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Merkel zum Tod Robert Enkes: "Wir machen uns in der Gesellschaft etwas vor"

Geschrieben am 18-11-2009

Hamburg (ots) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Hoffnung
geäußert, dass der Tod des Fußballnationalspielers Robert Enke vielen
Menschen die Möglichkeit gebe, offener über Ängste und psychische
Erkrankungen zu sprechen. Sie sagte der ZEIT: "Wenn man krank ist
oder etwas nicht kann, sollte man es ruhig sagen." Der Tod des
Torwarts, der an Depressionen litt, habe deshalb so viele Menschen
berührt, "weil sich an einem berühmten Beispiel etwas zeigt, wovor
viele Angst haben und was viel öfter passiert, als wir es uns vor
Augen führen". Sie hoffe, dass nun "Mitmenschen Verständnis für diese
Krankheit entwickeln und sie nicht stigmatisieren".

Merkel räumte ein, dass auch in der Politik psychische
Erkrankungen tabuisiert würden: "Die Politik ist immer ein Spiegel
der Gesellschaft - einer Gesellschaft, in der über psychische
Erkrankungen generell nicht offen gesprochen wird. Aber auch in der
Wirtschaft nicht, gerade dort also, wo Menschen sehr hohem Stress
ausgesetzt sind." Dabei seien die "graduellen Unterschiede zwischen
gesund und krank" sehr klein: "Da machen wir uns in der Gesellschaft
etwas vor." Merkel sagte, auch sie selbst habe das Gefühl, möglichst
stark erscheinen zu müssen: "Besser ist es. Dann habe ich weniger
Ärger." Wenn ihr auf der Regierungsbank mal die Augen zufielen, "habe
ich viel Nacharbeit zu leisten".

Das komplette ZEIT-Interview dieser Meldung senden wir Ihnen für
Zitierungen ab 9.30 Uhr gern zu.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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