Mitteldeutsche Zeitung: Jung-Rücktritt / SPD-Verteidigungsexperte sieht viele offene Fragen
Geschrieben am 27-11-2009 |
Halle (ots) - Der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels hat betont, dass seine Fraktion trotz des Rücktritts von Bundesarbeitsminister Franz Josef Jung (CDU) an ihrer Absicht festhalte, einen Untersuchungsausschuss einzurichten und dabei auch Fragen an den neuen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) richten werde. "Es bleibt dabei. Die offenen Fragen sind alle nicht beantwortet", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). Nur in einem Untersuchungsausschuss könne man Jung, Ex-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan, den von Guttenberg ebenfalls geschassten Staatssekretär Peter Wichert sowie weitere wichtige Zeugen hören. Bartels bekräftigte im Übrigen: "Es geht nicht um eine Banalität." Guttenberg sei bei seiner Bewertung des Bombardements "sehr schneidig" gewesen. "Auch an ihn gibt es Fragen. Möglicherweise muss er den ersten Fehler einräumen." Der Verteidigungsminister hatte den Luftangriff vom 4. September auf zwei von den Taliban entführte Tanklaster "militärisch angemessen" genannt. Aus den vom Verteidigungsministerium unterdrückten Berichten geht allerdings hervor, dass auch viele zivile Opfer getötet wurden.
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