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Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im November 2009

Geschrieben am 01-12-2009

Nürnberg (ots) - "Auch nach rund einem Jahr Wirtschaftskrise zeigt
sich der Arbeitsmarkt verhältnismäßig robust. Die Auswirkungen auf
Arbeitslosigkeit und Beschäftigung sind weit weniger dramatisch als
zunächst von vielen befürchtet", so fasste der Vorstandsvorsitzende
der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, die Entwicklung
des Arbeitsmarktes im November 2009 zusammen.

Arbeitslosenzahl im November: -13.000 auf 3.215.000

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +227.000

Arbeitslosenquote im November: -0,1 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent

Die Arbeitslosigkeit hat von Oktober auf November leicht um 13.000
auf 3.215.000 abgenommen (West: -13.000 auf 2.216.000; Ost:
unverändert bei 1.000.000). Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet
für den November erneut einen Rückgang um 7.000. Für die jüngste
Entwicklung hat ein Sondereffekt infolge der Neuausrichtung der
arbeitsmarktpolitischen Instrumente eine Rolle gespielt.
Berücksichtigt man die gesamte Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik -
deren aktuelle Veränderung von diesem Sondereffekt dominiert wird -
wäre die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt im November schätzungsweise
um 10.000 gestiegen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr und angesichts
der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist das immer noch eine
sehr moderate Entwicklung.
Im Vergleich zum November 2008 gab es 227.000 Arbeitslose mehr. Der
Anstieg resultiert aus der schweren Rezession, in der sich die
deutsche Wirtschaft befindet. Entlastend wirken nach wie vor
Kurzarbeit und weitere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen sowie das
rückläufige Arbeitskräfteangebot (-135.000 im Jahresdurchschnitt
2009). Nach wie vor konzentriert sich die Zunahme im
Vorjahresvergleich auf den Rechtskreis des SGB III, vor allem weil
sie durch mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit dominiert wird. Diese
neuen Arbeitslosen haben in hohem Maße durch vorangegangene
Beschäftigung Ansprüche aus der Arbeitslosenversicherung.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der
Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Oktober saisonbereinigt
um 13.000 gesunken. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
hat nach vorläufigen Daten der BA, die bis September reichen,
saisonbereinigt um 10.000 abgenommen.
Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit nach Berechnungen des
Statistischen Bundesamtes von September auf Oktober im Zuge der
Herbstbelebung um 145.000 auf 40,70 Millionen gestiegen. Gegenüber
dem Vorjahr hat sich die Erwerbstätigkeit um 145.000 verringert. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im September nach der
Hochrechnung der BA bei 27,79 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war
das ein Rückgang um 202.000. Die Abnahme wird vor allem dadurch
begrenzt, dass die Teilzeitbeschäftigung noch steigt, während die
Vollzeitbeschäftigung deutlich rückläufig ist.
Die anderen Formen der Erwerbstätigkeit haben sich im
Vorjahresvergleich weiterhin uneinheitlich verändert: Während die
Zahl der Selbständigen sowie die Zahl der Beschäftigten in
Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung unter dem
Vorjahresniveau lag, ist die Zahl der ausschließlich geringfügig
Beschäftigten gestiegen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt
ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den
Oktober auf 3,01 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 6,9 Prozent.
Erste Schätzungen für den November signalisieren neue Anzeigen für
konjunkturelle Kurzarbeit für 100.000 bis 105.000 Personen. Dies sind
etwas mehr als im Vormonat.
Differenzierte Angaben für die tatsächliche Inanspruchnahme der
Kurzarbeit liegen nunmehr für das dritte Quartal 2009 vor. Im
September gab es demnach insgesamt 1,074 Millionen Kurzarbeiter,
darunter 1,056 Millionen aus konjunkturellen Gründen. Der Rückgang
gegenüber dem Höchststand vom Mai 2009 (1,516 Millionen
konjunkturelle Kurzarbeiter) dürfte vor allem mit den Sommerferien
zusammenhängen, für Urlaubszeiten zahlt die BA kein Kurzarbeitergeld.
Der durchschnittliche Arbeitsausfall aller Kurzarbeiter belief sich
im September auf 31,3 Prozent, für die konjunkturellen Kurzarbeiter
auf 30,2 Prozent. Somit errechnet sich für alle Kurzarbeiter ein
Beschäftigtenäquivalent von 336.000; für die konjunkturellen
Kurzarbeiter von 319.000 Arbeitnehmern.
Die der BA gemeldeten Stellen insgesamt, darunter auch die
ungeförderten Stellen für "normale" sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse, die besser die Marktentwicklung
widerspiegeln, haben im November saisonbereinigt jeweils um 4.000
zugenommen. Nicht saisonbereinigt hat der gesamte Stellenbestand im
Oktober gegenüber dem Vormonat um 14.000 auf 465.000 abgenommen. Im
Vergleich zum Vorjahr war das ein Rückgang um 74.000. Von allen
gemeldeten Stellen entfielen 261.000 auf ungeförderte Stellen für
"normale" sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse.
Das waren 6.000 weniger als im Vormonat und 76.000 weniger als vor
einem Jahr.
Der Stellenindex der BA, der BA-X, hat von Oktober auf November
erneut um einen auf 126 Punkte leicht zugelegt. Im Vergleich zum
Vorjahr hat er allerdings weiterhin deutlich verloren (30 Punkte). Es
bleibt abzuwarten, ob sich die aktuelle Stabilisierung des BA-X
fortsetzt.

Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Originaltext: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6776
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6776.rss2

Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


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