Mittelstand: Konjunktur-Uhr zeigt Aufschwung
Geschrieben am 07-12-2009 |
Frankfurt (ots) - Kräftige Geschäftsklimazuwächse bei Mittelständlern und Großunternehmen / Stimmung im Mittelstand nach anderthalb Jahren wieder auf Normalniveau, aber Lageurteile weiter deutlich negativ / Industrielle Mittelständler und Großunternehmen erholen sich rasant, Großindustrieklima noch sehr weit unter Normalniveau / Druck zum Beschäftigungsabbau schwächer
Die bereits im Vormonat sichtbare kräftige Aufwärtsbewegung des mittelständischen Geschäftsklimas setzt sich im November beschleunigt fort. Gegenüber Oktober verbessert sich dieser zentrale Indikator des von der KfW Bankengruppe und dem ifo Institut berechneten KfW-ifo-Mittelstandsbarometers um 3,7 Zähler auf 0,0 Saldenpunkte. Mit dem achten Anstieg in Folge erreicht der Indikator im Berichtsmonat erstmals seit rund anderthalb Jahren wieder das konjunkturneutrale Normalniveau.
Zum Anstieg des Geschäftsklimas tragen sowohl die Einschätzung der aktuellen Lage als auch die Erwartungen bei: So verbessern sich die Urteile zur aktuellen Geschäftslage merklich um 2,5 Zähler, bleiben mit 7,0 Saldenpunkten aber noch immer klar im negativen Bereich. Einen weiteren deutlichen Sprung nach oben machen hingegen die Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr. Sie ziehen um 5,1 Zähler auf 7,4 Saldenpunkte an. Dies entspricht fast dem Zweieinhalbfachen einer üblichen Monatsschwankung. Damit springt der Zeiger der Konjunktur-Uhr im November weit in den Aufschwungquadranten. Einen vergleichbaren Stand von Lage- und Erwartungsbeurteilungen zeigte die Konjunktur-Uhr zuletzt Anfang 2004.
Bei den Großunternehmen entwickelt sich das Geschäftsklima ähnlich günstig wie im Mittelstand (+4,8 Zähler auf -7,6 Saldenpunkte). Die Verbesserungen bewegen sich aber noch immer auf dem deutlich niedrigeren Niveau, auf das die international stark integrierten großen Firmen durch die globale Rezession gefallen sind. Anders als im Mittelstand ist bei den Großunternehmen allerdings die Verbesserung der Lageeinschätzung (+6,8 Zähler auf -21,8 Saldenpunkte) wesentlich ausgeprägter als die Aufhellung der Erwartungen (+2,3 Zähler auf 7,8 Saldenpunkte).
Der Druck zum Abbau von Arbeitsplätzen lässt weiter nach: Während die Großunternehmen ihre Beschäftigungserwartungen praktisch unverändert lassen (+0,3 Zähler auf -6,4 Saldenpunkte), fällt der Zuwachs bei den Mittelständlern sogar so deutlich aus, dass deren Beschäftigungspläne zuletzt wieder den langfristigen Durchschnitt erreichten (+3,2 Zähler auf 0,0 Saldenpunkte).
Im Vergleich der vier Hauptwirtschaftsbereiche sticht die rasante Erholung des Verarbeitenden Gewerbes besonders ins Auge; allerdings war es von der weltweiten Rezession zuvor auch besonders in Mitleidenschaft gezogen worden. Die trotz äußerst kräftiger Zuwächse (Mittelstand: +5,5 Zähler auf -3,5 Saldenpunkte; Großunternehmen: +6,7 Zähler auf 13,8 Saldenpunkte) weiter negativen Niveaus beim Industrieklima sind ein Beleg, dass die Krise noch immer nachwirkt. Insbesondere die Lageurteile in der Industrie sind weiter sehr schlecht - sowohl im Mittelstand (-18,9 Saldenpunkte), besonders aber in der Großindustrie (-39,2 Saldenpunkte). Stimmungsspitzenreiter sind momentan die Mittelständler im Einzel- und Großhandel, gefolgt von den großen Firmen des Einzelhandels. Demgegenüber berichten sowohl die großen Firmen des Großhandels als auch die Baufirmen in beiden Unternehmensgrößenklassen von geringfügigen Klimaverschlechterungen. In allen drei Fällen pendelten die Klimaindikatoren zuletzt um die Nulllinie.
Dr. Norbert Irsch, der Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, sagte zu der jüngsten Ausgabe des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers: "Die Resultate unterstreichen, dass die Erholung nach dem tiefen Fall zumindest kurzfristig intakt ist. Mittelfristig gibt es allerdings erhebliche Risiken, besonders am Arbeitsmarkt. Die konjunkturelle Dynamik wird 2010 bescheiden sein. Deshalb sollte man sich darauf einstellen, dass die Klimaaufhellung sich - vor allem wegen des bereits recht hohen Niveaus der Geschäftserwartungen - in den kommenden Monaten nicht mehr so fortsetzen dürfte wie bisher. Auch die Erfahrung von 2004, als der Zeiger der Konjunktur-Uhr zu Jahresanfang eine ähnliche Konstellation von Erwartungen und Lageurteilen signalisierte wie jetzt, mahnt zur Vorsicht. Damals dauerte es noch gut anderthalb Jahre, bis er in den Boom-Quadranten wechselte; diesmal dürfte er mehr Zeit benötigen."
Die ausführliche Analyse mit Datentabelle und Grafiken zum KfW-ifo- Mittelstandsbarometer ist unter www.kfw.de in der Kategorie "Research" abrufbar.
Originaltext: KfW Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2
Pressekontakt: Wolfram Schweickhardt KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt Kommunikation (KOM) Tel.: 069 7431-1778, Fax: 069 7431-3266, E-Mail: Wolfram.Schweickhardt@kfw.de, Internet: www.kfw.de
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