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Westdeutsche Zeitung: Daimlers Stern soll wieder strahlen = von Martin Vogler

Geschrieben am 02-12-2009

Düsseldorf (ots) - Daimler-Chef Zetsche riskiert viel. Wenn er
einen wesentlichen Teil der Produktion der C-Klasse nach Amerika
verlegt, birgt das erhebliche Gefahren. Das hat auch damit zu tun,
dass in Deutschland die Wahl der Automarke und des passenden Modells
eine höchst emotionale Sache ist. Und den Fahrzeugen mit dem Stern
fällt da eine besondere Rolle zu.
Zwar bauen auch andere Hersteller in Deutschland mittlerweile schicke
und elegante Autos und haben damit in den letzten Jahren Daimler das
Leben ein Stück schwerer gemacht. Doch viele assoziieren weiterhin:
Wer mit dem Stern auf der Kühlerhaube durch die Lande fährt, ist eine
bedeutende Persönlichkeit. Dabei färbt der Glanz der
Oberklasse-Fahrzeuge automatisch auf die Modelle der C-Klasse ab.
Gleichzeitig gelten diese Mittelklasseautos als noch erschwinglich
auch für durchschnittliche Leute und trotz eines gewissen Komforts
als vernünftig. Diese Mischung führte dazu, dass dank einer
überwiegend mittelständischen Käuferschicht die C-Klasse zur
meistverkauften Daimler-Reihe wurde. Wie diese Klientel auf die
Produktionsverlagerung nach Bremen beziehungsweise Amerika reagieren
wird, das ist die Frage, die Dieter Zetsche Sorgen machen muss.
Andererseits kann er kaum anders handeln. Angesichts des niedrigen
Dollarkurses wird es immer schwieriger, in den USA mit Importautos
Geld zu verdienen. Also baut man sie besser gleich dort, zahlt
niedrigere Löhne, spart Zölle und Transportkosten. Das ist sinnvoll,
zumal im Gegensatz zu Europa dort der Markt für die C-Klasse weiteres
Wachstum verspricht. Auch in der Gesamtverantwortung für das
Unternehmen ist das sinnvoll: Daimler muss Kosten sparen, um auf
Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben.
Der Zielkonflikt zwischen möglicher Beschädigung des deutschen
Markenkerns und Wirtschaftlichkeit wird Daimler zu schaffen machen.
Da helfen Arbeitsplatzgarantien für Sindelfingen nur bedingt. Denn
das Konzept, wie alle Arbeitnehmer dort künftig beschäftigt werden
sollen, fehlt noch. Zudem ahnt man: Das Versprechen soll erstmal den
Betriebsrat besänftigen. Denn dieses Gremium hat zumindest indirekt
auch Einfluss auf die 2010 anstehende Vertragsverlängerung Zetsches.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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