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aktien-meldungen.de: Exklusiv-Interview: GFT-Vorstand Ulrich Dietz ist zuversichtlich für 2010

Geschrieben am 24-11-2009

Hamburg (ots) - Die GFT Gruppe (WKN 580060/ ISIN DE0005800601) mit
Hauptsitz in Deutschland ist ein international führender Anbieter
innovativer IT-Lösungen und IT-Dienstleistungen. Vorstandschef Ulrich
Dietz spricht im Interview mit a|m über die kürzlich veröffentlichten
Neunmonatszahlen und die zukünftigen Herausforderungen für sein
Unternehmen.

a|m: Herr Dietz, Sie haben vor knapp drei Wochen die
Neunmonatszahlen veröffentlicht. Trotz rückläufiger Umsatzentwicklung
sind diese ergebnisseitig überraschend gut ausgefallen. Wie ist diese
Entwicklung zu erklären?

Ulrich Dietz: Die Geschäftsentwicklung der ersten neun Monate
entspricht weitgehend unseren Erwartungen. Während sich der
Geschäftsbereich Services auch in einem nach wir anspruchsvollen
Marktumfeld stabil entwickelt hat, wirkte sich die konjunkturbedingte
Nachfragezurückhaltung insbesondere auf den Umsatzverlauf im
Geschäftsbereich Resourcing aus. Die Nachfrage nach freiberuflichen
IT-Spezialisten war geprägt von den Kosteneinsparungsmaßnahmen
unserer Kunden über alle Branchen hinweg. Da ein Großteil der
Umsatzrückgänge auf den niedrigmargigen Bereich Third Party
Management entfallen, wirkte sich dies vergleichsweise gering auf das
Gesamtergebnis aus. Zudem haben wir bereits frühzeitig Maßnahmen zur
Kostensenkung und Effizienzsteigerung ergriffen. So konnten wir trotz
einer rückläufigen Umsatzentwicklung vor allem im dritten Quartal
eine signifikante Ergebnissteigerung erzielen.

a|m: Vor dem Hintergrund der Finanzkrise haben insbesondere die
guten Zahlen im Bereich Services überrascht. Hätte man nicht
eigentlich davon ausgehen müssen, dass die Banken bei
Investitionsausgaben zurückhaltender geworden sind?

Ulrich Dietz: Der Geschäftsverlauf der vergangenen Monate hat
gezeigt, dass IT-Lösungen zur Effizienzsteigerung und Kostenreduktion
gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten von Finanzdienstleistern
verstärkt nachgefragt werden. Beispielsweise spüren wir derzeit eine
anziehende Nachfrage nach IT-Outsourcing-Dienstleistungen, die von
unseren Kunden als eine attraktive Maßnahme zur Kostensenkung
angesehen werden.
Zudem gehen wir davon aus, dass die prognostizierte Stabilisierung
des Finanzsektors den Investitionsstau bei IT-Projekten im kommenden
Jahr lösen wird. Viele Finanzinstitute sind gezwungen ihre
Kernbankensysteme grundlegend zu modernisieren. Gleichzeitig müssen
sie ihr Kundenmanagement effizienter gestalten und innovative Themen
basierend auf neuen Technologien adressieren. Ein Beispiel hierfür
sind vom Kunden verstärkt nachgefragte Mobile Banking Lösungen.

a|m: Gibt es Neuigkeiten zum Verkauf der Software-Sparte? Zuletzt
konnte man Ihren Äußerungen entnehmen, dass ein Verkauf kurz
bevorstehe. Ist dieser vielleicht sogar noch in diesem Jahr denkbar?

Ulrich Dietz: Das Softwaregeschäft liegt mir persönlich sehr am
Herzen. Hier haben wir in letzter Zeit viel investiert und den
Bereich in eine gute Ausgangsposition für weitere strategische
Optionen gebracht. Wir führen derzeit intensive Gespräche und werden
uns die notwendige Zeit nehmen, um eine optimale Lösung für das
Software-Segment zu finden.

a|m: Wie sieht es im Bereich des Outsourcings aus? Können Sie auch
hier mit positiven Nachrichten aufwarten bzw. ab wann erwarten Sie
wieder steigende Auftragseingänge in diesem Segment?

Ulrich Dietz: Viele Unternehmen sehen im Outsourcing von
IT-Diensten eine Möglichkeit, Kostenvorteile zu realisieren und sich
gleichzeitig stärker auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Dies
zeigt sich in einer kontinuierlichen Zunahme an vielversprechenden
Anfragen für globale Outsourcing-Projekte. Wir gehen davon aus, dass
wir bereits im ersten Quartal 2010 mit der Umsetzung der ersten
Projekte beginnen werden.

a|m: Der Bereich Personalvermittlung (3rd Party) dürfte sich auch
mittelfristig schwächer entwickeln. Zudem sind die Margen hier
gering. Würde es vor diesem Hintergrund nicht Sinn machen, auch
diesen Bereich zu veräußern um so die Marge weiter zu verbessern?

Ulrich Dietz: Die Möglichkeit auf freiberufliche IT-Spezialisten
schnell zugreifen zu können bietet unseren Kunden und auch uns selbst
die notwendige Flexibilität um auf Nachfrageschwankungen unmittelbar
reagieren zu können. Der Bereich Resourcing ist eine optimale
Ergänzung zu unserem Geschäftsbereich Services. Das Resourcing
Geschäft bewährt sich in immer stärkerem Maße als Türöffner für die
Akquisition von Neukunden im Bereich Services. Aufgrund von strengen
arbeitsrechtlichen Regularien und einem erhöhten Flexibilitätsbedarf
von Unternehmen im Personalbereich sehen wir in der
Personalvermittlung einen Zukunftsmarkt mit ernormen
Wachstumschancen. Wir setzten daher auch weiterhin auf unser
Resourcing Geschäft und planen dies sukzessive auszuweiten.

a|m: Kommen wir zum Ausblick. Sie erwarten ein Umsatz von ca. EUR
220 Mio. und ein Vorsteuerergebnis im Bereich von EUR 7 Mio. Das
würde einem Ergebnis je Aktie von ca. EUR 0,23 und damit auf
Vorjahresniveau entsprechen. Werden Sie 2010 wieder wachsen können?

Ulrich Dietz: Ja, wir gehen davon aus, dass sich der
konjunkturelle Aufschwung weiter positiv auf unseren Geschäftsverlauf
auswirken wird und wir im kommenden Jahr wieder sowohl umsatz- als
auch ergebnisseitig ein Wachstum verzeichnen können. Weiterhin planen
wir, das organische Wachstum durch strategische Akquisitionen zu
beschleunigen.

a|m: Sie verfügten über eine Nettoliquidität in Höhe von mehr als
EUR 27 Mio. Falls Sie keine passenden Akquisitionsziele auffinden,
wäre dann auch eine Sonderausschüttung an die Aktionäre denkbar?

Ulrich Dietz: Wir evaluieren derzeit verschiedene Optionen und
sind zuversichtlich, dass wir in naher Zukunft eine passende
Ergänzung zu unserem Portfolio finden. Aber auch hier nehmen wir uns
die notwendige Zeit, Chancen und Risiken sorgfältig abzuwägen.

a|m: Eine abschließende Frage. Die Bundesregierung hat für den 8.
Dezember zum IT-Gipfel geladen. Sie sind Mitglied der Kommission.
Welche Themen sollen diskutiert werden und welchen Effekt erwarten
Sie sich für die Branche und Ihr Unternehmen?

Ulrich Dietz: Vom nationalen IT-Gipfel gehen in jedem Jahr
bedeutende Impulse aus. Er adressiert die wichtigsten Themen, die die
IT-Branche, die Gesamtwirtschaft und die Politik umtreiben. Ein
Hauptthema in diesem Jahr wird die Frage sein, welchen Beitrag die IT
leisten kann, um als Querschnittstechnologie und Innovationstreiber
die Wachstums- und Wettberwerbsfähigleit von Unternehmen zu sichern.
Da beim IT-Gipfel die Entscheider der IT-Anwender und der
IT-Industrie zusammenkommmen, findet hier ein fruchtbarer
Informationsaustausch statt, der auch für unser Unternehmen wichtige
Erkenntnisse bringt.
Für die neue Bundesregierung bietet sich in diesem Jahr in besonderer
Weise die Gelegenheit zu zeigen, wie sie den Technologie- und
Zukunftsstandort Deutschland stärken will. Wichtig ist es, gerade in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten, weitere IKT-Projekte und
-Initiativen anzustoßen. GFT wird diese Projekte aktiv mitgestalten.

a|m: Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview.

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www.aktien-meldungen.de

Originaltext: Equity Analyst Ltd.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75361
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75361.rss2

Pressekontakt:
a|m Redaktion
Weitere Informationen: www.aktien-meldungen.de
Telefon: 040 4 1111 37 64
www.aktien-meldungen.de ist ein Angebot der Equity Analyst Ltd.


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