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Krise der Life Sciences-Branche steht noch bevor / Aktuelle Studie beleuchtet Marktveränderungen und -herausforderungen

Geschrieben am 16-11-2009

Berlin (ots) - Der achte globale Forschungsbericht Vision &
Reality 2009 von Capgemini Consulting hebt die signifikanten
Herausforderungen der Life Sciences-Branche im aktuellen globalen
Marktumfeld hervor: Das Jahr 2012 wird das Jahr der Patentausläufe,
die für die Pharmahersteller Umsatzrückgänge von etwa 100 Milliarden
Dollar bedeuten. Die Entwicklung von neuen Medikamenten dauert zu
lange und ist zu teuer, die Kostenstrukturen müssen jedoch nicht nur
im Bereich Forschung & Entwicklung, sondern grundsätzlich überdacht
werden. "Bisher hat die Krise den Life Sciences-Sektor nicht so stark
getroffen wie andere Industrien. Dies führte jedoch dazu, dass einige
notwendige Maßnahmen nicht angestoßen wurden", warnt Günther Illert,
Projektverantwortlicher der Studie beim Beratungsunternehmen
Capgemini Consulting. "Mittel- bis langfristig wird die Branche dies
zu spüren bekommen, auch wenn knapp über die Hälfte der befragten
Unternehmen innerhalb der nächsten 24 Monate eine Erholung des
Marktes erwartet. Denn im Erkennen und Managen von langfristigen
Trends, die sich vielfach schon vor der Krise abgezeichnet haben,
liegt die große Herausforderung", fügt Illert hinzu.

Die Auswirkungen des derzeitigen Wirtschaftsklimas erhöhen den
Druck auf die Pharmaunternehmen, besonders im Bereich der
Kosteneindämmung wie auch der Kundenorientierung. Regierungen wie
Konsumenten erwarten günstigere Medikamente, was deutlich Druck auf
die Markenhersteller ausübt. Als Resultat des Rekordjahres 2012 für
auslaufende Patente und des daraus entstehenden Wettbewerbs mit
Generikaherstellern erwartet die Pharmaunternehmen ein Umsatzrückgang
von 100 Milliarden Dollar. Eine Antwort darauf werden weitere
Fusionen und Akquisitionen sein.

Unabhängig von der Krise sind Kostenreduzierungen unerlässlich

57 Prozent der Befragten (vor allem Konzerne und große
Unternehmen) geben an, dass die Krise ihre strategischen
Entscheidungen und Maßnahmen nicht beeinflusst hat, sondern lediglich
den Umfang und die Geschwindigkeit der bereits definierten Maßnahmen.
Der Rest, vorwiegend kleinere und oftmals Biotech-Unternehmen,
bestätigen dies nicht. Sie haben Pläne und Strategien aufgrund der
Krise gestoppt oder geändert und zusätzlich kostenreduzierende
Maßnahmen (vor allem Personalabbau) ergriffen. Erhöhter Preisdruck
(29 Prozent), mehr Auflagen bei der Zulassung (23 Prozent) und
veränderte Marktbedingungen (16 Prozent) identifizieren die befragten
Unternehmen als die drei wichtigsten Ursachen für die Notwendigkeit
von Kostenreduktion. Das größte Einsparpotenzial schlummert laut der
Studie in der Supply Chain (52 Prozent), in der Forschung &
Entwicklung und im lokalen Marketing (beide 39 Prozent) sowie in der
IT (35 Prozent). Erste Ansatzpunkte könnten hier neben der
Professionalisierung in Vertrieb und Marketing auch Business Process
Outsourcing und unternehmensinterne Shared Service Center zum
Beispiel in der Buchhaltung oder Beschaffung sein. Diese bieten ein
großes Sparpotenzial und sind von der Branche noch nicht ausreichend
eingesetzt wie dies in anderen Industrien der Fall ist.

Innovationen wichtig - bei Produkten wie Geschäftsstrategien

Um sich adäquat auf die Herausforderungen vorzubereiten, sollten
die Life Sciences-Unternehmen radikalere Kostensenkungsstrategien als
bisher verfolgen, Risiko Management betreiben und sich einer
Transformation unterziehen, die weit über lineare Einsparungen
hinausgeht. "Es geht darum, den Patienten mit seinen Bedürfnissen
wirklich in den Mittelpunkt zu stellen. Nur durch engere
Zusammenarbeit zwischen akademischer und betrieblicher Forschung,
zwischen Industrie und Krankenkassen sowie mit Ärzten und
Krankenhäusern auf der Suche nach neuen und günstigeren
Behandlungsoptionen wird sich die Pharmabranche dem wachsenden Druck
von Seiten der Regierungen und der Gesellschaf behaupten können. Das
erfordert eine grundlegende Transformation, sonst wird es der Life
Sciences Branche ergehen wie der Banken- oder Automobilbranche",
bilanziert Günther Illert.

Der vollständige Vision & Reality Report 2009 steht hier zur
Verfügung:
http://www.de.capgemini.com/branchen/life_sciences/vision_and_reality

Über den Vision & Reality Report 2009

Die Studie basiert auf einer Reihe von Fokusinterviews mit über 30
erfahrenen Führungskräften der Branche, die stellvertretend für
führende Hersteller von Pharmazeutika und medizinischen Geräten sowie
Biotechnologieunternehmen in Europa und Nordamerika stehen. Die
Teilnehmer stammen aus 12 der 20 - darunter acht der Top10 -
führenden globalen Pharmaunternehmen.

Über Capgemini: www.de.capgemini.com

Originaltext: Capgemini
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16952
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16952.rss2

Pressekontakt:
Capgemini
Achim Schreiber
030 88703-731
achim.schreiber@capgemini.com


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