(Registrieren)

Minenkonferenz in Cartagena: Erste Anzeichen der Bewegung bei US-Politik und für die Opferhilfe

Geschrieben am 03-12-2009

München (ots) - Genau ein Jahr nach der Verabschiedung des
Streubombenverbots in Oslo und 12 Jahre nach dem Vertragsabschluss
über Anti-Personen-Minen in Ottawa gibt es bei der Minenkonferenz in
Cartagena Anzeichen dafür, dass die Appelle der internationalen
Kampagnen gehört werden. So hat die deutsche Regierung den Bedarf an
mehr Opferhilfe betont - und die amerikanische Regierung relativierte
nach den massiven Protesten der letzten Tage vorsichtig ihre strikte
Ablehnung des Minenverbots.

Der Repräsentant der US-Regierung erklärte bei seinem Statement,
dass die Anwesenheit seiner Delegation bei der Konferenz als Zeichen
zu verstehen sei, dass Obama die politische Linie im Blick auf
Landminen umfassend überarbeiten werde. Das wäre ein erster Schritt -
jedoch kommt es nun auf eine klare Richtung und ein absehbares Ende
dieser Revision an. Die USA sind der einzige NATO-Staat, der den
Vertrag über ein Verbot von Anti-Personen-Minen noch nicht
unterzeichnet hat.

Seitdem dieser Vertrag 1999 in Kraft trat, haben sich Einsatz,
Produktion, Export und Lagerung von Anti-Personen-Minen weltweit
deutlich reduziert. In Cartagena erklärten sich Albanien, Ruanda,
Griechenland und Sambia minenfrei. Dennoch bleibt ein großer Bedarf
für die Versorgung von annähernd 500.000 überlebenden Opfern von
Minen und anderen explosiven Kriegsresten. Die Repräsentanten aus 130
Ländern, die sich in Cartagena zur Überprüfung der Umsetzung des
Minenverbots-Vertrags zusammengefunden haben, wurden deshalb von den
humanitären Experten der anwesenden Hilfsorganisationen wie Handicap
International damit konfrontiert, dass deutlich mehr Engagement nötig
ist, um betroffene Länder und Menschen wirkungsvoll zu unterstützen.

"Allein in Afghanistan leben über 60.000 Menschen, die einen
Unfall mit Minen oder Blindgängern schwer verletzt überlebt haben.
Der politische Wille, ihnen zu helfen, ist leider noch nicht stark
genug, " hatte Firoz Alizada, selbst Minenopfer aus Afghanistan und
Sprecher der internationalen Kampagne, im Vorfeld von Cartagena auf
einer Konferenz von Handicap International und Aktionsbündnis
Landmine.de in Berlin betont. Erfreulich ist, dass die deutsche
Regierung aus den Lehren dieser Konferenz offensichtlich bereits
Schlüsse gezogen hat und in Cartagena erklärte, dass eine Erhöhung
der Mittel für die Opferhilfe in den nächsten Jahren nötig ist.

"Wir begrüßen die Ankündigung der deutschen Regierung in
Cartagena, dass sie die Anstrengungen zur Opferhilfe verstärken
will", kommentierte François De Keersmaeker von Handicap
International Deutschland. "Gerne nehmen wir das Angebot wahr,
Strategien zur Verbesserung von Opferhilfe durch unsere Erfahrung in
der Projektarbeit für die betroffenen Menschen zu unterstützen."

Hintergrundsinformationen und Berichte aus von Minen und
Streubomben betroffenen Ländern finden Sie unter
www.handicap-international.de .

Zur Organisation: Handicap International ist als internationale
Hilfsorganisation in 60 Ländern der Welt für Menschen mit Behinderung
tätig: in der Rehabilitation und Integrationsarbeit sowie in der
Prävention u.a. durch Kampfmittelräumung und Aufklärung der
Bevölkerung. Handicap International hat die Internationale Kampagne
für das Verbot von Landminen mit gegründet, die 1997 den
Friedensnobelpreis erhielt. Außerdem engagiert sich die Organisation
mit der "Cluster Munition Coalition" für ein Verbot von Streubomben.

Originaltext: Handicap International
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16206
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_16206.rss2

Pressekontakt:
Dr. Eva Maria Fischer
089-54 76 06-13, www.handicap-international.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

240480

weitere Artikel:
  • Gröhe: Stunde der Wahrheit für Platzeck Berlin (ots) - Berlin, 3. Dezember 2009 101/09 Zu der morgigen Regierungserklärung des Ministerpräsidenten von Brandenburg, Matthias Platzeck, erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Hermann Gröhe: Morgen schlägt die Stunde der Wahrheit für Matthias Platzeck. In seiner Regierungserklärung hat er die Chance, einzugestehen, dass das rot-rote Experiment vor dem moralischen Bankrott steht. Ein "Weiter so" kann und darf es nicht geben. Der Ministerpräsident sollte die Möglichkeit zum Ausstieg aus dieser Koalition nutzen. Die mehr...

  • Modernisierung der Straßenbeleuchtung gewinnt an Dynamik / 9. ETP-Kongress "Straßenbeleuchtung 2010" / 26. bis 28. Januar 2010, Hilton, Nürnberg Düsseldorf (ots) - Neue verbindliche Mindestanforderungen für die Energieeffizienz von Leuchtstofflampen, Vorschaltgeräten und Leuchten im Rahmen der EU-Ökodesignrichtlinie sowie die Haushaltssituation vieler Städte und Gemeinden stellt die Kosten- und CO2-Effizienz der Straßenbeleuchtung auf den Prüfstand. Immer mehr Kommunen erkennen die Einsparpotenziale durch eine moderne und "intelligente" Straßenbeleuchtung und beginnen ihre kosten- und stromintensiven Quecksilberdampflampen durch LED-Lampen oder Natriumdampf-Hochdrucklampen zu mehr...

  • Kauch: CO2-Reduktion durch Auslandsprojekte muss zusätzlich sein / Höhn: Da wird sehr viel getrickst Bonn (ots) - Der umweltpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Michael Kauch, hat im PHOENIX-Interview die Pläne der Bundesregierung zur CO2-Reduktion verteidigt: "Wir haben klar gesagt, dass wir 40 Prozent Reduktion CO2 bis 2020 auf nationaler Ebene ohne Wenn und Aber wollen, also auch, wenn andere nicht so weit gehen wie wir. Das ist mehr als je eine Bundesregierung in diesem Parlament beantragt hat." Demgegenüber kritisierte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Bärbel Höhn, die Pläne der Bundesregierung, mehr...

  • Rische zur Alterssicherung in der neuen Legislaturperiode Berlin (ots) - Herbert Rische, der Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund, befasste sich in seinem Bericht an die Bundesvertreterversammlung mit der Koalitionsvereinbarung der neuen christlich-liberalen Regierung. Zwar seien keine neuen großen Rentenreformprojekte angekündigt worden. Zahlreiche im Koalitionsvertrag vereinbarte Einzelmaßnahmen wirkten sich aber direkt oder indirekt auf die Rentenversicherung aus, so Rische. Viele der Maßnahmen lägen dabei auf der Linie der in den vergangenen Legislaturperioden getroffenen Grundentscheidungen. mehr...

  • Vertreterversammlung stellte den Haushalt der Deutschen Rentenversicherung Bund 2010 fest Berlin (ots) - Die Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund verabschiedete gestern den Haushalt mit Gesamteinnahmen und -ausgaben von 137,4 Milliarden Euro. Die wesentlichsten Positionen des Haushaltsplanes 2010 stellen sich wie folgt dar: Beitragseinnahmen Die Beitragseinnahmen werden für 2010 mit insgesamt 96,8 Milliarden Euro veranschlagt. Höhe des Bundeszuschusses Der Zuschuss des Bundes (einschließlich des zusätzlichen Bundeszuschusses) beträgt für das Jahr 2010 insgesamt 32,0 Milliarden Euro. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht