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NABU fordert länderübergreifendes Wildtiermanagement für Bär, Luchs und Wolf

Geschrieben am 28-07-2006

Berlin (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat sich für ein
länderübergreifendes Wildtiermanagement für Bär, Luchs und Wolf
ausgesprochen. Jene Staaten, die wie Deutschland als potentielle
Rückkehrländer zu betrachten seien, müssten rechtzeitig Pläne
erarbeiten, die das Zusammenleben von Mensch und Wildtier regeln.
"Ein erfolgreicher Schutz der charismatischen Drei ist nur in
Kooperation und unter Integration der betroffenen Menschen möglich",
sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich eines Fachgesprächs
zum Management von Bär, Wolf und Luchs in Rietschen/Oberlausitz mit
Wildtierexperten und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.
Insbesondere auch die einzelnen Bundesländer müssten solche Pläne in
der Schublade haben, da sie bereits schon morgen mit der Heimkehr von
Wolf & Co. konfrontiert sein könnten.

Seit Beginn der neunziger Jahre beobachten Naturschützer, dass
früher ausgerottete Wildtiere den Weg zurück in das Herz Europas
finden. Wölfe wandern aus Polen ein, Luchse kommen im Bayerischen
Wald über die tschechisch-deutsche Grenze oder versuchen in der Pfalz
und im Schwarzwald neue Lebensräume zu besiedeln. Jüngstes und
bislang spektakulärstes Beispiel war sicherlich das Auftauchen des
Braunbären Bruno in den Bayerischen Alpen. "Wir müssen uns vor Augen
halten, dass Wolf, Bär und Luchs die Opfer systematischer
Ausrottungsfeldzüge sind", so Tschimpke. Dank ihrer ausgesprochenen
Anpassungsfähigkeit fänden diese Tiere jetzt den Weg zurück.

Etliche zentraleuropäische Länder, wie Italien, die Schweiz,
Slowenien, die Slowakei oder Polen, in denen noch Wölfe, Bären oder
Luchse leben, können auf vielfältige Management-Erfahrungen
zurückgreifen. Aus Sicht des NABU sollten sich die hiesigen Behörden
dieses Wissen zu Nutze machen. Der NABU unterstützt mit seinem
Projekt "Willkommen Wolf!" die Wolfs-Rückkehrer in der Lausitz und
die NABU-Landesverbände in Baden-Württemberg, Hessen und
Rheinland-Pfalz haben einen Blick auf die dort wiederkehrenden
Luchse.

Mit Sorge beobachtet der NABU die sehr starke Zerschneidung der
Landschaft durch Straßen. "Luchse, die vom Harz in die Lüneburger
Heide wandern wollen, laufen an der Autobahn A2 zwischen Hannover und
Braunschweig im wahrsten Sinne des Wortes gegen die Wand", erläuterte
Tschimpke mit Blick auf die Lärmschutzwände und unüberwindbaren
Wildschutzzäune entlang der Autobahnen. Der NABU erarbeitet daher zur
Zeit einen bundesweiten Wildwegeplan. "Darin tragen wir das Wissen um
die Wanderwege der Tiere zusammen und werden Vorschläge zur besseren
Vernetzung ihrer Lebensräume machen", so der NABU-Präsident.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Rückfragen:
Ralf Schulte, NABU-Wildtierexperte, Tel. 030-284984-27, mobil
0160-5960430


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