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Neue Studie: In der Krise schlägt Made in Germany Low Cost

Geschrieben am 16-11-2009

Düsseldorf (ots) -

- 40 Prozent weniger Produktionsverlagerungen
- Produktionsstandort Osteuropa verliert an Bedeutung
- Auf jeden dritten Verlagerer kommt ein Rückkehrer

Die Zahl der Produktionsverlagerungen ist in den letzten drei
Jahren um 40 Prozent zurückgegangen. Das zeigen aktuelle Ergebnisse
einer Studie des Fraunhofer Instituts für System- und
Innovationsforschung (ISI) im Auftrag des VDI, die erstmals fundierte
Einblicke in das Verlagerungsverhalten deutscher Betriebe in Zeiten
der Wirtschaftskrise erlauben. "Der Produktionsstandort Deutschland
ist derzeit höchst attraktiv", kommentiert VDI-Direktor Dr. Willi
Fuchs die Zahlen. Die Quote der Produktionsverlagerungen im
Verarbeitenden Gewerbe beträgt aktuell nur noch neun Prozent - der
tiefste Stand seit fünfzehn Jahren. "Wir erleben eine Renaissance des
Produktionsstandortes Deutschland. Statt auf günstiges Personal in
Niedriglohnländern zu setzen, entdecken Unternehmen in der
Wirtschaftskrise stärker die Vorteile, die der Standort Deutschland
bietet", ergänzt Fuchs. Mittlerweile kommt sogar auf jeden dritten
Verlagerer ein Unternehmen, das Produktionskapazitäten aus dem
Ausland zurückzieht. Das Hauptmotiv sind Qualitätsprobleme am
ausländischen Standort.

Befragt wurden in der Studie knapp 1.500 Unternehmen des
Verarbeitenden Gewerbes. "Die Ergebnisse sind insofern überraschend
als dass bei früheren Wirtschaftskrisen, die Unternehmen verstärkt
Produktionsverlagerungen zur Kosteneinsparung genutzt haben", sagt
Dr. Steffen Kinkel, Projektleiter der Studie am Fraunhofer ISI. "In
der aktuellen Absatzkrise scheint es für die Unternehmen dagegen
wichtiger zu sein, ihre Kapazitäten an ihren inländischen
Produktionsstandorten bestmöglich auszulasten. Dazu werden teilweise
auch Produktionsumfänge von ausländischen Zulieferern wieder
ingesourct."

Dennoch gehen immer noch dreimal mehr Unternehmen ins Ausland als
zurückkommen. Gegen eine kostengetriebene Verlagerung spricht vor
allem, dass sie häufig nicht den gewünschten Erfolg bringt.
"Unternehmen agieren hier teilweise sehr kurzsichtig und unkritisch",
kritisiert Fuchs, "da sie schlicht und einfach viele Kosten nicht
berücksichtigen." Das Hauptmotiv der Verlagerung, die hohen
Personalkosten in Deutschland, erweist sich mittlerweile nicht selten
als Bumerang. Für jeden dritten Betrieb sind sie ein Grund nach
Deutschland zurückzukehren. "Unternehmen haben die Lohndynamik
mancher Länder nicht ausreichend berücksichtigt", ergänzt Kinkel. Das
erklärt auch, dass die Verlagerungen in die neuen EU-Mitgliedsstaaten
in Osteuropa seit 2006 um 16 Prozent zurückgegangen sind.
Mittlerweile kommt sogar jede zweite Rückverlagerung aus Osteuropa.
Des Weiteren wuchs der Anteil der Unternehmen, die aus China
zurückkamen. "Auch hier sind Qualitätsprobleme, mangelnde
Flexibilität von Produktion und Zulieferernetzwerk sowie steigende
Lohnkosten die Hauptmotive der Unternehmen", weiß Kinkel.

Die ausführlichen Ergebnisse finden Sie auch unter
www.vdi.de/presse .

Originaltext: VDI Verein Deutscher Ingenieure
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16368
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16368.rss2

Ihre Ansprechpartner in der VDI-Pressestelle:
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Telefon: +49 (0) 211 62 14-3 83/2 76
Telefax: +49 (0) 211 62 14-1 56
E-Mail: presse@vdi.de


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