Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum Minarett-Verbot in der Schweiz
Geschrieben am 30-11-2009 |
Köln (ots) - Schikane per Verfassung
RAIMUND NEUSSzum Minarett-Verbot
Herzlichen Glückwunsch, Schweiz! Mit dem per Volksabstimmung angenommenen Minarett-Verbot ist das Land endlich auf dem Niveau der Türkei angekommen, wo der Bau einer Kirche, wenn überhaupt, nur nach einer Serie von Schikanen möglich ist.
Die Türkei betreibt so etwas hinten herum, unter dem Vorwand grundbuchrechtlicher oder steuerlicher Regeln; die Schweizer dagegen schreiben die gegen eine religiöse Minderheit gerichtete Schikane frech in die Verfassung. Und schaffen damit den absurden Fall einer verfassungswidrigen Verfassungsänderung, denn die Schweizer Bundesverfassung verbietet in Artikel 8 jede religiöse Diskriminierung. Unglaublich, dass die Bürger eines Landes so abstimmen, das von weltweitem Handel, von Tourismus und Verkehr lebt, in dem das Rote Kreuz und die UN ihre Sitze haben.
Wer sich in Deutschland für mehr direkte Demokratie einsetzt, dem sollte das Schweizer Beispiel als Warnung dienen: So etwas kann eben auch herauskommen, wenn Populisten die Möglichkeiten einer Abstimmungskampagne nutzen, um Fremdenfeindlichkeit und Islamophobie zu schüren.
Redlicherweise sei zugestanden, dass etliche Moscheegemeinden - aber eben nicht alle - das Ihre tun, um Vorbehalte auszulösen. Viele sind intransparent finanziert, betreiben ihre "Einladung zum Glauben" (vulgo Mission) recht aufdringlich, vertreten eine traditionalistische Ausrichtung und setzen sich nicht gerade eifrig für Menschenrechte in islamischen Ländern ein. Aber nur daran kann es nicht liegen. Die Mehrheit gegen Minarette war gerade in Kantonen hoch, in denen kaum Muslime leben, die überhaupt für Anstoß sorgen könnten. Und selbst wo es Anlass zum Anstoß gibt, stehen Menschenrechte eben auch den Unbequemen, auch den Sektierern zu.
Wer sich dem wie die Mehrheit der Schweizer Wähler widersetzt, verlässt das gemeinsame europäische Haus und erreicht im übrigen genau das, wovor er doch Angst hat: Radikalisierung von Muslimen.
Originaltext: Kölnische Rundschau Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2
Pressekontakt: Kölnische Rundschau Engelbert Greis print@kr-redaktion.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
239821
weitere Artikel:
- Berliner Morgenpost: Kein Welpenschutz für Köhler, Rösler und Co. - Leitartikel Berlin (ots) - Er war 33, als er die Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag übernahm. In Mainz war er zum Stadtgespräch geworden, da er sich im Schaufenster eines Herrenausstatters umgezogen haben soll. Der junge Helmut Kohl galt in der Honoratiorenpartei CDU als Rocker. Der Neue im Landtag zu Hannover war, obgleich erst 31 Jahre jung, ein brillanter Rhetoriker. Mit 40 war Sigmar Gabriel Ministerpräsident. Joschka Fischer wurde mit 37 in Turnschuhen und grob gewirktem Jackett zum hessischen Umweltminister vereidigt, ohne Abitur und mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST bis Dienstagmorgen 1Uhr!!!! Uhl (CSU): Angst vor Überfremdung ist auch in Deutschland begründbar Köln (ots) - Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU), hält angesichts des Schweizer Votums gegen den Bau von Minaretten Ängste vor kultureller Überfremdung auch in Deutschland für begründbar. "Solche Stimmungen muss man als Politiker sehr ernst nehmen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Das zeigt, dass man in der Schweiz und möglicherweise auch bei uns gewisse Ängste hat gegenüber einer kulturellen Überfremdung. Vor allem in unseren Großstädten sind solche Ängste durchaus mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST bis Dienstagmorgen 1Uhr!!!! Kundus-Bombardement - Prüfung der Generalbundesanwaltschaft zieht sich hin Köln (ots) - Die Generalbundesanwaltschaft hat betont, dass die angekündigte Neubewertung des Luftangriffs bei Kundus durch Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) keine Auswirkungen auf das laufende juristische Verfahren haben werde. "Wir müssen unsere juristische Prüfung selbständig vornehmen", sagte ein Sprecher der Behörde dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Diese Prüfung dauert an." Sie könne bis ins nächste Jahr dauern. Die Generalbundesanwaltschaft werde den bis zur vorigen Woche unterschlagenen Feldjäger-Bericht, mehr...
- Rheinische Post: Kassen müssen Farbe bekennen Düsseldorf (ots) - Die Krankenkassen verhalten sich zurzeit, als spielten sie Mikado. Nach dem Motto: Wer zuerst zuckt, hat verloren. Sie zögern es so lange wie möglich heraus, von ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag zu kassieren. Denn wer als Erster seine Versicherten zusätzlich zur Kasse bittet, muss damit rechnen, dass zahlreiche Mitglieder von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und die Kasse damit erst Recht in Schwierigkeiten kommt. In dem Zusatzbeitrag-Vermeidungs-Wettlauf zeigt sich einer der vielen Webfehler des Gesundheitsfonds. mehr...
- Rheinische Post: Fahndungspanne Düsseldorf (ots) - Auch gestern hat der Ausbrecher Peter-Paul Michalski wieder hunderte Polizisten auf Trab gehalten. Diesmal war Bielefeld der Schauplatz einer Großfahndung. Egal ob die Polizei ihn dort fassen sollte oder nicht, geben die Fahnder derzeit kein glückliches Bild ab. So ist die Frage, warum Michalski bei der Festnahme seines Komplizen Heckhoff am Sonntagmorgen entkommen konnte, bislang unbeantwortet geblieben. Und wie konnte es sein, dass der Gangster, der sich in Mülheim überhaupt nicht auskannte, durch das Netz des größten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|