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Börsen-Zeitung: Entspannungssignale, Kommentar zum Adidas-Quartalsbericht von Björn Godenrath

Geschrieben am 04-11-2009

Frankfurt (ots) - Wohl dem, der eine Delle in der
Geschäftsentwicklung so gut ausbügeln kann wie Adidas. Hatte der
Konzern die Anleger mit seinem Gewinnausweis im Mai noch ordentlich
verschreckt, sendet Vorstandschef Herbert Hainer ein halbes Jahr
danach Entspannungssignale. Den abrupten Absatzeinbruch hat das
Unternehmen mit striktem Management des Working Capital gekontert.
Dank bevorstehender Großereignisse kann der Sportartikelanbieter
sogar vorsichtig optimistisch auf das kommende Geschäftsjahr blicken.

Dabei kann der Verlauf des dritten Quartals noch keinen Jubelsturm
auslösen. Insbesondere Lagerräumungsverkäufe haben die operative
Marge auf 11,6% gegenüber 15,3% gedrückt. Mit der Bestandsbereinigung
konnte allerdings das kurzfristige Betriebskapital signifikant
reduziert werden, was den Mittelzufluss befeuerte. Die Folge: Der im
Mai noch bedrohlich erscheinende Verschuldungsgrad von 82% ist auf
70% abgesunken. Wenn die Zeichner der 400 Mill. Euro schweren Anleihe
Ende November in Aktien wandeln und der Cash-flow weiter sprudelt,
fällt der Verschuldungsgrad unter 50%. Damit hätte Adidas dieses
mittelfristige Ziel vorzeitig erreicht.

Der Effekt der drohenden Gewinnverwässerung aus dem Wandler hat
Adidas-Papiere nicht nachhaltig belasten können, auch am Mittwoch lag
die Aktie in der Spitze über 4% vorne. Ein fader Beigeschmack bleibt
aber: Bei all den Anstrengungen zur Schuldenbegrenzung erscheinen die
für den mittlerweile beendeten Aktienrückkauf aufgewendeten Mittel
(420 Mill. Euro) als verplempertes Geld.

Aber das ist Schnee von gestern, richten die Investoren ihren
Blick doch nach vorne. Hainers Aussage, das Schlimmste überstanden zu
haben, weckt Hoffnungen auf eine nachhaltige Belebung der Geschäfte
des Markenartiklers aus Herzogenaurach. Die Chancen dafür stehen in
der Tat nicht schlecht, zudem ist der Konzern nach Durchschreiten der
Talsohle nun doch defensiver aufgestellt. In der zuletzt
schwächelnden Performance-Kategorie dürften die im Zuge der
Weltmeisterschaft anziehenden Fußball-Umsätze stützen. Die
Sport-Style-Ware findet ohnehin guten Absatz. Und außerdem scheinen
bei Reebok die Bereinigungsmaßnahmen langsam zu greifen. Das alles
ist eine gute Grundlage für vorsichtigen Optimismus selbst in mauer
Konjunkturlage.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


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