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Afrikaner entwickeln Aidsmedikamente: medeor initiiert eigenständige Forschung

Geschrieben am 26-11-2009

Tönisvorst (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Immer noch werden fast 60 Prozent aller Aidskranken nicht
behandelt, weil die Medikamente nicht verfügbar oder zu teuer sind.
"Ein Hauptproblem ist, dass Aids-Medikamente der neuen Generation für
die armen Menschen in den Entwicklungsländern viel zu teuer sind und
Pharmaunternehmen auf Patentschutz pochen", sagt Bernd Pastors,
Vorstand der action medeor.

Als einzige europäische Hilfsorganisation entwickelt medeor nun
selbst Aidsmedikamente in Tansania, einem von Aids am schlimmsten
betroffenen Land Afrikas, und beabsichtigt, sie dort auch produzieren
lassen. "Unsere Anstrengungen werden dazu führen, dass die Preise
weiter sinken und die armen Länder unabhängig von teuren Importen
werden und außerdem die eigene wirtschaftliche Entwicklung
vorangetrieben wird", so Pastors.

Einheimische Pharmazeuten entwickeln das moderne Medikament unter
Anleitung von erfahrenen Experten in einem von medeor selbst
eingerichteten Entwicklungs- und Forschungslabor an der Universität
Muhimbili in Dar es Salaam in Tansania. Dieses neue Medikament ist
ein Arzneimittel der so genannten "improved first line". "Viele
Aidspatienten brauchen dieses Medikament dringend, weil sie die
Medikamente der ersten Generation aufgrund starker Nebenwirkungen
nicht mehr vertragen", erklärt Pastors. Neben der Optimierung und
Neuentwicklung von Arzneimittel-Formulierungen bildet medeor in dem
Labor Studenten aus und pharmazeutisches Personal aus der Industrie
weiter.

Seit inzwischen sieben Jahren treibt medeor die eigenständige
Produktion und Entwicklung von Medikamenten in den afrikanischen
Ländern mit Unterstützung der Europäischen Kommission, des
Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
und der nordrheinwestfälischen Landesregierung voran. medeor hat in
dieser Zeit neun Schulungen für Pharmazeuten sowohl in Tansania als
auch in Ghana durchgeführt. Die Teilnehmer lernen die Qualität von
Arzneimitteln zu verbessern und Arzneimittel selbst zu entwickeln.
Seit Dezember 2006 begleitet medeor den Aufbau und die Errichtung
einer Produktionsanlage für Aidsmedikamente in Arusha im Norden
Tansanias. Ziel ist es, die Versorgung von 80.000 Aidspatienten mit
antiretroviralen Medikamenten sicherzustellen.

Die afrikanischen Pharmazeuten sind begeistert und dankbar, dass
medeor diesen Ansatz verfolgt. Auch das zehnte Seminar, das medeor
Anfang Dezember anbietet, ist komplett ausgebucht. "Der Weg, den wir
beschritten haben, ist nicht leicht", sagt Bernd Pastors. "Nur wenn
es gelingt, das Know-how weiterzugeben und die Menschen zu schulen,
hat Afrika eine Chance auf Eigenständigkeit, insbesondere auch darin,
seine Menschen mit den lebensnotwendigen Medikamenten selbst zu
versorgen."

Originaltext: action medeor
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/31394
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_31394.rss2

Pressekontakt:
Deutsches Medikamenten-Hilfswerk action medeor,
St. Töniser Str. 21, D-47918 Tönisvorst,
www.medeor.org

Pressesprecherin Susanne Haacker,
Tel.: 02156/9788-78, 0173/5152091,
Fax: 02156/97 88 88


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