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WAZ: Einheitskassen im Wettbewerb - Kommentar von Stefan Schulte

Geschrieben am 03-12-2009

Essen (ots) - Seit Anfang 2009 zahlt jeder Krankenversicherte den
gleichen Beitragssatz. Das lud dazu ein, über die Einheitskasse zu
spotten. Dass ein Einheitsbeitrag den Wettbewerb anfachen soll,
klingt auch zu widersinnig. Doch nach nur einem Jahr zeichnet sich
ab, warum es nur so klingt. Wenn der Einheitsbeitrag nicht mehr
reicht, müssen die Kassen kleine Kopfpauschalen nehmen. Und die sind
viel auffälliger als prozentuale Unterschiede. Wer zehn oder zwanzig
Euro im Monat draufzahlen soll, wird sich nach einer Kasse umschauen,
die nichts extra haben will.
Das dem neuen FDP-Minister anzulasten, ist von
feinbitterer Ironie. Die schärfsten Kritiker der Einheitskasse werden
für den Wettbewerb verantwortlich gemacht, den sie immer bezweifelt
haben. Sehr nett.
Richtig zur Sache geht es, wenn Schwarz-Gelb den Einheitsbeitrag
einfriert. Dann werden die Zusatzbeiträge jedes Jahr wachsen. Kleine
Kassen verschwinden, übrig bleiben die großen, die mit ihrer
Marktmacht billiger einkaufen können. Je härter der Wettbewerb, desto
weniger Kassen bleiben übrig. Oder eine Einheitskasse.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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