Hahn (FDP): GM hat Politik am Nasenring durch die Arena geführt / Schild (IG Metall): Drei Milliarden reichen nur für Sozialpläne bei Opel
Geschrieben am 06-11-2009 |
Bonn (ots) - Bonn/Berlin, 05. November 2009 - Der stellvertretende hessische Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn (FDP) sieht als Gründe für die Situation bei Opel auch Fehler der Politik. In der PHOENIX RUNDE sagte Hahn: "Der Staat ist von einem Unternehmen mit dem Nasenring durch die Arena gezogen worden." Das könne sich ein Staat nicht leisten. Auch habe sich die deutsche Politik zu lange auf Magna als einzigen Bieter für Opel festgelegt. "Dadurch haben wir letztlich auch ein Problem in Europa produziert, was wir alles nicht hätten machen müssen", so Hahn. Zudem bleibe ein Teil des zur Opel-Rettung aufgewendeten Geldes in jedem Fall verloren. "Da sind auch viele Steuergelder für Beratung und Ähnliches ausgegeben worden, die wir nie wieder sehen werden." Eine erneute staatliche Sonderbehandlung von Opel lehnte der FDP-Politiker ab. "Ich schließe aus, dass es noch einmal eine 'Lex Opel' gibt, wie wir es das letzte Jahr hatten. Aber es wird natürlich im Rahmen der Wirtschaftsförderung der volle Handwerkskasten genutzt werden können", so Hahn in der PHOENIX-Sendung.
Auch der Frankfurter IG-Metall-Bezirkschef und Opel-Aufsichtsrat Armin Schild kritisierte in diesem Zusammenhang die Bundesregierung. "Das war in der Tat ein Prozess, der stümperhaft organisiert wurde. Und dann sollten wir auch sagen, wer ihn organisiert hat und wer dafür die Verantwortung trägt." Das seien die Bundesregierung und das Bundeswirtschaftsministerium gewesen, so Schild. Die Menschen bei Opel würden nun mit den Ergebnissen dieses Prozesses alleine gelassen. Schild widersprach zudem der Darstellung, insbesondere die Gewerkschaften hätten sich stets für Magna als Opel-Käufer eingesetzt. "Magna ist überhaupt nicht der Wunschpartner für Gewerkschaften und Arbeitnehmer. Magna ist ein harter angelsächsischer Arbeitgeber und kein Gewerkschaftsfreund." Die Bundesregierung habe jedoch kein ordentliches Bieterverfahren auf den Weg gebracht, kritisierte Schild. General Motors müsse sich nun für die Fehler seiner Manager bei den Menschen entschuldigen und einen Zukunftsplan vorlegen, der alle Standorte und Arbeitsplätze in Europa sichere. Er glaube jedoch nicht, dass General Motors dazu in der Lage sei. Mit den bereits angekündigten Investitionen von drei Milliarden Euro könne General Motors gerade einmal die Sozialpläne für die geplanten Entlassungen bezahlen, so Schild in der PHOENIX-Sendung.
Originaltext: PHOENIX Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6511 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6511.rss2
Pressekontakt: PHOENIX PHOENIX-Kommunikation Telefon: 0228 / 9584 193 Fax: 0228 / 9584 198 pressestelle@phoenix.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
235208
weitere Artikel:
- LVZ: Homburger erwartet von Kanzlerin Klarstellung zur Steuersenkung bei Kabinettsklausur / Eindeutige Absage an Pkw-Maut Leipzig (ots) - Die FDP erwartet sich eine "Klarstellung" der Koalitionslinie in Sachen Steuersenkungen durch die Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzenden bei der anstehenden Kabinettsklausur am 18. und 19. November. Birgit Homburger, FDP-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, sagte in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe): "Ich gehe davon aus, dass diese erste Klausurtagung des neuen Kabinetts dazu dient, voranzukommen. Das schließt die Klarstellung ein, was in Fragen der Steuern und für die Gesundheitsreform vereinbart mehr...
- Egon Bahr sieht Solidarität in der SPD-Spitze schwinden / Warnung vor grundlegenden Änderungen am Grundsatzprogramm Bonn (ots) - Der ehemalige Bundesminister und SPD-Vordenker Egon Bahr sieht die Solidarität in der Führungsspitze seiner Partei schwinden. Im PHOENIX KAMINGESPRÄCH (Ausstrahlung Sonntag 8. November, 13 Uhr) sagte er, selbst bei so unterschiedlichen Charakteren wie bei der ersten Troika - Brandt, Wehner und Schmidt -, bei der Interessen und Standpunkte unterschiedlich waren, seien die Solidarität und die Selbstdisziplin stärker als alles andere gewesen. "Und das hat nachgelassen", so Bahr. "Wir sind in der Verweltlichung der Gesellschaft mehr...
- Greenpeace: Merkel verfehlt Klimaschutzziel / Analyse zeigt mangelndes Engagement aller Industrienationen beim Klimaschutz Hamburg / Barcelona (ots) - Kurz vor dem Ende der Klimavorverhandlungen in Barcelona bewertet Greenpeace das Engagement von Bundeskanzlerin Angela Merkel als mangelhaft. Nach verschiedenen Kriterien, wie beispielsweise die Pläne zur Reduktion der Treibhausgase wurde das Engagement von 12 Staatschefs analysiert, denen eine Schlüsselrolle auf der Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen zukommt. Darunter sind Barack Obama, Gordon Brown und Nicolas Sarkozy. Die Bundeskanzlerin erzielte bei der Bewertung nicht einmal die Hälfte der zu erreichenden mehr...
- Pfeiffer: Nord Stream-Pipeline gibt Gas Berlin (ots) - Anlässlich der Genehmigung Schwedens und Finnlands für den Bau der Nord Stream-Pipeline erklärt der Koordinator für Energiefragen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Joachim Pfeiffer MdB: Der heutige Tag ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des Nord Stream-Projekts. Die Union begrüßt die Entscheidung der schwedischen und der finnischen Regierung. Diese beiden Genehmigungen sind ein weiterer bedeutender Schritt für die Versorgungssicherheit Europas. Die Ausbeute der EU-eigenen Gaslagerstätten wird in den nächsten mehr...
- Hahn (FDP): GM hat Politik am Nasenring durch die Arena geführt / Schild (IG Metall): Drei Milliarden reichen nur für Sozialpläne bei Opel Bonn (ots) - Der stellvertretende hessische Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn (FDP) sieht als Gründe für die Situation bei Opel auch Fehler der Politik. In der PHOENIX RUNDE sagte Hahn am Doennerstagabend: "Der Staat ist von einem Unternehmen mit dem Nasenring durch die Arena gezogen worden." Das könne sich ein Staat nicht leisten. Auch habe sich die deutsche Politik zu lange auf Magna als einzigen Bieter für Opel festgelegt. "Dadurch haben wir letztlich auch ein Problem in Europa produziert, was wir alles nicht hätten machen müssen", so mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|