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TÜV SÜD unterzeichnet Seoul Declaration / Gesundheitsschutz in Zeiten der Krise

Geschrieben am 04-11-2009

München / Düsseldorf (ots) - Dr. Axel Stepken,
Vorstandsvorsitzender der TÜV SÜD AG, unterzeichnete im Rahmen der
Konferenz der International Labour Organisation (ILO) 2009 die "Seoul
Declaration on Safety and Health at Work". Mit der Unterschrift
bekennen sich Staats-, Ministerpräsidenten und Unternehmensleiter zu
ihrer sozialen Verantwortung für sichere, gesunde und faire
Arbeitsbedingungen. Zur ILO-Konferenz in Düsseldorf haben sich rund
300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 60 Ländern getroffen, um die
Einflüsse der globalen Finanzkrise auf den Sicherheits- und
Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz zu analysieren.

Dr. Stepken und Gabriele Sommer, Geschäftsführerin der TÜV SÜD
Life Service GmbH, traten als Referenten auf der Konferenz auf und
appellierten an Unternehmen, in Zeiten der Wirtschaftskrise
Investitionen in die physische und auch psychische Gesundheit von
Mitarbeitern sowie in gefährdungsarme Arbeitsplätze nicht zu
streichen. "Es ist jetzt wichtiger als jemals zuvor, die Sicherheit
und Gesundheit am Arbeitsplatz zu stärken und eine umfassende
Umsetzung von Sicherheits- und Gesundheitsstandards sicherzustellen,
um als Unternehmen langfristig leistungs- und wettbewerbsfähig zu
bleiben", sagte Dr. Axel Stepken bei der Eröffnung der Konferenz am
Mittwoch. Mit der Unterschrift der "Seoul Declaration" bekennt sich
TÜV SÜD zu gefährdungsarmen und gesunden Arbeitsplätzen - gerade in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

Gesunde Mitarbeiter bilden die Basis für wirtschaftlichen Erfolg

Im Jahr 2007 gab es in Deutschland laut der deutschen
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und -medizin insgesamt 437,7
Millionen Arbeitsunfähigkeitstage. Jedem einzelnen Unternehmen
kostete ein Ausfalltag eines Mitarbeiters somit im Schnitt mehr als
400 Euro. Hinzu kommt, dass sich kranke Arbeitnehmer in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten aus Sorge um ihren Arbeitsplatz
bisweilen nicht krank schreiben lassen. Schätzungen zufolge entstehen
durch diesen sogenannten Präsentismus sogar noch drei Mal höhere
Kosten als durch krank geschriebene Mitarbeiter. Die Zahlen
verdeutlichen die Relevanz des Themas. TÜV SÜD-Vorstandsvorsitzender
Stepken warnte vor einem "Kahlschlag" beim Gesundheits- und
Arbeitsschutz, das werde sich in nicht allzu ferner Zukunft rächen:
"Schlimmstenfalls haben Unternehmen dann für den kommenden Aufschwung
nicht genügend leistungsfähige Arbeitnehmer zur Verfügung, viele der
verbliebenen Mitarbeiter sind eventuell schlecht bis gar nicht
motiviert und spezialisierte Fachkräfte nur noch für die Top-Firmen
zu bekommen", erläuterte Stepken. Hinzu kämen deutlich höhere
Belastungen der Kranken- und Rentenkassen durch kranke oder
frühverrentete Arbeitnehmer. Stepken fügte hinzu: "Ich bin deswegen
der festen Überzeugung, dass Investitionen in die physische und auch
psychische Gesundheit von Mitarbeitern sowie in gefährdungsarme
Arbeitsplätze einen entscheidenden Beitrag zum wirtschaftlichen
Erfolg eines Unternehmens liefern."

Internationale Verantwortung

Faire Arbeitsplätze seien auch international ein immer wichtigeres
Thema: Viele Unternehmen aus der westlichen Welt haben ihre
Produktionsstätten in Länder mit niedrigen Lohnkosten und
arbeitgeberfreundlicherer Gesetzgebung verlagert, um Kosten zu
sparen. Immer häufiger allerdings thematisieren Medien und
Gesellschaft die damit verbundenen Probleme wie Kinderarbeit oder
giftige Inhaltstoffe in Produkten. Dr. Stepken appellierte an die
Verantwortung von Unternehmen, "nicht nur die wirtschaftlichen
Vorteile der Globalisierung zu nutzen, sondern auch das vorhandene
Wissen, um die Notwendigkeit von Arbeits- und Gesundheitsschutz und
um die Vorteile von menschlichen und menschenwürdigen Arbeitsplätzen
dorthin zu bringen." Zum Glück gebe es schon viele gut
funktionierende Beispiele dafür, fügte der TÜV
SÜD-Vorstandsvorsitzende hinzu.

Psyche leidet immer häufiger

Was die krankheitsbedingten Ausfälle betrifft, so nehmen gerade
die psychischen Erkrankungen immer mehr zu. "Viele Menschen sind an
ihrem Arbeitsplatz psychisch überlastet. So wird zum Beispiel in
Deutschland jede dritte Frühberentung mittlerweile mit einer
psychischen Störung begründet", erklärte Gabriele Sommer in ihrem
Vortrag zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Auch eine Befragung
von TÜV SÜD-Arbeitsmedizinern erbrachte Hinweise auf stark zunehmende
psychische Belastungen in den Firmen. So berichteten über 80 Prozent
der befragten Betriebsärzte, psychische Störungen würden in den
betreuten Betrieben immer häufiger. Die vermehrten psychischen
Erkrankungen sind - zumindest teilweise - darauf zurückzuführen, dass
durch den Wandel hin zur Dienstleistungs- und
Informationsgesellschaft die körperlichen Belastungen an den
Arbeitsplätzen eher ab und die psychischen Belastungen dagegen stark
zunehmen. Gründe dafür sind Informationsüberflutung,
Arbeitsverdichtung und Zeitdruck, hohe Ansprüche an Mobilität und
Flexibilität, ständige Erreichbarkeit über Handy, Blackberry und Co.
- und schließlich auch die permanente Angst vor dem Verlust des
Arbeitsplatzes.

TÜV SÜD unterstützt Unternehmen

TÜV SÜD Life Service betreut die Mitarbeiter von knapp 10.000
Unternehmen in Deutschland bei Arbeits- und Gesundheitsschutz und
Betrieblichem Gesundheitsmanagement. Individuelle Lösungen zum Umgang
mit Stress, zur Förderung der Arbeitsmotivation, bei Suchtgefährdung
sowie Über- oder Unterforderung gehören dazu. Das Ziel ist stets,
Bedingungen am Arbeitsplatz zu schaffen, die die Sicherheit und
Gesundheit der Mitarbeiter schützen. Weitere Informationen für Medien
zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement gibt es im Internet
unter: www.tuev-sued.de/mt.

Darüber hinaus überwachen TÜV SÜD-Experten Produktionsstätten
weltweit bezüglich fairer Arbeitsbedingungen und zertifizieren
Unternehmen nach internationalen Sozial-Standards (v.a. BSCI, SA
8000). TÜV SÜD engagiert sich für faire und gesunde Arbeitsplätze im
eigenen Unternehmen: Vom unternehmenseigenen Sportstudio über
zahlreiche Schulungen, flexible Arbeitszeitmodelle, Hilfe bei
Kinderbetreuung und Angehörigenpflege bis hin zu Sonderurlaub bei
familiären Ereignissen.

Für Medienvertreter gibt es jeden Monat neu ausführliche Dossiers
zu verschiedenen Themen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
unter www.tuev-sued.de/presse/BGM .

Originaltext: TÜV SÜD AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/38406
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_38406.rss2

Pressekontakt:
Heidi Atzler
TÜV SÜD AG
Unternehmenskommunikation - MENSCH
Westendstraße 199, 80686 München
Tel. +49 (0) 89 / 57 91 - 29 35
Fax +49 (0) 89 / 57 91 - 22 69
E-Mail heidi.atzler@tuev-sued.de
Internet www.tuev-sued.de


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