Umweltschutz mit marktwirtschaftlichen Mechanismen

Köln (ots) -

Finanzvolumen des EU-Emissionshandelssystem wird auf 22 Milliarden
Euro geschätzt

Vom 10. bis 12. Mai dieses Jahres dreht sich auf der
Internationalen Messe mit Konferenz "CARBON EXPO 2006" in Köln alles
um den Emissionshandel und CO2-Markt. Die Veranstaltung, die bereits
im dritten Jahr stattfindet, ist gegenüber 2005 erneut gewachsen und
erwartet im Mai gut 150 Anbieter aus 50 Ländern, sagte
Koelnmesse-Geschäftsführer Wolfgang Kranz am Mittwoch vor
Journalisten.

Mit den Partnern Weltbank und International Emissions Trading
Association (IETA) wird auf der CARBON EXPO demonstriert, wie
energieintensive Unternehmen innerhalb bestehender wirtschaftlicher
und gesetzlicher Rahmenbedingungen vom Emissionsmarkt nachhaltig
profitieren können, hieß es zwei Monate vor Beginn der Messe. Laut
IETA-Präsident Andrei Marcu wird das Finanzvolumen des
EU-Emissionshandelssystems im laufenden Jahr auf über 22 Milliarden
Euro geschätzt. Marcu sprach von einem "ungeheuren Erfolg" der
CO2-Emissions-Zertifikate. Wichtig für die nähere Zukunft sei vor
allem die Energiesicherheit und der Zugang zu solch sicheren
Energien, betonte der Experte, nach dessen Ausführungen CO2-ärmere
Technologien im Kommen sind. Alleine in Italien muss laut Marcu in
den kommenden Jahren jedes vierte produzierende Kraftwerk erneuert
werden. Das Energie-Unternehmen E.on plane ein
1100-Megawatt-Kohlekraftwerk in den Niederlanden, das pulverisierte
Kohle verwenden und damit rund ein Fünftel an CO2-Emissionen
einsparen soll. "Der Emissionshandel ist im Vergleich zu Auflagen
oder Steuern die kosteneffizienteste Methode, um ökologische Ziele
durchzusetzen", sagte der IETA-Präsident. Gleichzeitig betonte er, es
gebe bereits positive Anzeichen für Investitionsanreize. Für die
Weltbank nannte Berater Sergio Jellinek am Mittwoch die CARBON EXPO
eine "strategische Initiative, um die Präsenz der Entwicklungsländer
auf dem Markt für Emissionshandel maßgeblich zu stärken.

Der Markt wird vor allem durch die Vereinbarungen des inzwischen
von 161 Ländern ratifizierten Kyoto-Protokolls und dem seit Januar
2005 in Kraft getretenen EU-Emissionshandel angetrieben. Zur
Erfüllung der Klimaschutzziele dürfen Industrieländer mit
Emissionsrechten handeln, umweltfreundliche Projekte in armen Ländern
finanzieren oder entsprechende Projekte in anderen Industrieländern
fördern. Unabhängig von den 2012 zu Ende gehenden Kyoto-Vorgaben wird
der Klimaschutz laut Marcu auch danach weitergehen. Er zeigte sich
zudem davon überzeugt, dass auch in den USA ein Wandel in der
Klimapolitik kommen und die EU-Kommission in Brüssel auch über 2012
hinaus Projekte zur CO2-Minderung fördern werde.

Originaltext: Carbon Expo
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