozialbeiträgen Spielräume brauchen." Es dürften nicht nur die Beitragszahler zur Bundesagentur für Arbeit die Lasten der Krise in Form von höheren Beiträgen schultern, so Brauksiepe weiter. "Für mich ist deutlich geworden, dass es keine Alternative dazu gibt, die Sonderlasten aus der Krise auch auf breite Schultern zu verteilen." Der Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Prof. Hans-Werner Sinn, forderte zur Bewältigung der Krise dagegen sehr viel drastischere Maßnahmen als bisher. "Wenn man den Aufschwung herbeiführen und die Krise meistern möchte, dann muss man die gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöhen. Es ist völlig klar: In dieser dramatischen Krise muss der Staat Schulden machen." Deshalb sei eine Gegenfinanzierung der von Schwarz-Gelb geplanten Steuersenkungen ein großer Fehler, durch den Deutschland in einen "Abwärtsstrudel" geraten könne. "Der Staat muss sich verschulden. Das ist die Devise für dieses Jahr, fürs nächste Jahr, solange jedenfalls diese Krise andauert", so Sinn bei PHOENIX.
In derselben Sendung kritisierte der stellvertretende Vorsitzende der Linken-Bundestagsfraktion, Klaus Ernst, das in den Koalitionsverhandlungen beschlossene Verbot von sittenwidrigen Löhnen. "Das bedeutet, dass von dem jetzt branchenüblichen Niveau die Löhne um 30 Prozent nach unten abweichen dürfen. Das ist der Aufruf zur weiteren Lohnsenkung", so Ernst.
Wiederholung der Sendung: Mittwoch, 22. Oktober 2009, 00.00 Uhr und 09.15 Uhr
Originaltext: PHOENIX Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6511 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6511.rss2
Pressekontakt: PHOENIX PHOENIX-Kommunikation Telefon: 0228 / 9584 193 Fax: 0228 / 9584 198 pressestelle@phoenix.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
231900
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zu Quelle Osnabrück (ots) - Vernachlässigt Mehr als vier Monate sind die Quelle-Mitarbeiter zwischen Hiobs-Botschaften und Hoffnungsschimmern hin- und hergeworfen worden. Gibt es eine Staatsbürgschaft für den Mutterkonzern Arcandor? Ja? Vielleicht? Nein! Wird der neue Katalog überhaupt gedruckt? Ja, nein, vielleicht, und schließlich doch noch - mit Tagen Verspätung. Das verunsicherte die Kunden, und dies wiederum machte Quelle unattraktiv für Investoren. Findet Insolvenzverwalter Görg vielleicht trotzdem jemanden? Hierauf folgte jetzt das letzte mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Koalitionsverhandlungen Osnabrück (ots) - Nicht tricksen So nicht. Pläne von Schwarz-Gelb, einen Schattenhaushalt für die Sozialsysteme einzuführen, sollten schnellstens vom Tisch. Hier gilt: Nicht alles, was rechtlich zulässig ist, darf auch tatsächlich gemacht werden. Sonst entsteht der fatale Eindruck von Trickserei bis hin zur Wählertäuschung. Vor allem die FDP hängt sich gern den Mantel der Sparsamkeit und der Solidität um. Er sollte aber auch gläserne Taschen haben. Dies heißt: Die Bürger müssen auf einen Blick klar erkennen können, wie die vorgesehenen mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Hartz-IV-Regelsatz für Kinder Osnabrück (ots) - Nachbessern Einen Vorteil haben die Verfassungsrichter gegenüber Politikern: Sie müssen nicht in Euro und Cent den Hartz-IV-Regelsatz für Kinder festlegen - eine Entscheidung, die den Alltag von Millionen erleichtern, aber auch Milliarden Euro kosten und ein Riesenloch in den Bundeshaushalt reißen kann. Den Juristen bleibt damit die schwierige Aufgabe erspart, den Mindestbedarf für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und zugleich den gebotenen Abstand zum Lohn von Geringverdienern berechnen zu müssen. Dies muss mehr...
- Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan Osnabrück (ots) - Korrupte Eliten Afghanistan wird niemals eine zweite Schweiz. Aber so ein Trauerspiel? Das können NATO, UNO und EU doch nicht vor Augen gehabt haben, als sie nach dem 11. September 2001 die Terrorherrschaft der Taliban in Kabul beenden halfen. Der Wahlbetrug geht auf das Konto von Präsident Karsai und seines Lagers. Das Wort Demokratie dürfte jedoch auch bei der Not-Stichwahl wie eine Farce klingen. Wer einmal beim Fälschen ertappt wurde, ohne eine Strafe zu bekommen, manipuliert weiter, nur geschickter. mehr...
- Rheinische Post: Designierte SPD-Vize-Chefin Schwesig fordert höhere Hartz-IV-Regelsätze für Kinder Düsseldorf (ots) - Die designierte stellvertretende Parteivorsitzende der SPD, Mecklenbug-Vorpommerns Sozialministerin Manuela Schwesig, hält die Hartz-IV-Regelsätze für Kinder für zu niedrig: "Ich gehe davon aus, dass eine gezielte Bedarfsermittlung dazu führt, dass die Regelsätze für Kinder erhöht werden müssen", sagte Schwesig der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Sie fügte hinzu: "Wir brauchen bei den Hartz-IV-Regelsätzen für Kinder dringend mehr Transparenz und Gerechtigkeit." Der Bedarf für Kinder müsse gesondert ermittelt werden. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|