Börsenbericht: Guter Start in die Berichtssaison gibt Aktien Auftrieb
Geschrieben am 28-07-2006 |
Frankfurt (ots) - Die internationalen Aktienmärkte haben sich in dieser Woche überraschend gut behauptet. Der Dow Jones blieb eben so deutlich über 11.000 Punkten wie der DAX über 5.500. Offenbar beginnen sich die Marktteilnehmer mit den politischen Risiken abzufinden und auch die hohen Energiepreise verbreiten aktuell nur wenig Schrecken. Stimulierend wirkten die ersten Quartalszahlen deutscher Unternehmen, die durchweg besser aufgenommen worden sind als erwartet, insbesondere in der Automobilindustrie. Dies deckt sich mit den Erfahrungen aus den USA, wo allerdings der Ausblick der Unternehmen meist vorsichtiger geworden ist.
An der Konjunkturfront zeigten sich in dieser Woche einige dunkle Wolken, weil der Rückgang des ifo-Geschäftsklima-Index im Juli etwas stärker ausfiel als allgemein angenommen. Vor allem bei der Komponente Zukunftserwartungen hat sich seit dem Hoch im März ein Abwärtstrend herausgebildet, der angesichts der verschlechterten Rahmenbedingungen - Energiepreise, nachlassende Dynamik der Weltwirtschaft und steigende Zinsen - nicht überraschen kann. Auf der anderen Seite spricht nach den veröffentlichten Unternehmenszahlen die günstige Bewertung weiter für die Aktienanlage. So halten die Commerzbank-Experten einen Anstieg des DAX in den technischen Widerstandsbereich bei 5.700 bis 5.730 Punkten durchaus für möglich. Einer der Titel mit überdurchschnittlichem Potenzial ist die Aktie von MTU.
Wenig verändert präsentierten sich die europäischen Rentenmärkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen verharrte bei knapp 4%. Der neue Konjunkturbericht der amerikanischen Notenbank bestätigt die Aussagen ihres Chefs Ben Bernanke aus der vergangenen Woche, wonach das Tempo der wirtschaftlichen Entwicklung langsam abnimmt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Notenbank bei ihrer nächsten Sitzung am 8. August eine Zinspause beschließen wird. Dagegen dürfte die EZB ihre geldpolitische Gangart eher verschärfen und bis zum Jahresende ihren Leitzins nicht nur zwei, sondern drei Mal anheben. Somit bleibt das Umfeld für Rentenwerte zunächst noch belastet. Dies legt es nahe, bei Neuanlagen vor allem variabel verzinsliche Anleihen (Floater) in Betracht zu ziehen.
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