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Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz berät Haushalt 2010 Landessenderdirektorin Sanftenberg: Aktuelle und regionale Berichterstattung wird stabil gehalten

Geschrieben am 13-11-2009

Mainz (ots) - Mainz. Der Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz des
Südwestrundfunks (SWR) hat in seiner heutigen Sitzung (Freitag, 7.
November 2008) in Mainz den Haushaltsplan-Entwurf 2009 beraten. Im
Mittelpunkt stand dabei der Etat des Landessenders Rheinland-Pfalz.
SWR-Intendant Peter Boudgoust erläuterte den Gremienmitgliedern die
schwierige finanzielle Situation, die die Planungen des Haushalts für
die kommenden Jahre bestimmt. Geprägt sind diese Planungen vor allem
durch einen "Gebührensinkflug". Die neueste langfristige Schätzung
bis 2020 zeige für die ARD einen Rückgang der Gebührenerträge um etwa
15 Prozent. Auch im SWR zeichne sich diese Entwicklung bereits im
Haushaltsplan des nächsten Jahres ab: Gegenüber dem Planansatz 2009
werde der SWR 2010 rund 10 Millionen Euro weniger an Gebühren
einnehmen. Dies bedeute, dass der SWR vor einem realen Minus an
Einnahmen stehe. Boudgoust: "Es ist abzusehen, dass ab 2011 sich alle
Bereiche des Hauses auf weitergehende Sparmaßnahmen - weitergehend
als bislang bekannt - einstellen müssen, nachdem die äußeren
Rahmenbedingungen sich in einem grundlegenden Umbruch befinden."
Entscheidend dabei sei, so Boudgoust, "in die richtige Richtung zu
schrumpfen". Genau dafür habe die Geschäftsleitung einen SWR-internen
Strategieprozess angestoßen. Ziel dabei sei es, allen Gruppen der
Gesellschaft Programmqualität zu bieten. Boudgoust: "Die Angebote des
SWR sollen moderner, innovativer, regionaler und aktueller werden."
Dabei wolle der SWR sein Stammpublikum nicht verlieren. Gleichzeitig
müsse der Sender darauf reagieren, dass sich die Gesellschaft ändert.
Boudgoust: "Der SWR muss diese Änderungen mitmachen, muss mit seinem
Publikum mitgehen. Neben den traditionellen Zielgruppen des SWR
rücken dabei besonders die Menschen aus der 'Mitte der Gesellschaft'
und die jungen Menschen in den Fokus der Programmarbeit."
Als aktuelles Beispiel, wie der SWR seine Stärken richtungsweisend
für die Zukunft einsetze, nannte der SWR-Intendant "Klar Schiff", die
gemeinsame Sommeraktion von SWR1 Rheinland-Pfalz und der "Landesschau
Rheinland-Pfalz". Dabei kreuzte ein Schiff über Rhein und Mosel, und
jeweils ein Moderatorenpaar von SWR1 und SWR Fernsehen haben für die
"Herzenssache" gemeinsam die Keller von Hörern und Zuschauern
entrümpelt. Boudgoust: "Hier bekommt das komplizierte Wort
'Trimedialität' ein Gesicht: Die Aktion verband Hörfunk, Fernsehen
und Internet. Denn sie lief sowohl im Radio bei 'SWR1 Guten Abend
Rheinland-Pfalz' als auch in der 'Landesschau'. Im Internet wurden
die Termine angekündigt, die Schiffsroute erklärt und zusammenfassend
über alles berichtet, was in Radio und Fernsehen passiert ist. In
diese Richtung werden wir weitergehen und solche Aktionen künftig
ausbauen, denn der Erfolg zeigt uns: Wenn wir zusammengehen, dann
profitieren davon alle Programme und alle Medien des SWR, und
natürlich vor allem das Publikum."
Landessenderdirektorin Simone Sanftenberg erläuterte vor dem Gremium
die Zahlen ihrer Direktion für das Jahr 2010. Das Nettobudget des
Landessenders Rheinland-Pfalz für das Haushaltsjahr 2010 beträgt 31,9
Millionen Euro. Der Ansatz fällt per Saldo um 75.000 Euro höher aus,
als im Vorjahr. Das Nettobudget wurde um 2 Prozent erhöht. Dies
entspricht einer Steigerung um 627.000 Euro. Den Etat verringern
hingegen der Wegfall der Sondermittel für Wahlen sowie Umschichtungen
in andere Haushaltspositionen wie der Honorarfortzahlung im
Krankheitsfall.

Die geplanten Haushaltsmittel des Nettobudgets in Höhe von 31,9
Millionen Euro verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Bereiche
der Direktion: Auf den Bereich Fernsehen entfallen mit 15,2 Millionen
Euro 47,6 Prozent des Nettobudgets des Landessenders Rheinland-Pfalz.
11,7 Millionen Euro, dies entspricht 36,7 Prozent, entfallen auf die
beiden Hörfunkwellen. 0,8 Millionen Euro sind für die Studios in
Rheinland-Pfalz geplant. Für die zentralen Aufgaben der Direktion,
die Infrastrukturaufgaben sowie programmliche Sonderprojekte stehen
4,2 Millionen Euro zur Verfügung.

Landessenderdirektorin Simone Sanftenberg betonte, dass es ihr
besonders wichtig sei, dass beim Landessender Rheinland-Pfalz mit dem
Haushalt 2010 das Programm besonders in seiner aktuellen und
regionalen Berichterstattung stabil gehalten werden könne. Zudem
würden durch Etatumschichtungen neue Schwerpunkte gesetzt.
Sanftenberg: "Im engen redaktionellen Zusammenspiel von Fernsehen,
Hörfunk und Internet werden am Standort moderne Berufsbilder
entwickelt, die den Nutzungsgewohnheiten digitaler Medien Rechnung
tragen. Fernseh- und Radio-Redakteure bewegen sich souverän in der
Onlinewelt; die Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
werden für die trimediale Zukunft weiter entwickelt, indem
Fähigkeiten durch Synergien kostenbewusst vernetzt werden - im
Interesse der Zuschauer, Hörer und Internetnutzer in
Rheinland-Pfalz."

Die Vorsitzende des Landesrundfunkrats Rheinland-Pfalz, Christine
Gothe, sagte dass die Beratung des Haushaltsplan-Entwurfs 2010 durch
den Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz ein positives Gesamtbild
ergebe. Es sei ein Haushalt, in dem sich der Landessender
Rheinland-Pfalz angemessen wiederfinde. Gleichzeitig stelle die
aktuelle wirtschaftliche Entwicklung das Gremium vor neue
Herausforderungen. Gothe: "Der Rückgang der Gebührenerträge und das
Vordringen der Online-Nutzung werden auch die Entscheidungen des
Landesrundfunkrats Rheinland-Pfalz mit prägen. Neben den reinen
Programmfragen werden strategische Überlegungen künftig im
Landesrundfunkrat eine wachsende Rolle spielen."

Nach der heutigen Beratung im Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz
legt der Verwaltungsrat am 20. November 2009 den SWR-Haushaltsplan
fest. Der Rundfunkrat entscheidet am 4. Dezember 2009 in Stuttgart
abschließend über die Genehmigung des Hauhaltsplans 2010.

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
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