RNZ: Rhein-Necjar-zeitung, Heidelberg, zu: Afghanistan
Geschrieben am 07-12-2009 |
Heidelberg (ots) - Es wäre nicht das erste Mal, dass auch die Bundesregierung Kollateralschäden in Afghanistan durch Blutgeld, und damit durchaus im Einklang mit den Landessitten, aus dem Weg räumt. Und dass Karl-Theodor zu Guttenberg diesen Teil der Kundus-Affäre im Rahmen seines holprigen Krisenmanagements vom Tisch haben möchte, kann man verstehen. Aber an diesem Beispiel zeigt sich auch die Wahnwitzigkeit dieses kriegsähnlichen Einsatzes innerhalb eines laufenden Bürgerkrieges. Aus Zivilisten werden Kombattanten und umgekehrt. Die Bundeswehrsoldaten sind nicht nur der Gefahr der asymmetrische Kriegsführung, sondern auch einer unklaren Rechtslage ausgesetzt. Die angeordnete Begrenzung der Verfügungsgewalt lokaler Kommandeure über US-Lufteinsätze kann zwar Fälle wie in Kundus verhindern. Sie kann umgekehrt aber auch das Risiko der Soldaten, denen Luftunterstützung vielleicht künftig verwehrt wird, dramatisch erhöhen. Wie man es wendet: Die Sache ist verfahren.
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