Expertenpodium zeigt dramatische Versäumnisse in der Gesundheitsversorgung von Kindern
Geschrieben am 27-10-2009 |
Berlin (ots) - Starker Akzent in den Koalitionsverhandlungen: Familienpolitik muss endlich den Bedarf der Kinder sehen und abbilden
Mit einer klaren Botschaft endete in Berlin das 1. Zukunftsgespräch zur Gesundheitsversorgung von Kindern. "Die Gesundheitsversorgung von Kindern muss auf eine gänzlich neue Basis gestellt werden und bedarfsgerecht auch auf regionale Unterschiede abgestimmt sein", fordert Moderator und Experte Prof. Albrecht Goeschel (Akademie und Institut für Sozialforschung, Tenno a. Gardasee). Experten diskutierten in den Räumen der Bundespressekonferenz vor zahlreichen Vertretern der Medien und Verbände eine soziale Schieflage, die kaum einem Bürger klar ist. "Anstatt über die Varianten der Schweinegrippen-Impfung zu philosophieren, sollte vielmehr ein einheitliches soziales Gesundheitsnetz für Kinder geschaffen werden", mahnt die Vorsitzende des Aktionskomitees Kind im Krankenhaus e.V. (www.akik.de), Julia von Seiche-Nordenheim. Der Verband vertritt die Interessen von rund 1,4 Mio. betroffenen Kindern und ihren Eltern und stellt heute das wichtigste Sprachrohr für den Gesundheitsbedarf von Kindern in der Gesellschaft dar.
Eine neue Zeit soll für die Versorgung von Kindern anbrechen, und die Forderungen der Expertenrunde scheinen berechtigt. Mit im Gesundheitswesen prominenten Teilnehmern wie Dipl. Volkswirt Christian Weber vom Wissenschaftlichen Institut der Privaten Krankenversicherung oder Dr. Rudolf Martens, Paritätische Forschungsstelle Berlin und Prof. Dr. Uwe Fachinger, Institut für Gerontologie Vechta, konnte die Runde spannende Einblicke bieten. Besonders bitter trifft es Familien, die auf Hartz-IV angewiesen sind. Während sich die Gesamtzahl der Privathaushalte in Deutschland zusätzlich zu Gesundheitsleistungen der Kassen Produkte und Untersuchungen für rund 95 Milliarden Euro leisten kann, sieht das in den Hartz-IV-Familien ganz anders aus. Nur knappe 195 Millionen Euro können hier für Präparate und Vorsorge für den Nachwuchs ausgegeben werden. Eine Kluft, die nur mit staatlichem Eingriff zu meistern ist.
Die klare Nachricht in die Zentralen von CDU und FDP ist die Forderung nach einem steuerfinanzierten, regionalen Kinderbudget, das in den nächsten Jahren noch weiter reichende Effekte auf die Gesundheitspolitik haben würde. "Vor allem außerhalb der großen Ballungsgebiete werden Krankenhausbetten für Kinder gestrichen, und wegen Kosten- und Arbeitsdruck sterben qualifizierte Kinderärzte langsam aus", so Julia von Seiche. Dem muss entgegen geschritten werden, um eine regionale Unterversorgung, die örtlich bereits nachweisbar ist, nicht noch weiter zu verschärfen. Prof. Goeschel ergänzt: "Deutschland hat zwar Exportüberschusssteigerungen von 2002 bis 2007 von 73,8 Prozent erzielen können - die Steigerung im Bereich der Gesundheitsausgaben für Kinder betrug aber nur magere 12,9 Prozent. So sollte es nicht weitergehen", forderte der Moderator während der Expertenrunde entschieden. "Unsere Kinder sind als Zukunft des Landes mit Sicherheit eine wichtigere Investition als der Druck eines hinfälligen Versandhauskataloges", schließt Julia von Seiche-Nordenheim mit einem klaren Verweis auf falsche Prioritäten in der Politik.
AKIK: Der AKIK-Bundesverband und seine Ortsgruppen setzen sich für die bestmögliche medizinische, pflegerische, therapeutische, pädagogische und psychosoziale Behandlung akut und chronisch-kranker Kinder im Krankenhaus ein. Zahlreiche Aktivitäten verfolgen das Ziel, kranke Kinder und ihre Familien in deren schwieriger Situation zu unterstützen. Der AKIK verfasste zusammen mit anderen europäischen Schwesterverbänden die EACH (European Association for Children in Hospital)-Charta. Darin werden basierend auf entsprechenden Artikeln der UN-Kinderrechtskonvention in zehn Punkten die Rechte von kranken Kindern im Krankenhaus und deren Umsetzung beschrieben. Der AKIK ist initiativ sowohl für die Zeit vor als auch während und nach dem Krankenhaus-Aufenthalt eines Kindes.
Originaltext: AKIK-Bundesverband e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67422 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67422.rss2
Pressekontakt: Julia von Seiche-Nordenheim, Bundesvorsitzende/Presse-Sprecherin, Mobil: 0172-862 19 66; E-Mail: presse@akik.de; Web: www.akik.de;Blog: www.akik.de/blog/
PR-Agentur: euro.marcom dripke.pr, Tel. 0611 - 973150, E-Mail: team@euromarcom.de
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