MdB Frank Spieth: Krankenkassen halten Bundesregierung den Spiegel vor
Geschrieben am 01-08-2006 |
Berlin (ots) - Zu den Ergebnissen des Gesprächs der Bundesgesundheitsministerin mit Vertreterinnen und Vertretern der gesetzlichen Krankenkassen erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Frank Spieth:
Die Krankenkassen halten der Bundesregierung mit ihrer Kritik an den Eckpunkten der Gesundheitsreform den Spiegel vor. Das mag Ulla Schmidt nicht gefallen, weil sie in diesem Spiegel das Zerrbild einer völlig misslungen Reform entdecken muss. Doch die Kritik der Kassen bleibt richtig. Mit dem "Gesundheitsfonds für Gesunde" wird die Privatisierung der Gesundheitskosten vorangetrieben. Die Lasten dieser Reform müssen vor allem die Kranken und die Mitglieder der Kassen tragen. Ihnen bleibt die Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder müssen sie weitere Einschränkungen der Kassenleistungen hinnehmen oder über die Kopfpauschale zusätzlich löhnen. Das eine wie das andere hat mit einer solidarischen Krankenversicherung nichts mehr zu tun.
Die Krankenkassen nehmen deshalb ihre demokratischen Pflichten war, wenn sie die Versicherten über die drohenden Mehrbelastungen und Leistungseinschränkungen informieren. Was Pfusch ist, muss auch Pfusch genannt werden dürfen. Der Streit zwischen Union und SPD über die Steuerfinanzierung der Kinderkrankenversicherung zeigt deutlich die handwerklichen Mängel und die massiven Missverständnisse zwischen den Koalitionären auf.
Die heutige Erkenntnis der Ministerin über die Notwendigkeit der gemeinsamen Nachdenklichkeit hätte die Bundesregierung bei der Entwicklung der Eckpunkte von Anfang an gut zu Gesicht gestanden. Stattdessen aber hat sie nur den Lobbyisten der privaten Krankenversicherungen ihr Ohr geliehen.
Wenn man beim Beitragseinzug den Arbeitgebern entgegen kommen will, hätte man ohne Schwierigkeiten auf das Modell der Inkassostellen, das 2004 im Bundesrat gescheitert ist, zurückkommen können. Dann wäre auch eine neue Sonderbehörde überflüssig, die eine Milliarde Euro zusätzlich an Versichertengeldern kostet.
Im Bundestag gibt es eine Mehrheit für eine Bürgerversicherung. Dann wären auch Irrwege wie der Gesundheitsfonds und die Debatte über eine Steuerfinanzierung von Kinderversicherungen hinfällig.
Originaltext: Die Linke.PDS Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2
DIE LINKE. Fraktion im Bundestag Hendrik Thalheim Tel.: 030/22752800 Mobil: 0172/3914261 Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
23882
weitere Artikel:
- Neues Deutschland: zum Einigung im Tarifstreit der Ärzte Berlin (ots) - Na bitte, es geht doch. Auf durchschnittlich zehn Prozent mehr Geld für Ärzte haben sich Kommunale Arbeitgeber, Beamtenbund und ver.di gestern geeinigt. In Einzelfällen sollen auch nicht-ärztliche Beschäftigte durch schnellere Beförderung mehr Geld bekommen können. Auch wenn die Details erst ausgerechnet werden müssen. bis klar ist, wie viel Plus wirklich bedeutet: Dies ist eine Basis für weitere Verhandlungen. Dennoch werden die Klinikärzte nicht so schnell an die Arbeit zurückkehren. Der Marburger Bund, der sich tarifpolitisch mehr...
- Westfalenpost: Der letzte Revolutionär Hagen (ots) - Castro ist krank - und gibt die Macht ab Von Jörg Fleischer Wenn Fidel Castro die Macht aus den Händen gibt, dann muss es ihm wirklich schlecht gehen. Der kubanische Revolutionsführer verkörperte bislang den perfekten Erhalt der Macht. Er ist der letzte seines Schlages. Wohl auch deshalb lässt es uns aufhorchen, wenn ein Kämpfer dieses Kalibers das erste Mal seit fast 50 Jahren die Führung Kubas abgibt. Castro gehörte zu jenen, die Anfang der 60er Jahre mit der Kuba-Krise die Welt an den Abgrund brachten. Es drohte der Dritte mehr...
- Lausitzer Rundschau: zu: Fidel Castro bereitet Kuba auf seinen Abgang vor Cottbus (ots) - Mit der plötzlichen Erkrankung von Fidel Castro stellt sich eine Frage drängend, die lange ein völliges Tabu war auf Kuba. Wie geht es weiter nach Castros Tod? In knapp zwei Wochen wird der Revolutionsführer und Staatschef, der die Karibik-Insel seit 1959 regiert, 80 Jahre alt. Und auf der Zielgeraden seines Lebens steht er vor einer letzten großen Herausforderung. Er muss sicherstellen, dass die kubanische Revolution ihn überlebt. "Fidel ist die größte Stärke und zugleich die größte Schwäche der Revolution", hat sein mehr...
- Lausitzer Rundschau: zu: Streit um die Gesundheitsreform Cottbus (ots) - Das politische Sommertheater läuft auf Hochtouren. Titel der Aufführung: die Gesundheitsreform. Einen vorläufigen Höhepunkt markiert der Rapport von Spitzenvertretern der Krankenkassen bei Ulla Schmidt. Verwundern kann die aufgeheizte Atmosphäre nicht. Für die Kassen geht es um satte Pfründe bis hin zum eigenen Existenzrecht. Da neigen ihre Protagonisten auch schon mal zu verquerer Logik: Einerseits wird der Regierungsplan als Bürokratiemonster beklagt, andererseits der Verlust von tausenden Jobs in der Verwaltung an die mehr...
- Lausitzer Rundschau: zu: Arbeitslosigkeit im Juli gesunken Cottbus (ots) - Die Worte sind groß. Es wird von der Trendwende gesprochen und davon, dass die Konjunktur am Arbeitsmarkt angekommen sei. Ein Blick in die reine Zahlenlehre der Statistiken von Berlin aus mag das suggerieren. Aber für benachteiligte Regionen wie die Lausitz sieht die Realität ganz anders aus. Hier werden zwar immer mehr offene Stellen registriert. Doch gleichzeitig heißt es aus den Arbeitsagenturen, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs in Südbrandenburg und Ostsachsen weiter abnimmt. Tatsächlich sind in mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|