Bundesgesundheitsministerium will Prävention mit neuer Strategie angehen
Geschrieben am 02-12-2009 |
Berlin (ots) - Staatssekretärin Widmann-Mauz: "Wir müssen mehr investieren, aber nicht mit mehr Bürokratie" / IKK e.V. startet erfolgreich "Plattform Gesundheit"
Annette Widmann-Mauz, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, hat sich für einen Ausbau der Prävention ausgesprochen. "Unser Ziel ist es, Prävention mit neuer Strategie anzugehen", sagte sie gestern bei der Veranstaltung des IKK e.V. "Überschätzte Vorsorge?", die in Berlin stattfand. "Wir müssen mehr investieren, aber nicht mit mehr Bürokratie", untermauerte die CDU-Politikerin. Erforderlich sei unter anderem eine "zielgruppenspezifische Beratung" sowie Vernetzung, beispielsweise mit dem Krebsinformationsdienst. Im Hinblick auf die Einführung weiterer Krebsfrüherkennungsprogramme betonte Widmann-Mauz: "Wir brauchen Evaluationsergebnisse für die Ausgestaltung." Bei der betrieblichen Gesundheitsförderung setzt sie auf die bereits gewonnenen Erfahrungen: "Unser Ziel muss es sein, auf Bewährtes aufzusetzen und in die Versorgungslandschaft zu integrieren."
"Überschätzte Vorsorge?"- unter diesem Titel eröffnete der IKK e.V., die Interessenvertretung der Innungskrankenkassen auf Bundesebene, gestern erstmalig seine neue Veranstaltungsreihe "Plattform Gesundheit", die es sich zum Ziel gesetzt hat, wichtige gesundheitspolitische Themen mit kontroversen Auffassungen einer öffentlichen Diskussion zu stellen. Dr. Rainer Hess, Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses, sagte, dass alle Krebsfrüherkennungsprogramme besser qualitätsgesichert untersucht werden müssten: "Die Frage ist, was wir damit erreichen wollen und wo wir besser werden können." Er forderte die Ärzte auf, jene, die eine Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen wollen, intensiver zu beraten - "auch über die Risiken". Dieser Aspekt würde bisher eher vernachlässigt.
Ziel von Dr. Christa Maar, Vorstand der Felix-Burda-Stiftung, ist es, so viele Menschen wie möglich auf die Darmkrebsvorsorge aufmerksam zu machen. "Am besten wäre es, wenn unsere Arbeit irgendwann überflüssig würde." Sie kritisierte, dass in der Darmkrebsvorsorge lediglich in Bayern eine wissenschaftliche Überprüfung der Maßnahme stattfinde. "Wir brauchen mehr Evaluation, die dann auch über die Krebsregister der Länder abgeglichen wird", so ihr Vorschlag.
Auch Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser, die an der Fakultät Gesundheitswissenschaften der Universität Hamburg lehrt, zielte mit ihren kritischen Aussagen zum Nutzen und Schaden von Früherkennung auf die Verbesserung der Daten- und Informationslage ab. Die zunehmende Verunsicherung der Versicherten betrachtete Dr. Brigitte Wutschel-Monka, Vorstandsvorsitzende der IKK Nordrhein, mit großer Sorge. Grund sei, dass zahlreiche Ärzte neben der eigentlichen Früherkennungsuntersuchung auch zahlreiche Leistungen anböten, die die Versicherten selbst bezahlen müssen und die auch nicht qualitätsgesichert seien. "Das muss aufhören", forderte sie. Unterstützt wurde die Krankenkassen-Vorstandsvorsitzende von Dr. Leonhard Hansen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein: "Wir müssen mehr aufklären und sensibilisieren."
Für Dr. Klaus Koch, Medizinredakteur beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, stand fest: "Unser Ziel muss es sein, die Menschen zu befähigen, die für sie richtige Entscheidung zu treffen. Deshalb muss man offen und ehrlich über die Krebsfrüherkennung reden - auch über die Risiken". Jeder könne dann auf dieser Basis seine eigene Entscheidung treffen.
Originaltext: IKK e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7359 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7359.rss2
Pressekontakt: Pressesprecherin Fina Geschonneck, Tel.: 030 202491-11, Fax: 030 202491-50, E-Mail: fina.geschonneck@ikkev.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
240228
weitere Artikel:
- Die UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung - Ein wahrer Fortschritt? / Das Beispiel Marokko München (ots) - Vor drei Jahren wurde die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung verabschiedet. Genauso wie in Deutschland wurde sie auch in Marokko 2009 in die nationale Gesetzgebung übernommen. Am Beispiel des nordafrikanischen Landes stellt Handicap International die Wirksamkeit der Konvention vor - mit ausführlichem Pressematerial einschließlich Fotos und Fallbeispielen unter http://www.handicap-international.de/behinderung.html . Die UN-Konvention wurde am 13. Dezember 2006 von der Generalversammlung der mehr...
- Zahn zum Engagement der Rentenversicherung in den neuen Bundesländern Berlin (ots) - Christian Zahn, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Rentenversicherung Bund, erinnerte die Mitglieder der Vertreterversammlung heute in Stralsund an 20 Jahre Engagement der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) und anschließend der Deutschen Rentenversicherung Bund in den neuen Bundesländern. Rentenzahlung in den neuen Bundesländern Ab dem 1. Januar 1992 galt in Deutschland ein einheitliches Rentenrecht. Die in der DDR gezahlten Renten seien nach Zahns Worten termingerecht umgewertet worden, so dass mehr...
- Mißfelder/Beck/Haibach: Neue Chance für Afghanistan nutzen Berlin (ots) - Anlässlich der Rede von Präsident Obama zur neuen Strategie der USA für Afghanistan erklären der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Philipp Mißfelder MdB, der verteidigungspolitische Sprecher Ernst-Reinhard Beck MdB und der entwicklungspolitische Sprecher Holger Haibach MdB : Die Rede von Präsident Obama markiert einen wichtigen Schritt in der Entwicklung des internationalen Engagements in Afghanistan. Die vorübergehende Aufstockung der amerikanischen Truppen bildet einen Zeitrahmen, in dem die mehr...
- Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) berichtet in ihrer morgigen Ausgabe über die Stasi-Verstrickungen des Landtagsabgeordneten Michael Luthardt (Linke). Frankfurt/Oder (ots) - Potsdam. Nach Unterlagen der Birthler-Behörde hat der in Chorin (Barnim) lebende Abgeordnete Michael Luthardt (Linke) in den Jahren von 1978 bis 1980 als Soldat im Wachregiment des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gedient. Das berichtet die Märkische Oderzeitung in ihrer morgigen Ausgabe. Er war dort im politisch-operativen Sicherheitsdienst tätig. Innerhalb der Linksfraktion ist es die vierte innerhalb weniger Wochen bekannt gewordene Verwicklung in den DDR-Geheimdienst. +++ Originaltext: Märkische mehr...
- Umweltrat sollte EU-Agrarpolitik nicht nur durch die ökologische Brille sehen - Deutscher Bauernverband fordert bessere Anreize bei Agrarumweltmaßnahmen Berlin (ots) - (DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) äußert sich in einer ersten Reaktion kritisch zu den Vorschlägen des Sachverständigenrates für Umweltfragen für eine Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik nach 2013. Die Forderung des Umweltrates, die EU-Agrarförderung praktisch allein an ökologischen Zielsetzungen auszurichten, ist aus Sicht des DBV alles andere als nachhaltig. Es sei nicht akzeptabel, andere wichtige politische Ziele wie eine sichere Nahrungsmittelversorgung, eine wettbewerbsfähige Landwirtschaft mit modernen Arbeitsplätzen, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|