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SWR soll moderner, relevanter und erfolgreicher werden Intendant Boudgoust stellt Strategieprozess dem Rundfunkrat vor

Geschrieben am 04-12-2009

Stuttgart (ots) - Stuttgart. Mit einem schrittweisen strategischen
Umbau will der Südwestrundfunk (SWR) moderner, relevanter und
erfolgreicher werden. Dies erklärte SWR-Intendant Peter Boudgoust bei
der Sitzung des Rundfunkrates am Freitag, 4. Dezember 2009, in
Stuttgart. In einer Gesellschaft, die sich stetig verändere, müsse
sich auch der SWR stetig wandeln. Dabei gehe es nicht um
Bilderstürmerei, sondern um ein behutsames aber beständiges
Nachsteuern. Boudgoust: "Wir denken beim Strategieprozess eher in
Jahren als in Wochen, wissen dabei aber auch: Wenn wir jetzt nicht
angefangen hätten, wäre es bald zu spät gewesen." Der SWR-Intendant
erläuterte dem Gremium die drei eingeleiteten strategischen Projekte.
Das erste zielt darauf ab, die Jugend stärker an den SWR zu binden,
das zweite Projekt hat das Ziel, im Fernsehen verstärkt die Mitte der
Gesellschaft zu erreichen, und das dritte Projekt soll Nachrichten
für alle bieten: Für alle Bevölkerungsschichten auf allen
Verbreitungswegen.

Zum ersten Projekt, genannt "Digital Natives", erklärte Boudgoust,
dass der SWR zwar ein sehr gutes Kinderfernsehen, beispielsweise mit
dem "Tigerentenclub", und ein gutes Angebot für Erwachsene habe, bei
dem Lebensabschnitt dazwischen klaffe jedoch eine Lücke. Diese müsse
geschlossen werden. Geschehen soll dies, so Boudgoust, "mit schrägen
und jungen Sendungen und Online-Angeboten. Mit Pepp, aber auch mit
Tiefgang. Ich glaube, das geht, und ich bin gespannt, was hier
herauskommt." Dieser Teil des Strategieprozesses finde maßgeblich
online statt, in dem Medium, in dem sich junge Leute am häufigsten
aufhalten.

Bei dem strategischen Projekt, das auf das Fernsehen ausgerichtet
ist, gehe es darum, dass alle Altergruppen das SWR Fernsehen als ihr
Lieblingsprogramm entdecken sollen. Boudgoust: "Ich will nicht, dass
das SWR Fernsehen sich künftig nur noch an die Jungen wendet. Das
Zauberwort ist nicht 'jung' und nicht 'alt', sondern es geht um
Frische, zeitgemäße Anmutung, um Aktualität. Auch eine Sendung, die
thematisch eher ältere Zuschauer interessiert, kann 'modern' sein.
Auf der Höhe der Zeit, was die Bildsprache und die Themen angeht."
Gleichzeitig müsse das SWR Fernsehen ein Programm bieten, das
eindeutig auf den Südwesten Deutschlands ausgerichtet ist, der auch
kein "alter" Landstrich sei, sondern für die "Erfindung" der
deutschen Demokratie auf dem Hambacher Schloss ebenso stehe wie für
technische Innovation bei den baden-württembergischen Tüftlern, für
den Schmelztiegel am Rhein, wie ihn Zuckmayer beschrieben habe,
ebenso wie für die jungen Wilden der deutschen Winzer. Boudgoust:
"Wir leben in einem tollen Teil Deutschlands, und das soll man
unserem Programm auch anmerken."

Das dritte strategische Projekt schließlich betreffe die
"Königsdisziplin öffentlich-rechtlicher Programmarbeit, die
Nachrichten". Als Vorbild, an dem sich der SWR ausrichten könne,
nannte der SWR-Intendant die "Tagesschau". Boudgoust: "Die
'Tagesschau' ist ein hervorragendes Beispiel für eine Sendung, die
deshalb so beständig Erfolg hat, weil sie sich stets behutsam
gewandelt hat. Nicht in Riesensprüngen, die 'Tagesschau' hat ihre
Zuschauer nie vor den Kopf gestoßen." Entsprechend diesem Vorbild
sollen beim SWR Radio, Fernsehen und Online zusammen ein großes
Nachrichtenangebot bilden, das, so Boudgoust; "einfach und
verständlich und gleichzeitig immer auf dem aktuellen Stand ist."

Pressekontakt: Wolfgang Utz, Tel.: 07221/929-2785, E-Mail:
wolfgang.utz@swr.de

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2


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