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Medizinische Zentren: Kliniken suchen Auswege aus der Kostenfalle

Geschrieben am 01-08-2006

Hamburg (ots) - Die Einführung der pauschalen Fallabrechnung, der
so genannten Diagnosis-related Groups (DRG), im deutschen
Gesundheitswesen hat den Umbau im Klinikbetrieb in den vergangenen
Jahren beschleunigt. Auf dem Weg zu mehr Wirtschaftlichkeit hat mehr
als jedes vierte Krankenhaus an seinem Standort Umstrukturierungen
vorgenommen, wie beispielsweise die Errichtung medizinischer Zentren
mit einer fachübergreifenden Führung. Jede zweite Klinik ist dabei,
bisher eigenständig arbeitende Fachbereiche und Abteilungen
zusammenzufassen und zu hoch spezialisierten interdisziplinären
Standorten auszubauen. Dies ergibt die aktuelle Untersuchung
"Krankenhaus Trend" von Steria Mummert Consulting.

Fast zwei von drei Klinikentscheidern versprechen sich von der
Bündelung durch medizinische Zentren eine Verbesserung der Versorgung
sowie mehr Wirtschaftlichkeit. Vor allem komplizierte und
kostenintensive Eingriffe unter Beteiligung verschiedener
Fachrichtungen sollen in speziellen Schwerpunktabteilungen
zusammengefasst werden. Die Zentrenbildung trägt zur Optimierung der
Kostenstruktur bei. Synergieeffekte ergeben sich beispielsweise aus
einer gemeinsamen Nutzung medizinischer Geräte und der Infrastruktur.
Die Organisation von OP-Kapazitäten und von Laboren kann genauso in
die neuen Managementkonzepte einbezogen werden wie die der
Dienstpläne. Mehr als die Hälfte der Klinikmanager erhoffen sich
davon Wettbewerbsvorteile: Für 56 Prozent der Krankenhäuser besteht
ein wesentlicher Vorteil im Errichten medizinischer
Zentrumsstrukturen darin, die eigene Kompetenz nach außen zu stärken
und so für Patienten und Einweiser attraktiver zu sein. Zudem soll
durch medizinische Zentren die Patientenbehandlung optimiert -
beispielsweise durch schnellere Diagnosestellung - sowie
wissenschaftliche Innovationen gefördert werden.

Die größten Einsparpotenziale sehen die Klinikentscheider in der
effizienteren Auslastung der Operationssäle. Fast die Hälfte der
Kliniken hat den Schritt zur zentralen Anordnung und Steuerung von
OPs bereits umgesetzt. In mehr als jedem dritten Hospital ist die
Umsetzung geplant. Zudem haben 47 Prozent der Krankenhäuser ihren
Notdienst intern gebündelt. 40 Prozent setzen auf zentrale
Pflegebereiche, mit der Aufgabe, Pflege unter Berücksichtigung
unterschiedlicher Anforderungen für die verschiedenen medizinischen
Fachgebiete und Patienten zu organisieren.

Allerdings werden medizinische Zentren mit einer einheitlichen
Führung die einzelnen Fachabteilungen nicht vollständig ablösen. Nur
jeder dritte Krankenhausentscheider geht davon aus, dass sich das
Modell flächendeckend durchsetzen wird. "Medizinische Zentren werden
sich nur dort rechnen, wo auch eine entsprechende Nachfrage nach
einer spezialisierten medizinischen Versorgung vorhanden ist",
erklärt Horst-Martin Dreyer, Gesundheitsexperte von Steria Mummert
Consulting. Wenig kosten- und personalintensive Routineverfahren
werden weiterhin vor Ort angeboten werden, dort wo die Patienten
wohnen, so Dreyer.

Die Presseinformation basiert auf der aktuellen Studie
"Krankenhaus Trend" von Steria Mummert Consulting und der
Fachzeitschrift "kma". In einer Online-Befragung wurden im März und
April 2006 87 Fach- und Führungskräfte aus dem Gesundheitswesen
interviewt.

Originaltext: Steria Mummert Consulting
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=50272
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_50272.rss2

Kontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de


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