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WAZ: Unsichtbare Filmgeschichte. Kommentar von Arnold Hohmann

Geschrieben am 18-11-2009

Essen (ots) - Wer das wahrhaft Geheimnisvolle des Kinos liebt, der
gibt sich nicht mit dem zufrieden, was er auf der Leinwand betrachten
kann. Der will auch wissen, was ihm an Meisterwerken entgangen ist,
weil auch große Regisseure manche Projekte nie vollenden konnten. Er
träumt davon wie Hitchcocks Serienkiller-Film "Kaleidoscope" hätte
aussehen können oder Orson Welles' Romanverfilmung "Herz der
Finsternis". Als berühmtester nie gedrehter Film aber gilt Stanley
Kubricks "Napoleon", den er nach "2001" mit Jack Nicholson
realisieren wollte.
Die Zeit aber war nicht günstig dafür, von historischen Epen hatte
das Publikum gerade genug. Einem Buchverlag ist es nun zu verdanken,
dass Kubricks Vision teilweise sichtbar wird: Taschen veröffentlicht
in einem Hardcover-Folianten mit zehn eingelegten Büchern (2874
Seiten!) das gesamte Recherchematerial inklusive Drehbuch. Eine wahre
Liebhaber-Arbeit, vor der selbst ein Arno Schmidt verblassen müsste.
Der Preis von 500 Euro übertrifft eine Kinokarte zwar bei weitem,
dafür aber darf man sich in einem exklusiven Kreis von 1000 Cineasten
wähnen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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