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Südwest Presse: Kommentar: Afghanistan

Geschrieben am 02-12-2009

Ulm (ots) - Der Krieg in Afghanistan bleibt Chefsache: Auch
US-Präsident Barack Obama lässt sich nicht von seinen Verbündeten das
Gesetz des Handelns aus der Hand nehmen. Seine Ankündigung, die
amerikanischen Truppen aufzustocken und zugleich einen Starttermin
für den Rückzug zu definieren, setzt Zeichen und die Alliierten unter
Druck.
Die Europäer werden sich dieser Doppelstrategie Obamas bei der
Afghanistan-Konferenz Ende Januar in London nicht entziehen können.
Washington erwartet von allen Beteiligten mehr Soldaten - nur dann
ist es möglich, im Sommer 2011 mit dem allmählichen Abzug vom
Hindukusch zu beginnen. Eine Botschaft, die den Nato-Partnern in den
nächsten Wochen noch viel Kopfzerbrechen bereiten wird.
Kanadier und Holländer sind schon auf dem Absprung. Paris und Berlin
würden mit Rücksicht auf eine immer skeptischer werdende
Öffentlichkeit ihren Militäreinsatz lieber heute als morgen
reduzieren. Und jetzt sollen sie sogar noch weitere Soldaten
schicken, obwohl Zweifel erlaubt sind, dass Afghanistan militärisch
auf den Tugendpfad von Freiheit und Demokratie gezwungen werden kann?
Die Bundeskanzlerin braucht gute Gründe, um der Bevölkerung zu
erklären, dass Deutschland dem US-Präsidenten folgen muss. Bis London
kann Angela Merkel auf Zeit spielen, danach heißt es: Farbe bekennen,
unerbittlich.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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