Börsen-Zeitung: Krise nur in Dubai, Kommentar von Dieter Kuckelkorn zu den Finanznöten des Emirats
Geschrieben am 26-11-2009 |
Frankfurt (ots) - Manch ein Anleger mag sich verwundert die Augen reiben: Wieder einmal gehen Krisenmeldungen rund um den Globus. Diesmal dreht es sich um Dubai oder genauer gesagt um das größte Konglomerat des Landes, das in ernste Zahlungsschwierigkeiten geraten ist. Die Erinnerung an die gerade erst überwundene Finanzkrise sitzt tief. Es wird sogar bereits diskutiert, ob dem bislang hoch aufstrebenden Land der Staatsbankrott droht. Beobachter fühlen sich an Island erinnert, das nur durch internationale Hilfe vor diesem Schicksal bewahrt werden konnte.
Dementsprechend schlugen am Credit-Markt die Wogen hoch, die Spreads von Credit Default Swaps (CDS), also die Kosten der Ausfallversicherung für Staatsanleihen des Golfemirats, haben sich binnen weniger Tage fast verdoppelt. So manch einer mag sich angesichts der generell hohen Verschuldung des kleinen arabischen Staates fragen, welche Kreise dies alles noch zieht und ob nicht gar der Rückfall in die globale Finanzkrise droht.
Zwar hat die Finanzwelt gelernt, dass man systemische Risiken keineswegs unterschätzen sollte. Hinsichtlich Dubai droht diese Gefahr eines neuen globalen Abrutschens in die Krise aber nicht, wie auch die eher gelassenen Reaktionen der Finanzmärkte zeigen. So haben die Leitindizes der einzigen gestern in der Region geöffneten Aktienmärkte, nämlich der Börsen in Bahrain und in Oman, gerade 0,3% bzw. 0,5% abgegeben - eine umfassende Finanzkrise sieht anders aus. Auch am Devisenmarkt ist von Weltuntergangsstimmung wenig zu spüren. Der Dollar, der in der Finanzkrise stets als sicherer Hafen angesehen wurde, befindet sich gegenüber Yen und Euro aktuell auf einem sehr niedrigen Niveau. Etwas anders sieht es zugegebenermaßen an den Aktienmärkten aus. Der Dax büßte 3,3% ein, wobei dies aber vor dem Hintergrund zu sehen ist, dass die Luft nach der rasanten Rally dünn geworden ist. Und für die deutlichen Verluste in China gibt es Gründe, die im Reich der Mitte selbst liegen.
Auch von der Gefahr eines Staatsbankrotts kann nach Einschätzung der meisten Analysten keine Rede sein. Dies spiegelt sich letztlich auch darin wieder, dass die genannten Credit-Spreads auf Dubai-Anleihen aktuell nur halb so weit sind wie noch Anfang Februar. Dubai mag in eine Krise geraten sein, das Emirat wird die Finanzwelt aber nicht zurück in den Abgrund stoßen.
(Börsen-Zeitung, 27.11.2009)
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0 www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
239215
weitere Artikel:
- Umfrage des Hotelbewertungsportals Zoover unter deutschen Urlaubern zeigt: "Engländer sind die schlechtesten Gastgeber" KÖLN, November 26 (ots/PRNewswire) - Eurpaweit beteiligten sich tausende Besucher des Reiseportals Zoover an der Umfrage über die gastfreundlichsten Urlaubsländer. Die Nutzer der deutschen Zoover-Seite wählten dabei Spanien zur gastfreundlichsten Nation. Der britische Charme versagte hingegen kläglich: England belegte mit nur 3 % der abgegebenen Stimmen den letzten Platz unter allen genannten Reiseländern. Deutsch-spanische Freundschaft Spanien ist der Deutschen liebstes Urlaubsland. Wie die Umfrage zeigt, liegt dies nicht nur an schönen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Null-Euro-Jobs Bielefeld (ots) - Zwölf Euro Stundenlohn: Dafür muss etwa die Friseuse in Sachsen-Anhalt sehr lange Haare schneiden. Also alles gut mit Null-Euro-Jobs für neue Einpackhilfen im Supermarkt? Nein. Denn Trinkgeld ist kein Arbeitsverdienst. Trinkgeld ist ein Almosen, auf das der Empfänger naturgemäß keinen Anspruch hat. Hinzu kommt, dass die meisten Deutschen zwar gute Leistungen in Restaurant und Café gern mit Trinkgeld belohnen. Doch bei einfachen Serviceleistungen wie Parkplatz einweisen, Autotank befüllen und Einkäufe verpacken lassen mehr...
- Air China erhält Auszeichnung auf der CITM-Messe in Kunming Peking, November 26 (ots/PRNewswire) - - Air China wurde auf der angesehenen Veranstaltung als "Beste Organisation" und für den "Besten Messestand" ausgezeichnet Air China erhielt auf der vom 19. bis zum 22. November 2009 in Kunming, China, veranstalteten CITM-Messe (China International Travel Market) Auszeichnungen als "Beste Organisation" und für den "Besten Messestand". (Logo: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20080625/CNW017LOGO) Die CITM ist mit einer Ausstellungsfläche von 50 Quadratkilometer und 2.148 Ausstellungsständen mehr...
- WAZ: Der Scheich und die Krise. Kommentar von Martin Gehlen Essen (ots) - Jahrelang sonnte sich Dubai in seiner Rolle als Traumfabrik für Superreiche. Egal, ob die erste künstliche Insel der Menschheit oder Skilaufen in der Wüste, ob größte Einkaufsmeile oder höchster Wolkenkratzer der Welt - alles wurde im Rekordtempo realisiert. In weniger als 20 Jahren formten der umtriebige Superscheich und seine Brüder aus dem verschlafenen Handelszentrum eine globale Metropole. Vor einem Jahr, als im Rest der Welt ein Börsencrash den nächsten jagte, feierte Dubai mit dem größten Feuerwerk aller Zeiten noch mehr...
- Gazeley gewinnt Hanse Globe 2009 Frankfurt (ots) - Hamburgs Preis für nachhaltige Logistik geht in diesem Jahr an Gazeley. Der globale Logistikimmobilienentwickler erhielt gestern die Siegertrophäe für sein grünes Logistikzentrum G.Park Blue Planet in Nordengland, das durch ökologisch durchdachte Planung und innovative Technologien eine positive CO2-Bilanz aufweisen kann. Mit ihrem Nachhaltigkeitspreis zeichnet die Logistik-Initiative Hamburg besonders zukunftsweisende Projekte aus, die einen Beitrag für Umwelt und Gesellschaft leisten. Zur feierlichen Preisverleihung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|