Neue OZ: Kommentar zu USA / Afghanistan / Obama / Merkel
Geschrieben am 02-12-2009 |
Osnabrück (ots) - Für Merkel typisch, für Deutschland schädlich
Das ist Merkel'sche Außenpolitik pur: US-Präsident Barack Obama geht in dem Bemühen flott voran, Afghanistan doch noch zu stabilisieren. Und die Kanzlerin lässt ihn gehen. Auf die Initiative des Amerikaners, der sich Partner inner- und außerhalb der NATO beherzt anschließen, reagiert Angela Merkel mit der lauen Ankündigung, vielleicht irgendwann irgendwas zu entscheiden. Als träfe sie Obamas Vorstoß völlig unvorbereitet, als ginge Afghanistan die Deutschen nichts mehr an.
Das ist für Merkel so typisch wie für Deutschland schädlich: Die Kanzlerin schielt auf die Stimmung im Inland. Das Gewicht der Republik in NATO und EU - also dort, wo sich für das Land die großen Räder drehen - gerät ihr dabei regelmäßig aus dem Blick. Erkennbar auch in diesem Fall: Die Regierung will allenfalls ihre lächerlich geringen Anstrengungen zur Ausbildung afghanischer Polizei minimal erhöhen. Gefragt ist aber entschlossenes Zupacken, zivil wie militärisch und vor allem rasch.
Fern von jeder Erfolgsgarantie liegt darin womöglich doch noch eine letzte Chance, die Lage in Afghanistan im westlichen Sinne zu gestalten. Wer dafür Ziele stecken will, die sich nicht in einem Truppenabzug erschöpfen, wer Einfluss sucht auf politische Strategie und militärische Taktik, der muss jetzt mitziehen. Ein Später gibt es nicht.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
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