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Medientagung Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und Deutscher Presserat: Experten appellieren an Verantwortungsbewusstsein der Medien gegenüber Minderheiten

Geschrieben am 06-11-2009

Berlin (ots) - Auf der heute im Auswärtigen Amt in Berlin
durchgeführten Medientagung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma
in Kooperation mit dem Deutschen Presserat diskutierten
internationale Fachleute und Medienvertreter am Beispiel der Sinti
und Roma die anspruchsvolle Fragestellung des Schutzes vor
Diskriminierung in Abwägung zur Pressefreiheit. "Wir wollen in einem
offenen Dialog auch über Vorschläge für Verbesserungen sprechen und
für ein gemeinsames Verantwortungsbewusstsein werben," erklärte
Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats.

Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma wendet sich schon seit
1990 immer wieder gegen Berichte, die als vorurteilsschürend
empfunden werden. So wurden z.B. in mehr als 40 Fällen
Auseinandersetzungen mit öffentlich-rechtlichen und privaten
Sendeanstalten über Fernsehberichte und -filme geführt. Über
Veröffentlichung in den Printmedien reicht der Zentralrat einmal
jährlich Beschwerden beim Deutschen Presserat ein, die in den letzten
Jahren jedoch abgenommen haben.

Der renommierte Experte und Angehörige der Roma-Minderheit aus
Bulgarien, Rumyan Russinov, schilderte die besorgniserregende
Situation der Roma-Minderheiten insbesondere in den neuen
Beitrittsländern der Europäischen Union und beleuchtete deren
überwiegend negatives Bild in den öffentlichen Medien. Er appellierte
dringend an eine verstärkte Sensibilität bei den Journalisten und
Medienmachern und unterstützte die Forderung nach Aufnahme von
Vertretern der Minderheiten in die Aufsichtsgremien der Rundfunk- und
Fernsehanstalten, damit Diskriminierungen schon im Vorfeld entgegen
gewirkt werde.

Der frühere Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, Ernst
Gottfried Mahrenholz, und der Vorsitzende des Deutschen Presserats,
Manfred Protze, erläuterten die rechtlichen und ethischen Grundlagen
sowie die Grenzziehungen nach der Verfassung und nach den Regeln des
Pressekodex.

Eine abschließende Podiumsdiskussion unter der Leitung des
Kommunikationsberaters Ralf Siepmann befasste sich mit dem Thema
einer wirksamen Selbstkontrolle durch die Medien. Daran nahmen neben
Gottfried Mahrenholz und Manfred Protze auch die Stellvertretenden
Chefredakteure des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) und des
Westdeutschen Rundfunks (WDR), Elmar Theveßen und Jürgen Thebrath,
teil sowie der Chef der Staatskanzlei von Rheinland-Pfalz und
Mitglied des ZDF-Fernsehrates, Staatssekretär Martin Stadelmaier, und
Franz Hamburger, Wissenschaftler und Sprecher des Kuratoriums des
Dokumentationszentrums Deutscher Sinti und Roma.

Die Diskutanten waren sich einig, dass diskriminierende
Stereotypen und Vorurteile in der medialen Thematisierung von
Minderheiten zu vermeiden sind. Sowohl die Sensibilisierung der
Journalisten gegenüber Minderheiten in der Bevölkerung als auch
ethische Standards in der Berichterstattung sollten schon in der
Ausbildung gefördert und gelehrt werden. Alle Beteiligten sprachen
sich dafür aus, die Thematik verstärkt in der Aus- und Fortbildung
ihrer jeweiligen Häuser und Verbände zu verankern.

Originaltext: Deutscher Presserat
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/14918
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_14918.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner für die Presse:

Arnold Roßberg (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma): Tel.
06221-981101

Ella Wassink (Deutscher Presserat): Tel. 030-367007-0


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