Erstes Bundesland reagiert auf Kritik am Pflege-TÜV Dreyer bittet Pflegekassen die Veröffentlichung von Prüfberichten aufzuschieben
Geschrieben am 02-12-2009 |
Mainz (ots) - Wenige Tage vor der geplanten Veröffentlichung der ersten Pflegenoten für Heime und ambulante Dienste bittet die rheinland-pfälzische Sozialministerin Malu Dreyer in einem Brief an die Landesvertretungen der Pflegekassen "um Prüfung, ob die Veröffentlichung der Transparenzberichte für die stationäre und ambulante Pflege aufgeschoben werden kann". Dieses Schreiben liegt dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" exklusiv vor. Hintergrund dieses Briefes sind neue Erkenntnisse des medizinischen Dienstes in Rheinland Pfalz, die vor wenigen Tagen bei einer Verwaltungsratssitzung vorgestellt wurden. Demnach wurden seit Juli 2009 insgesamt 48 ambulante Pflegedienste überprüft. 58,3 Prozent davon erhielten im Bereich pflegerische Leistungen die Note mangelhaft und damit die schlechteste Note. "Damit schneiden viele ambulante Pflegedienste schlechter ab, als ihre tatsächliche Pflegequalität ist", sagte Walter Bockemühl, Chef der AOK Rheinland-Pfalz, gegenüber "Report Mainz". Dieser Argumentation schließt sich die rheinland-pfälzische Sozialministerin an. Wörtlich schrieb Malu Dreyer an die Pflegekassen: "Am Beispiel der ambulanten Pflege hat sich die Kritik verfestigt, die, sollte sie sich auf einer breiten empirischen Grundlage bestätigen, zu einer deutlichen Benachteiligung ambulanter Pflegedienste führen dürfte. Der Grundsatz ambulant vor stationär würde gegebenenfalls ins Gegenteil verkehrt." Weiter heißt es im Schreiben der Sozialministerin: "Ein Aufschub bis zum Abschluss der Vorabauswertungen für den ambulanten und stationären Bereich ermöglicht es, eventuelle, im Rahmen der Detailanalyse festgestellte, gravierende Mängel vor einer Veröffentlichung zu beheben."
Auch die seit Monaten in der Kritik stehenden Berichte der stationären Pflege sollen auf den Prüfstand. Dreyer: "Ergibt die Analyse auf einer breiten empirischen Grundlage, dass die unterschiedlichen Bewertungssysteme im Verhältnis bessere Noten für stationäre Einrichtungen mit sich bringen, kann nur der Aufschub der Veröffentlichung eine Verzerrung vermeiden."
Walter Bockemühl, Teilnehmer der Verwaltungsratssitzung des MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung), betont gegenüber "Report Mainz": "Ich teile die Auffassung der Ministerin ausdrücklich und werde ihrer Bitte natürlich entsprechen und die Pflegeberichte nicht veröffentlichen."
Rheinland-Pfalz ist damit das erste Bundesland, das die Transparenzberichte nach massiver Kritik auch des prüfenden medizinischen Dienstes, erst einmal nicht veröffentlichen will. Zunächst sollen die Mängel beseitigt werden.
Zitate gegen Quellenangabe frei.
Originaltext: SWR - Das Erste Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75892 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75892.rss2
Pressekontakt: Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.: 06131/929-3351.
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
240177
weitere Artikel:
- Internationaler Tag der Behinderten am 3. Dezember - Behindert heißt nicht chancenlos! Nürnberg (ots) - Beschäftigungsreserven in der Grundsicherung erschließen Behinderte Menschen stoßen in ihrem Alltag immer wieder auf Barrieren, auf sichtbare und auf unsichtbare. Berührungsängste und Vorurteile begegnen ihnen auch bei der Arbeitsuche. Das Bild von behinderten Menschen wird oftmals mit Einschränkungen verbunden. Die Folge ist, dass sie auf dem Arbeitsmarkt immer noch zu den Benachteiligten zählen - obwohl sich unter ihnen eine große Fachkräftereserve verbirgt. Aktuell sind 165.000 schwerbehinderte Menschen auf Arbeitsuche, mehr...
- Nanosilber-Produkte auf dem Vormarsch. Neue BUND-Studie zu Risiken für Umwelt und Gesundheit Berlin (ots) - Der Einsatz winzigster Silberpartikel in immer mehr Alltagsprodukten gefährdet die Wirkung des in der Medizin als wichtiges Antibiotikum verwendeten Silbers. Der wachsende Eintrag dieses sogenannten "Nanosilbers" in die Umwelt führt außerdem bei Menschen und Tieren zu bislang unbekannten Gesundheitsrisiken. Nanoteilchen, die tausendmal kleiner sind als der Durchmesser eines menschlichen Haares, können die Blut-Hirn- oder die Plazenta-Schranke überwinden und stehen im Verdacht, die Erbsubstanz von Lebewesen zu schädigen. mehr...
- Zementindustrie fordert Verstetigung der Infrastrukturinvestitionen / Bundesregierung muss Weg aus der Krise ebnen Berlin (ots) - Die deutsche Zementindustrie ist von der Krise und der Rezession stärker in Mitleidenschaft gezogen worden, als dies von der Branche Ende vergangenen Jahres noch erwartet worden war. Dies zeigen vorläufige Zahlen zu Umsatz und Zementverbrauch für 2009. Der ungünstige Trend wird sich zwar in 2010 noch nicht völlig umkehren lassen. Nach dieser Durststrecke hofft die Branche allerdings, wieder verstärkt auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Hierbei ist aber entscheidend auch die Bundespolitik gefragt, die finanziellen und infrastrukturpolitischen mehr...
- Bleser/Lehmer: Union begrüßt Bewegung bei Bewertung der Grünen Gentechnik durch Greenpeace Berlin (ots) - Zu den Äußerungen des neuen Geschäftsführers von Greenpeace International zur Grünen Gentechnik erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB und der zuständige Berichterstatter, Dr. Max Lehmer MdB: Die Unionsfraktion begrüßt es außerordentlich, dass der neue Chef von Greenpeace International die Haltung von Greenpeace zur Grünen Gentechnik vor dem Hintergrund positiver Aspekte beispielsweise beim Goldenen Reis überprüfen wird. mehr...
- Bundesgesundheitsministerium will Prävention mit neuer Strategie angehen Berlin (ots) - Staatssekretärin Widmann-Mauz: "Wir müssen mehr investieren, aber nicht mit mehr Bürokratie" / IKK e.V. startet erfolgreich "Plattform Gesundheit" Annette Widmann-Mauz, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, hat sich für einen Ausbau der Prävention ausgesprochen. "Unser Ziel ist es, Prävention mit neuer Strategie anzugehen", sagte sie gestern bei der Veranstaltung des IKK e.V. "Überschätzte Vorsorge?", die in Berlin stattfand. "Wir müssen mehr investieren, aber nicht mit mehr Bürokratie", mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|