Krankenhäuser bleiben im Umbruch / Trotz massivem Bettenabbau bleibt ein enormer Leerstand
Geschrieben am 20-11-2009 |
Baierbrunn (ots) - Jedes achte Krankenhaus in Deutschland wurde zwischen 1991 und 2007 geschlossen, sagt das Statistische Bundesamt. Für Boris Augurzky vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen ist dies aber eine trügerische Zahl, denn mehr als 90 Prozent des Schwunds beruhe auf Zusammenschlüssen von Kliniken. Ein Effekt ist allerdings unumstritten: Die Zahl der Betten in den Kliniken ist um rund ein Viertel von 8 auf 6 pro 1000 Einwohner gesunken. Aber auch das scheinen immer noch zu viele Betten zu sein, denn im Schnitt der vergangenen Jahre blieb ein Viertel davon unbelegt. "Das ist weltweit einmalig schlecht", sagt Dr. Bernard Braun vom Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen in der "Apotheken Umschau". Ein Grund für die leeren Betten ist die radikal verkürzte Liegedauer eines Patienten pro Klinikaufenthalt: Sie ist zwischen 1991 und 2007 von durchschnittlich 14 auf 8 Tage gesunken. Gesundheitsforscher Braun sieht aber "keine Hinweise, dass die kürzere Liegezeit dem Patienten generell schadet". Auch die Betroffenen sehen das mehrheitlich wohl so. Braun: "Wenn überhaupt ein Trend zu erkennen ist, dann der, dass die Zufriedenheit der Patienten - unabhängig vom Klinikträger - allgemein leicht steigt."
Drei von zehn Kliniken werden bereits privat geführt. Dieser Trend wird selbst von vielen Verantwortlichen öffentlicher Kliniken als Ansporn zu fruchtbarem Wettbewerb beurteilt. Dr. Rudolf Kösters, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, sagt, der Trend zu den Privaten flache bereits ab. "Das liegt daran, dass die kommunalen Kliniken wirtschaftlicher geworden sind." Der Kostendruck ist aber immer noch enorm: 2008 galt jedes vierte Krankenhaus als insolvenzgefährdet. "2009 wird sich diese Zahl vermutlich auf 15 Prozent reduzieren", erwartet Kösters. Große Probleme blieben ein Investitionsstau von bis zu 50 Milliarden Euro und der Ärztemangel. In den neuen Bundesländern sei der Rückgang wohnortnaher Kliniken problematisch. "Dort wurden nach der Wende mehr Kliniken geschlossen als im Westen."
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