Rheinische Post: Trübes Ruhrgebiet
Geschrieben am 04-12-2009 |
Düsseldorf (ots) - Das jüngste Wachstumssranking stellt NRW ein deprimierendes Zeugnis aus: Das Land landet abgeschlagen auf dem vorletzten Platz. Egal, ob am Rhein die SPD oder die CDU regiert das Land hat den Umbau der Montanindustrie nicht geschafft. Rheinland oder Münsterland sind zwar dynamisch, hier hat sich die Wirtschaft bis zum Ausbruch der alle Regionen treffenden Krise prächtig entwickelt. Doch NRW ist eben auch das Ruhrgebiet und das reißt das Land in Vergleichen regelmäßig herunter. Anders als Landespolitiker gerne behaupten, ist das Ruhrgebiet vor allem im Norden eine sterbende Region. Wirtschaftsminister von Schwanhold (SPD) bis Thoben (CDU) beschwören gerne Gesundheits- oder Medizin-Cluster, mit denen sie das Revier retten wollen. Doch mit einem gemeinsamen Messestand hier und ein paar gemeinsam abgeluchsten EU-Fördermittel dort lässt sich der Verlust von 600x0e000 Kohle- und Stahl-Arbeitsplätzen nicht wettmachen. Das Ruhrgebiet braucht mehr Ehrlichkeit: Politik kann keine Innovationen und Jobs schaffen, aber sie kann Infrastruktur und Bildung verbessern. Und hier ist im Revier noch viel zu tun. Jeder zweite Arbeitslose dort hat keinen Abschluss. Eine solche Region kann nicht dynamisch sein.
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