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Neuer Rat der EKD präsentiert sich in Berlin/ Margot Käßmann erinnerte an Bedeutung der Menschenrechte

Geschrieben am 03-12-2009

Hannover (ots) -

Sperrfrist: 03.12.2009 18:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Der Ende Oktober 2009 gewählte Rat der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD) hat sich am heutigen Donnerstag in der
Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt zu Berlin
offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD), Landesbischöfin Margot Käßmann, umriss vor hochrangigen Gästen
aus Politik und Gesellschaft die Aufgaben, die bereits den Rat der
vergangenen Periode 2003-2009 beschäftigt haben und die nun auch vor
dem für sechs Jahre bis 2015 gewählten Rat der EKD liegen. Dazu, so
die Ratsvorsitzende in ihrer Rede, gehöre das "Ringen um die
Weitergabe des christlichen Glaubens in unserem Land" sowie das
Werben um Kirchenmitgliedschaft genauso, wie die Förderung des
kirchlichen Reformprozesses, der in den vergangenen Jahren begonnen
habe. Außerdem sei "vertrauensvolle Gemeinschaft in den ökumenischen
Beziehungen, insbesondere zu unserer römisch-katholischen
Schwesterkirche" wichtig und "drängende Fragen von sozialer
Gerechtigkeit wie faire Bildungschancen für Kinder aus armen
Familien, die Würde in der Pflege und am Lebensende insgesamt oder
auch die Situation von Flüchtlingen und Migranten in unserem Land."

Die Ratsvorsitzende erinnerte anlässlich des Internationalen Tages
der Menschenrechte am 10. Dezember an die weltweite Bedeutung der
Menschenrechte: "Wir verstehen die Menschenrechte als ein Geschenk
Gottes. Ja, gewiss, manches Mal mussten Sie geradezu gegen die
Kirchen durchgesetzt werden. Aber der Geist der Freiheit, der
Grundsatz der gleichen Würde jedes Menschen, die Gleichheit von Mann
und Frau, der Respekt vor dem Glauben anderer, der Schutz der Fremden
im Land - das sind Grundüberzeugungen, die die Bibel wie ein roter
Faden durchziehen. Deshalb, so Käßmann, seien die Kirchen
"dankbar,dass die Menschenrechte durch ihre Verankerung in
völkerrechtlich verbindlichen Dokumenten eine deutliche Stärkung
erfahren haben. Das gilt auch für den Lissaboner Vertrag, mit dessen
Inkrafttreten vor zwei Tagen die Charta der Grundrechte in der
Europäischen Union Rechtsverbindlichkeit erlangte.

Besonders hob die Ratsvorsitzende das "Menschenrecht der
Religionsfreiheit" hervor. Es werde immer wieder "eingeschränkt und
bestritten." Dabei litten vor allem Angehörige religiöser
Minderheiten heute unter massiver Bedrängnis." Käßmann hob hervor,
dass die weltweit am stärksten verfolgte Religionsgruppe die Christen
seien. "In Deutschland ist uns das oft nicht bewusst. Aber wer
Christen in Indien besucht oder in Indonesien, wer Berichte
hört von der Lage in Pakistan oder dem Irak, dem wird bewusst, wie
hoch das Gut der Freiheit in unserem Land ist." Die Ratsvorsitzende
kündigte an, dass im kommenden Jahr 2010 am Sonntag Reminiszere (28.
Februar) die Gliedkirchen der EKD erstmals einen "Tag der verfolgten
Christen" begehen werden.

Außerdem würdigte Margot Käßmann ausdrücklich die Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichtes in Sachen Sonntagsschutz vom vergangenen
Dienstag: "Der 1. Dezember war ein guter Tag", so die
Ratsvorsitzende. Der berühmte Satz des Philosophen Descartes "Ich
denke, also bin ich" der die Aufklärung einleitete, lasse sich nicht
umfunktionieren in den Satz: "Ich konsumiere, also bin ich." Das
Urteil, so Käßmann,bestärke die Kirchen darin, den Sonntag "offensiv
als Tag der Arbeitsruhe, der Besinnung und des Gottesdienstes zu
bewahren". Sie hoffe, dass die Länderparlamente dieser "Wegweisung
des Bundesverfassungsgerichts bei künftigen Entscheidungen beherzt
folgen werden".

Der neue Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland war am
27.Oktober 2009 auf der 2. Tagung der 11. Synode der EKD in Ulm
gewählt worden. Ihm gehören neben der Vorsitzenden des Rates, der
hannoverschen Landesbischöfin Margot Käßmann und dem
stellvertretenden Vorsitzenden, dem rheinischen Präses Nikolaus
Schneider folgende zwölf weitere Mitglieder an: Landesbischof Jochen
Bohl (Dresden), Tabea Dölker (Erzieherin, Holzgerlingen), Elke
Eisenschmidt (Mathematikerin, Magdeburg), Landesbischof Ulrich
Fischer (Karlsruhe), Landesbischof Johannes Friedrich (München), Uwe
Michelsen(Journalist, Hamburg), Fidon Mwombeki (Generalsekretär der
Vereinten Evangelischen Mission, Wuppertal), Kirchenpräsident Jann
Schmidt (Leer), Marlehn Thieme (Direktorin der Deutschen Bank AG, Bad
Soden), Gesine Weinmiller (Architektin, Berlin), Klaus Winterhoff
(Juristischer Vizepräsident, Bielefeld). Bereits seit der 1. Tagung
der Synode der EKD im Mai in Würzburg gehört die dort gewählte Präses
der Synode, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt kraft
Amtes dem Rat der EKD an. Das 15. Mitglied des Rates der EKD wird
Anfang November 2010 auf der 3. Tagung der 11. Synode der EKD in
Hannover gewählt.

Berlin, 3. Dezember 2009
Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55310
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Reinhard Mawick
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: reinhard.mawick@ekd.de


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