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Rheinische Post: Klartext zu Kabul Von Martin Bewerunge

Geschrieben am 11-11-2009

Düsseldorf (ots) - Merkels neuer Verteidigungsminister redet nicht
um den heißen Brei. Damit unterscheidet sich Karl-Theodor zu
Guttenberg wohltuend von seinem Amtsvorgänger Franz Josef Jung, der
die Bundeswehr-Mission in Afghanistan noch als eine Art Einsatz des
Technischen Hilfswerks darstellte, als etliche deutsche Soldaten
erschossen oder in die Luft gesprengt waren. Guttenberg registriert
zumindest "kriegsähnliche Zustände". Vor allem sagt der CSU-Politiker
deutlich, dass die deutsche Präsenz am Hindukusch auch einmal enden
muss.
Am glücklichsten endet ein Auftrag, wenn er erfüllt ist, wenn also
Afghanistan selbst für Sicherheit und Menschenrechte garantieren
kann. Davon ist das Land entfernter als es sein müsste, was an der
mangelnden Entschlossenheit Kabuls liegt, gegen Korruption
vorzugehen, und an der Halbherzigkeit der internationalen Allianz im
Kampf gegen die Taliban. Den Konflikt zu begrenzen, reicht nicht. Er
muss entschieden werden. Zu Recht verlangt Guttenberg Druck auf die
Regierung Karsai und schließt ein vorübergehend größeres
Militär-Engagement nicht aus. Der Minister kennt die Skepsis in der
eigenen Bevölkerung. Er weiß aber: ein Einsatz bis zum
"Sankt-Nimmerleins-Tag" wird sie nur vergrößern.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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