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Roland Berger Strategy Consultants: Manager in Mittel- und Osteuropa (CEE) sehen Silberstreif am Horizont

Geschrieben am 29-10-2009

München (ots) -

- Umfrage unter 330 Führungskräften aus Österreich, Kroatien, Polen,
Rumänien, Russland, Tschechien, Ungarn und der Ukraine zu den
Auswirkungen der Wirtschaftskrise
- Mittel- und Osteuropa zeigt erste Anzeichen eines
Wirtschaftsaufschwungs, Ungarn und Polen am optimistischsten,
Kroatien hinkt hinterher
- CEE-Manager verhalten sich abwartend und rechnen mehrheitlich erst
Ende 2010 mit nachhaltigem Wirtschaftswachstum.
- Nach wie vor leiden Unternehmen am stärksten unter
Auftragsrückgängen und einer gesunkene Zahlungsmoral

Mittel- und Osteuropa zeigt erste Anzeichen eines
Wirtschaftsaufschwungs. Die Börsenkurse haben sich größtenteils
erholt, die nationalen Währungen stabilisiert und die Prognosen für
2010 sind leicht positiv. Doch die CEE-Manager verhalten sich
abwartend und rechnen mehrheitlich erst Ende 2010 mit nachhaltigem
Wirtschaftswachstum. Vor allem in Südosteuropa bleibt die Stimmung
weiter trist. Nach wie vor machen Auftragsrückgänge und eine
gesunkene Zahlungsmoral den Unternehmen am meisten zu schaffen, im
letzten Halbjahr neu dazugekommen sind fallende Preise. Das sind die
Ergebnisse einer Marktstudie, die Roland Berger Strategy Consultants
nach Oktober 2008 und März 2009 zum dritten Mal durchgeführt hat. Im
Rahmen der aktuellen Untersuchung wurden 330 Führungskräfte aus
Österreich sowie Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Tschechien,
Ungarn und der Ukraine zu den Auswirkungen der Wirtschaftskrise
befragt.

"Unsere Umfrageergebnisse zeigen den berühmten Silberstreif am
Horizont", erklärt Studienautor Rupert Petry, Managing Partner im
Wiener Büro von Roland Berger. So halbierte sich die Zahl der
Pessimisten von 63 Prozent im März auf nunmehr 36 Prozent.
Gleichzeitig stieg die Zahl jener Manager, die die Situation als
unklar beschreiben, von 30 auf 47 Prozent. Die Optimisten konnten
sich von fünf auf 17 Prozent mehr als verdreifachen. "Eine Mehrheit
der befragten Führungskräfte nimmt aber derzeit noch eine abwartende
Haltung ein. Der freie Fall scheint zwar gestoppt, doch eine rasche
Erholung ist nicht in Sicht", sagt der Berater. So sind zwei Drittel
der Befragten der Meinung, dass die Krise noch mindestens zwölf
Monate andauern wird. "Mit einer nachhaltigen Erholung vor Ende 2010
rechnet nur eine Minderheit."

Mit Ausnahme von Kroatien zeigt das Stimmungsbarometer in allen
Ländern der Region nach oben. Am optimistischsten sind Ungarn und
Polen. "Während in Polen die überwiegend positive Stimmung mit
entsprechenden Konjunkturdaten hinterlegt werden kann, dürften die
ungarischen Manager eher der Meinung sein, dass es einfach nicht noch
schlimmer kommen kann", so Petry. Auffallend ist die anhaltend
negative Stimmung in Kroatien. "80 Prozent der kroatischen Manager
erwarten einen weiteren starken BIP-Rückgang. Besonders groß ist die
Unzufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Regierung", so Petry.
Generell wird - mit Ausnahme der tschechischen Führungskräfte - die
mangelhafte Umsetzung, vor allem von steuerlichen Maßnahmen und
Infrastrukturprogrammen, kritisiert. Auffallend ist, dass vor allem
in Kroatien und Ungarn die befragten Führungskräfte zwar an keine
generelle Erholung glauben, aber überaus optimistisch für ihr eigenes
Unternehmen sind. So glauben 50% der ungarischen und 20% der
kroatischen Manager an eine Erholung ihrer Firma bis Mitte 2010.

Kreditklemme beseitigt, Angst vor sinkenden Preisen Unabhängig von
Branche und Land sehen Unternehmen in CEE nach wie vor
Auftragsrückgänge (62,6%) und eine deutlich schlechtere Zahlungsmoral
(54%) als direkte Folge der Krise. An dritter Stelle folgen
Schwierigkeiten bei der Finanzierung (38,7%), dicht gefolgt von
sinkenden Preisen (38,4). "Bei unserer letzten Befragung im März
klagten noch 47,8 Prozent der Unternehmen über
Finanzierungsschwierigkeiten. Dieser Wert hat signifikant
abgenommen", sagt der Berater. Von 35,3 auf 38,4 Prozent gestiegen
ist hingegen die Angst vor sinkenden Preisen. In Österreich (67,5%)
und Ungarn (59,1%) nimmt sie bereits den zweiten Platz ein. Konkurse
von Kunden liegen in Russland und der Ukraine auf Rang zwei und in
Rumänien auf Rang drei. Zwei Drittel der GUS-Unternehmen und über 80
Prozent der rumänischen Betriebe leiden darunter. "Die Auswirkungen
der Krise sind in Rumänien generell überdurchschnittlich stark zu
spüren. 87 Prozent leiden unter Auftragsrückgängen, 82,6 Prozent
unter dem schlechteren Zahlungsverhalten ihrer Kunden. In Russland
und der Ukraine hat sich die Stimmung im vergangenen Halbjahr
deutlich verbessert, was vor allem auf steigende Rohstoffpreise und
eine verbesserte Auftragslage zurückzuführen ist", so Petry.

Strukturmaßnahmen zu wenig bedacht

Obwohl eine rasche Erholung auch in CEE nicht in Sicht ist, steigt
in den meisten Branchen, die Stimmung wieder. "Deutlich verbessert
hat sich die Stimmung im Bereich Metall und Bergbau. Leere Lager
müssen jetzt aufgefüllt werden, die Nachfrage steigt, die
Rohstoffpreise zeigen eine deutliche Tendenz nach oben", erklärt der
Studienautor. Wie schon in der letzten Umfrage zeigen sich der
Einzelhandel und der Dienstleistungsbereich von der Krise relativ
unbeeindruckt. In beiden Branchen werden für die kommenden Jahre
sogar leichte Zuwächse erwartet. Nach wie vor am stärksten von der
Krise betroffen sind Finanzdienstleister sowie die IT- und
Telekombranche.

"Während das erste Halbjahr 2009 ganz im Zeichen der
Krisenbekämpfung stand, sollten der Fokus nun wieder verstärkt auf
mittel- und langfristig relevanten Themen liegen", fordert Petry. So
haben fast alle befragten Unternehmen operative Maßnahmen wie
Kostensenkungsprogramme, Budgetkürzungen und Aufnahmestopps bereits
umgesetzt. Doch über strategische Maßnahmen wie Zukäufe in der Krise,
Änderungen in der Kapitalstruktur oder Desinvestitionen denkt weniger
als ein Drittel der Unternehmen nach. "Dieser Wert hat sich seit März
nicht verbessert", meint der Berater. Denn die kommenden 12 Monate
werden für Unternehmen in Mittel- und Osteuropa zur Herausforderung.
"Wir werden 2010 eine Zweiteilung in der Region erleben. Jene
Unternehmen, die ihre Hausaufgaben bereits erledigt haben, können
sich nun den Chancen zuwenden, die ihnen die Krise bietet. Sie
profitieren von der derzeit stattfindenden Marktkonsolidierung und
günstigen Übernahmezielen. Bei all jenen, die es bisher vermieden
haben sich auf die Krise einzustellen, wird 2010 weiterhin
Restrukturierung auf der Agenda ganz oben stehen", so Petry.

Die Präsentation zur Studie können Sie kostenfrei herunterladen
unter: www.rolandberger.com/pressreleases

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. Mehr als
2.100 Mitarbeiter haben 2008 einen Umsatz von rund 670 Mio. EUR
erwirtschaftet. Roland Berger Strategy Consultants ist eine
unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180
Partnern.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Matthias Sturm
Freyung 3/2/10
1010 Wien
Tel. +43-1-536 02-110
E-Mail: matthias_sturm@at.rolandberger.com


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