Friedliche Lösung des Berg Karabach-Konfliktes in europäischem Interesse

Berlin (ots) - Symposium des Deutsch-Aserbaidschanischen Forums
(DAF) unterstreicht die kulturelle und energiewirtschaftliche
Bedeutung Aserbaidschans

Die aserbaidschanische Kultur gehört zu den ältesten der Welt und
gewinnt auch außerhalb der Landesgrenzen mehr und mehr an Bedeutung.
Davon konnten sich die Teilnehmer des Symposiums "Berg Karabach -
Kulturwiege von Aserbaidschan" überzeugen. Dazu hatte das
Deutsch-Aserbaidschanische Forum (DAF) nach Berlin eingeladen. Das
Symposium stand im Zeichen einer Podiumsdiskussion über den Konflikt
um die Region Berg Karabach.

Aserbaidschan und Europa: starke Partner in Energiefragen

Mit der Besetzung von 20 Prozent des aserbaidschanischen
Territoriums durch Armenien gilt das Gebiet Berg Karabach als eine
der vernachlässigten Krisenregionen, die oftmals mit der Bezeichnung
"eingefrorene Konflikte" versehen werden. Dieser Konflikt hat nicht
nur Bedeutung für die Flüchtlinge in den Gebieten sondern auch für
die Öl- und Gasversorgung Europas. Denn für Deutschland ist
Aserbaidschan der wichtigste Wirtschaftspartner im Kaukasus. Im Jahr
2008 bezog die Bundesrepublik zirka 3,4 Millionen Tonnen Erdöl aus
Aserbaidschan. Damit liegt das Land auf Platz 6 der wichtigsten
Rohöllieferanten Deutschlands.

Die Förderung der Öl- und Erdgasvorkommen sowie die
Baku-Tiflis-Ceyhan-Erdölpipeline und
Baku-Tbilissi-Ersurum-Gaspipeline haben dazu beigetragen, dass das
Land zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer weltweit zu den am
schnellsten wachsenden Volkswirtschaften zählt. Zudem hat sich
Aserbaidschan damit als wichtiger Energiepartner Deutschlands
positioniert. Seit Juni 2006 führt die Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline
(BTC) von Baku über Tiflis in Georgien zum türkischen Mittelmeerhafen
Ceyhan. Neben der BTC bestehen zwei weitere Pipelines mit geringerem
Transportvolumen zum Schwarzen Meer, nach Supsa (Georgien) und
Noworossijsk (Russland). Aserbaidschan beteiligt sich zudem an Plänen
für einen neuen Korridor für Gaslieferungen aus der Kaspischen Region
und dem Nahen Osten nach Europa (Nabucco-Pipeline) als Liefer- und
Transitland. "Aufgrund der großen energiestrategischen Bedeutung des
Landes sollte es im Interesse der deutschen Politik liegen, eine
schnelle und friedliche Lösung des Berg Karabach-Konfliktes zu
unterstützen und diese auch innerhalb der EU anzusprechen und
voranzutreiben", unterstreicht DAF-Vorsitzender Otto Hauser,
Regierungssprecher und Parlamentarischer Staatssekretär a.D. "Die
Lösung des Konfliktes würde einen erheblichen Beitrag zu der
politischen Entwicklung der Region leisten, als auch wirtschaftliche
Prosperität für die Bevölkerung des Südkaukasus bringen", so S. E.
Parviz Shahbazov, Botschafter der Republik Aserbaidschan in
Deutschland.

Kulturelle Vielfalt

Doch die Veranstaltung stand nicht nur im Zeichen des Konfliktes,
sondern stellte die kulturelle Vielfalt Aserbaidschans in den Fokus.
Die Ernennung der Felsenzeichnungen von Gobustan und der Altstadt von
Baku zum UNESCO Weltkulturerbe steht für die Bedeutung der Kultur des
Landes. Aserbaidschan hat bereits 2008 sein erstes Kulturjahr im
Ausland veranstaltet und dafür Deutschland ausgewählt. Die
vielfältigen kulturellen Veranstaltungen in Dresden, Berlin, Bonn,
München und Hamburg weckten großes Interesse an der
aserbaidschanischen Kultur. Für die Ausstellung "Aserbaidschan: Land
des Feuers - Geschichte und Kultur im Kaukasus" im Ethnologischen
Museum Berlin interessierten sich mehr als 11.000 Besucher. Umgekehrt
stoßen die "Deutschlandwochen im Südkaukasus" in diesem Jahr bisher
auf große Resonanz, besonders bei dem jungen aserbaidschanischen
Publikum.

Ein musikalisches und handwerkliches Rahmenprogramm rundete die
Veranstaltung ab. "Unser Ziel ist es, das gegenseitige Verständnis
von Aserbaidschan und Deutschland zu fördern. Der kulturelle
Austausch der beiden Länder stellt hierfür den optimalen Rahmen dar",
zog Hauser das Fazit.

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Originaltext: Deutsch-Aserbaidschanisches Forum (DAF)
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