(Registrieren)

Finanzmarktstabilisierung belastet den Finanzierungssaldo des Staates 2008 mit 3,3 Milliarden Euro

Geschrieben am 22-10-2009

Wiesbaden (ots) - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) haben die vom Staat durchgeführten
Stabilisierungsmaßnahmen zugunsten von Finanzinstituten den
staatlichen Finanzierungssaldo in Abgrenzung der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen im Jahr 2008 mit 3,3
Milliarden Euro belastet. Auf der Ausgabenseite wirkten sich dabei
insbesondere staatliche Stützungsmaßnahmen in Form von
Kapitalzuführungen mit rund 2,2 Milliarden Euro und Ausgleiche für
wertgeminderte Aktiva mit rund 1,5 Milliarden Euro aus. Diesen
Ausgaben standen Einnahmen aus Gebühren und empfangenen
Vermögenstransfers (Beteiligungen privater Unternehmen an den
Stützungsmaßnahmen) von rund 350 Millionen Euro gegenüber.

Der Bruttoschuldenstand des Staates (das heißt ohne Gegenrechnung
der erworbenen Aktiva) ist infolge der staatlichen
Stabilisierungsmaßnahmen im Berichtsjahr 2008 nach den Berechnungen
der Deutschen Bundesbank um 53,5 Milliarden Euro gestiegen. Darin
spiegeln sich vor allem die Verbindlichkeiten von Zweckgesellschaften
wider, die im Zusammenhang mit den Stützungsmaßnahmen errichtet
wurden, und nach den europäischen Buchungsregeln dem Staat zuzuordnen
sind. Dadurch werden deren Verbindlichkeiten in Höhe von rund 40
Milliarden Euro beim Staat in den beiden Positionen Wertpapiere ohne
Anteilsrechte und Kredite nachgewiesen.

Außerdem erhöhten die staatlichen Kapitalzuführungen zugunsten der
IKB, der Commerzbank und der BayernLB den staatlichen
Bruttoschuldenstand in 2008 im Vergleich zu Ende 2007 um rund 13,0
Milliarden Euro. Die hierfür erforderlichen Mittel wurden vom Staat
in Form von Krediten aufgenommen.

In Zusammenhang mit den staatlichen Stützungsmaßnahmen hat der
Staat allerdings auch Aktiva in Form der von den Zweckgesellschaften
gehaltenen Wertpapiere sowie der Eigenkapitalinstrumente, die von den
Banken erworben wurden, erhalten. Der Gesamtwert dieser Aktiva
bewertet nach den von Eurostat vorgegebenen Methoden zum Zeitpunkt
des Erwerbs belief sich auf 50,2 Milliarden Euro. Mögliche
Bewertungsänderungen nach dem Zeitpunkt des Erwerbs sind in dieser
Zahl nicht berücksichtigt.
Die Buchung der staatlichen Stützungsmaßnahmen erfolgt nach dem
Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG)
1995 sowie der Entscheidung von Eurostat vom 15. Juli 2009 über die
Erfassung öffentlicher Interventionen zur Unterstützung von
Finanzinstituten und Finanzmärkten (einschließlich des dazugehörigen
Umsetzungsvermerks von Eurostat).

Darüber hinaus ist der Staat im Zuge der Finanzmarktkrise
Bürgschaften in Höhe von 66,3 Milliarden Euro eingegangen. Hiermit
sind jedoch nicht die an Banken gegebenen Bürgschaftszusagen
insgesamt gemeint, sondern nur Zusagen, die von den
Bürgschaftsunternehmern in Anspruch genommen wurden. Bürgschaften
haben in der Regel nur dann einen Einfluss auf den Finanzierungssaldo
und Schuldenstand des Staates, wenn ein konkreter Schaden oder
Verlust eintritt. Die reine Gewährung einer Bürgschaft stellt eine
Eventualverbindlichkeit des Staates dar und wird deshalb nur
nachrichtlich erfasst. Das Volumen an gewährten Bürgschaften gibt
allerdings Auskunft über die potentiell mögliche Inanspruchnahme des
Staates bei einem Totalausfall der verbürgten wirtschaftlichen Werte.

Zwei Tabellen bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Thomas Forster,
Telefon: (0611) 75-2795,
E-Mail: thomas.forster@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

232148

weitere Artikel:
  • Der Logistik-Riese Maersk siedelt sein globales Servicecenter in Chengdu an Chengdu, China (ots/PRNewswire) - A.P. Moller-Maersk Group, dar weltweit führende Logistikkonzern, siedelt sein globales Servicecenter im Tianfu Software Park in Chengdu, in der Provinz Sechuan, an und stellt damit sein Engagement, seine Betriebstätigkeit in China weiter auszubauen, unter Beweis. Maersk wird im Software-Park eine Logistikverarbeitungs-Abteilung und ein Dokumenten-Verarbeitungszentrum einrichten. Die neue Anlage des Unternehmens belegt damit eine Gesamtbürofläche von circa 15.000 qm. Sie wird darüber hinaus auch Dienstleistungsbetriebe mehr...

  • Dirk Göllner ist neuer Leiter Vertriebsaußendienst bei der Europ Assistance Versicherungs-AG München (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Dirk Göllner (37) hat zum 01. Oktober 2009 die Leitung des Vertriebsaußendienstes sowie des Reisebereiches der Europ Assistance Versicherungs-AG in München übernommen. Göllner kennt das Reise-Geschäft von der Pike auf und blickt auf eine mehrjährige Karriere mit Führungserfahrung in der Touristik zurück. Schon frühzeitig, nach einem erfolgreichen BWL-Studium in Utrecht, trat er im mehr...

  • Intersolar India startet mit hochkarätigem Konferenzprogramm / Intersolar India 2009 / Hyderabad, 09. - 11. November 2009 Pforzheim / Freiburg (ots) - In Kooperation mit der SOLARCON® India präsentiert sich die Intersolar India vom 9. bis zum 11. November 2009 zum ersten Mal als führende Konferenz für Photovoltaik in Hyderabad, Indien. Rund 50 renommierte Experten sprechen in 12 Sessions über aktuelle Trends und neue Märkte der internationalen Photovoltaikbranche. Zusätzliche Fachvorträge und Workshops bieten Platz für Diskussionen. Themenschwerpunkt der Veranstaltung ist die Entwicklung des indischen Solarmarkts. Die Solarbranche im Sonnenstaat Indien mehr...

  • Helsinn gibt Fertigstellung seines neuen Zentrums für Arzneimittelstabilität an irischem Produktionsstandort bekannt Dublin, Irland (ots) - Helsinn gibt die Fertigstellung seines hochmodernen Zentrums für Arzneimittelstabilität am Standort von Helsinn Birex Pharmaceuticals in Dublin, Irland, bekannt. Die neue Einrichtung, die über eine Lagerkapazität von insgesamt 24 Kubikmetern verfügt, umfasst mehrere Klimakammern, die gemäß den ICH- Richtlinien bei 25°C/60 % rF, 30°C/65 % rF und 40°C/75 % rF betrieben werden. Darüber hinaus gibt es eine Kühlkammer zur Lagerung von Proben bei 5°C und eine Gefrierkammer mit einer Temperatur von -20°C. Das Zentrum ist mehr...

  • WISeKey richtet Präsenz im Schweizer Dorf in Masdar City, Vereinigte Arabische Emirate, ein Ras al Khaimah, VAE (ots) - WISeKey gehörte der Schweizer Delegation um Pierre-François Unger, Regierungsrat im Departement für Gesundheit und Wirtschaft des Kantons Genf, an, die in dieser Woche Masdar City bei Abu Dhabi, VAE, besuchte. Während des Besuchs bekräftigte WISeKey die Absicht, als einer der ersten Mieter das Schweizer Dorf in Masdar City zu beziehen. Die Schweiz ist das bislang einzige Land mit einem eigenen Bezirk in der Ökö-Stadt. WISeKey wird dadurch nicht nur in Masdar und in Abu Dhabi, sondern in der gesamten Golf-Region mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht